3 Days To Kill - Jason Bourne für Arme

3 Days To Kill könnte ein amüsanter Agenten-Actionfilm sein, scheitert in unserer Kinokritik aber am alternden Zugpferd Kevin Costner und nervigen Running Gags.

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Der französische Regisseur Luc Besson sorgte Ende des letzten Jahrhunderts praktisch im Alleingang, dass der europäische Kinofilm vom Rest der Welt ernst genommen wurde. Nikita, Im Rausch der Tiefe, Leon - Der Profi und Das fünfte Element. Alles Hits. Mittlerweile lässt Besson lieber andere Regie führen. Seine Produktionsfirma EuropaCorp hievt seit Jahren Film für Film in die weltweiten Kinos, meist basierend auf Drehbüchern, die der Franzose selbst verfasst hat.

EuropaCorp und Besson sind dafür verantwortlich, dass sich Jason Statham durch die Transporter-Trilogie kickboxte (und so zum Star avancierte), dank ihnen blickte das Jason Bourne-verwöhnte US-Publikum neidisch auf den Überraschungshit 96 Hours oder staunte so sehr über die waghalsigen Parkour-Einlagen in GhettoGangz Paris, dass dieser jetzt sogar die obligatorische US-Remake-Behandlung bekommt. Hauptrolle: Paul Walker in seiner letzten Rolle.

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US-Qualität aus Europa

Kevin Costner hat sich tatsächlich gut gehalten… Kevin Costner hat sich tatsächlich gut gehalten…

EuropaCorp hat sich nicht nur als potente Marke etabliert, sondern auch einen gewissen Standard erarbeitet, welche Art Film man erwarten kann: Europäischer Lokalkolorit auf internationalem Niveau. Und es wirkt, als habe man hier eine Auffangbecken für alternde Hollywood-Stars geschaffen, die sich entweder mal richtig austoben - oder endlich mal wieder wahrgenommen werden wollen.

Auftritt 3 Days To Kill. Basierend wie immer auf einer Idee von Luc Besson, gedreht in Paris, steht hier nach seinem durchaus achtsamen Mini-Auftritt in Man of Steel mit Kevin Costner jemand vor der Kamera, der mal richtig dick im Geschäft war. Ihr, die ihr dies hier lest und etwa um die 20 Lenze zählt, wisst davon natürlich nichts mehr. Costner, der Mutti und Vati noch mit grandiosen Wildwest-Epen oder packenden Polit-Thrillern bespaßte, produzierte kurz nach eurer Geburt nur noch Flops.

3 Days to Kill ist aber nicht als Comeback-Versuch zu verstehen. Dafür ist es - sind wir mal ehrlich - deutlich zu spät. Und sowohl die Story von 3 Days To Kill als auch Costner als Leading Man geben dafür auch zu wenig her. Anfang der Neunziger trug Costner ganze Epen im Alleingang. Im vierstündigen Der mit dem Wolf tanzt sieht man über ein Drittel der Spielzeit nichts anderes als Kevin Costner.

Comeback für Costner?

… als Actionstar wirkt er dennoch irgendwie deplatziert. … als Actionstar wirkt er dennoch irgendwie deplatziert.

Im Jahr 2014 wirkt Costner aber seltsam fehl am Platz. Der Archetyp des Filmhelden hat sich mittlerweile gewandelt, merklich zu Ungunsten Costners. Die großen Gesichter von heute - etwa Mark Wahlberg oder Christian Bale - sind nicht nur charismatisch und adrett, sondern auch Schauspieltitanen. Und wer heute nicht durch sein Schauspiel überzeugt, macht diesen Makel eben durch pure Physis wett, siehe Jason Statham.

Costner steht da irgendwie zwischen den Stühlen, zumal seine Starpower längst verblasst ist und man ihm den Actionstar nicht mehr wirklich abnehmen will. Selbst Liam Neeson wirkte in 96 Hours glaubwürdiger - wahrscheinlich auch mit ein Grund, warum 3 Days To Kill konsequent die eigentliche Action ausblendet. Denn eigentlich soll dies hier ja die Geschichte eines alternden CIA-Agenten sein, der plötzlich eine tödliche Diagnose erhält. Krebs…maximal 6 Monate bleiben ihm noch.

Also gibt er den letzten Fall auf, packt die Koffer und jettet nach Paris zur entrückten Familie - Versäumtes aufholen. Keine 15 Minuten später kommt es, wie es muss - die Vergangenheit holt ihn ein, der Auftrag soll nun doch zu Ende gebracht werden. Costner soll töten um selbst zu überleben. Keine allzu einfallsreiche, aber doch würzige Ausgangslage…die jedoch völlig ungenutzt bleibt.

3 Days To Kill - Exklusiver Clip mit Kevin Costner in Aktion Video starten 1:47 3 Days To Kill - Exklusiver Clip mit Kevin Costner in Aktion

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