Seite 2: 25 Jahre SNES - So Super, Nintendo!

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Super Family Computer

Das Super Nintendo profitiert von der geballten Spiele-Kompetenz hauseigener Entwickler und exklusiv arbeitender Spielemacher: Rare setzt den aufkommenden CD-Systemen die grafisch und spielerisch spektakuläre Donkey Kong Country-Serie entgegen, Bullet Proof Software versorgt als Unternehmen des Tetris-Entdeckers Henk Rogers die Konsole mit populären Knobeltiteln, und Square liefert legendäre (Action-)Rollenspiele, von denen drei bei uns durch Nintendo veröffentlicht werden (siehe Kasten »Große Abenteuer«).

Konami gehört zu den engagiertesten und qualitativ beeindruckendsten Drittherstellern für das SNES - egal ob unter eigenem Namen oder dem der europäischen Tochterfirma Palcom. Konami gehört zu den engagiertesten und qualitativ beeindruckendsten Drittherstellern für das SNES - egal ob unter eigenem Namen oder dem der europäischen Tochterfirma Palcom.

Eine große Zahl namhafter japanischer Hersteller unterstützt zwar nicht exklusiv, wohl aber bevorzugt Nintendos 16-Bit-System: Capcom liefert spektakuläre Automatenumsetzungen (Street Fighter 2, Super Ghouls'n Ghosts) und legendäre Neuentwicklungen (Magical Quest), Konami bietet meisterliche 2D-Action (Turtles in Time, Super Probotector) und Hüpfspiele (Tiny Toon Adventures: Buster Busts Loose), Hudson Soft mehrere Bomberman-Teile und Takara bringt Umsetzungen diverser Neo-Geo-Prügler.

In Japan erscheinen mit knapp 1.500 Spielen fast doppelt so viele Titel wie im Westen - allerdings sind darunter auch unzählige Pachinko- und Pferderennen-Simulationen, Baseball- oder Wrestling-Spiele. Wie schon beim NES setzt Nintendos US-Filiale strenge Richtlinien für Spielinhalte fest und sorgt damit für einen familienfreundlichen Ruf (allerdings auch eine im Vergleich zum Mega Drive geringere Coolness) des Super Nintendo.

Am auffälligsten bekommen die Kunden die Nintendo-Zensur am 13. September 1993 mit - dem Mortal Monday: An diesem Tag erscheinen in den USA die Umsetzungen des megapopulären (aber in Deutschland damals rasch indizierten) Midway-Prüglers Mortal Kombat. Während SNES-Spieler mit Schweißtropfen und entschärften Finishing Moves abgespeist werden, bekommen die Sega-Kämpfer nach Eingabe eines Codes die ganze Brutalität des Automaten auf den Fernseher. Die Folge: Vom Mega-Drive-Mortal-Kombat werden dreimal so viele Module verkauft wie von der spielerisch zahmeren SNES-Version.

Game-Boy-Spiele wie Donkey Kong präsentieren sich dank Super Game Boy in hübscher Rahmengrafik. Game-Boy-Spiele wie Donkey Kong präsentieren sich dank Super Game Boy in hübscher Rahmengrafik.

Collector's Corner
Videospielen mit dem Super Nintendo macht auch über 20 Jahre nach dem Start der Konsole noch einen Riesenspaß - was sich nicht zuletzt bei den Preisen für Hard- und Software bemerkbar macht. Obwohl das SNES keine seltene Konsole ist, müsst Ihr mindestens 30 Euro für ein loses Gerät plus Controller hinlegen. Auch für millionenfach produzierte Allerweltsmodule wie Super Mario World, Donkey Kong Country oder Super Mario Kart werden mittlerweile 15 bis 20 Euro aufgerufen - ohne Anleitung und Verpackung.

Seltene Spiele verteuern sich rasant: Wer zu viel Geld hat, darf in diverse Mega-Man-Titel investieren, holt sich Capcoms Sidescroller Demon's Crest, Konamis Castlevania Vampire's Kiss, Humans The Firemen, die US-Version von Squares Chrono Trigger oder die Japan-exklusive Ballerei Rendering Ranger des Turrican-Vaters Manfred Trenz. Abgesehen von diversen Raritäten sind Japan- und auch US-Titel häufig erheblich günstiger zu haben als PAL-Versionen, lassen sich aber wegen der Ländersperre des SNES nur auf den jeweiligen Originalkonsolen oder (mit einigen Ausnahmen) mittels Import-Adapter nutzen.

Super FX Chip: Yoshi's Island Der Super FX-Chip der englischen Entwickler Argonaut lässt selbst 2D-Titel großartig aussehen.

Starwing Starwing ist das erste Spiel, das 3D-Polygon-Optik auf den Bildschirm bringt

Stunt Race FX Auch Stunt Race FX profitiert stark vom Zusatzchip.

Vom Game Boy aufs SNES
»Crossplatform play« ist heutzutage ein Modewort, wird von Nintendo aber schon 1994 realisiert: Da nämlich erscheint der Super Game Boy - eine Super-Nintendo-Peripherie, die es erlaubt, Game-Boy-Module auf dem großen TV-Gerät zu spielen. Im Super Game Boy, der wie ein verlängertes SNES-Cartridge mit Modulschacht aussieht, steckt eine Game-Boy-CPU. Die SNES-Technik ist zu schwach für eine Emulation des Handhelds, verantwortet dafür aber die Ausgabe an den Bildschirm, verpasst den Game-Boy-Spielen einen bunten Rahmen und stellt die vier Graustufen des Handhelds farbig dar.

Aus 32 vorgefertigten Kombinationen dürfen Spieler wählen oder sich ihre Palette aus 364 Farben selbst zusammenstellen. Einige Game-Boy-Spiele, die nach Veröffentlichung der pfiffigen Peripherie erscheinen, werden von den Entwicklern mit zusätzlichen, Super-Game-Boy-exklusiven Grafik- und Sound-Effekten sowie mit einer Multiplayer-Unterstützung ausgestattet. Erkennbar sind diese Crossplattform-Boni - zum Beispiel bei Donkey Kong, Kirby's Dream Land 2 oder Wario Blast - an einem Super-Game-Boy-Logo auf Modul und Verpackung.

Langes Leben für 2D

In der zweiten Hälfte der 1990er kann das SNES den technisch überlegenen CD-Konsolen von Sega und Sony noch eine gute Weile die Stirn bieten - Electronic Arts, THQ, Infogrames und Titus halten dem Gerät bis Ende 1997 die Treue. In Japan werden Spiele sogar noch bis ins Jahr 2000 produziert und nicht nur als Modul, sondern dank der ungewöhnlichen Satellaview-Hardware auch via Satelliten-Übertragung auf das Super Famicom gebracht.

Obwohl das SNES gut 10 Millionen Einheiten weniger verkauft als sein Vorgänger und das Konsolen-Rennen in den USA nur als Zweiter beendet, wird Nintendo zum Champion der 16-Bit-Ära - global belaufen sich die Verkäufe auf 40 Millionen Mega Drive- und knapp 50 Millionen SNES-Geräte. Werte von denen die Nachfolger-Konsolen Saturn und N64 nur träumen können.

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