Seite 2: Abraham Lincoln: Vampirjäger - Pflock durchs Herz, Herr Präsident!

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Die Vampire sind an allem Schuld

Im Groben wird das Leben des Abraham Lincoln im Film sogar relativ realitätsnah erzählt. Als Junge verlor er tatsächlich seine Mutter, ein Trauma, das im Film als Motivation zur Vampirjagd gilt. Auch seine Karriere als Anwalt, die in schließlich an die Ostküste und zur Präsidentschaft führte, beruht auf Fakten.

Und nebenbei sei bemerkt, dass Grahame-Smith seinem Protagonisten mit dem Herausarbeiten des Kindheitstraumas auch noch genau den Hintergrund verschafft hat, den ein moderner Superheld braucht. Von Ungerechtigkeit, Armut, Wut und Trauer geprägt, ist Lincoln wohl die ideale Heldenfigur, um Amerika zu retten.

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Am skurrilsten ist aber die Art und Weise, auf die die Blutsauger in die Geschichte eingebaut wurden. Die haben nämlich die Südstaaten unter ihre Kontrolle gebracht, dinieren hier genüsslich am Blut der Sklaven und sind – wie sollte es anders sein – Schuld an der Sklaverei. Und so wird eines der bedeutendsten Ereignisse der amerikanischen Geschichte, der Bürgerkrieg, plötzlich ein wichtiger Bestandteil des Films. Die Idee, die Sklaverei den Vampiren in die Schuhe zu schieben, ist so unmöglich, dass sie schon wieder genial ist.

CGI lässt grüßen

Lincoln im Training mit der Axt. Sie wird im gute Dienste leisten. Lincoln im Training mit der Axt. Sie wird im gute Dienste leisten.

Story-technisch ist Abraham Lincoln: Vampirjäger kein Meisterwerk und wer das Ganze nicht mit einem Lächeln nehmen kann, wird sich über den Unsinn vielleicht nur aufregen. Zum Ausgleich hat Regisseur Bekmambetovs Trick-Effekte zu bieten, die für einen so trashig anmutenden Film doch überraschend gut sind. Sehr CGI-lastig, dennoch gewaltig lässt der Regisseur seinen Helden beispielsweise inmitten einer galoppierenden Herde Pferde kämpfen. Auch einen brennenden, mit rasanter Geschwindigkeit fahrenden Güterzug scheut Lincoln nicht.

Auf Realismus wird hier selbstverständlich nicht viel Wert gelegt und ob 3D nun unbedingt nötig war, darüber lässt sich auch streiten. Trotzdem liefert der Film einige imposante Bilder. Vielleicht war das auch nötig, denn schauspielerisch schafft es keiner der Darsteller, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Benjamin Walker und Dominic Cooper spielen weder besonders gut, noch besonders schlecht und geraten so schnell in Vergessenheit. Ein kleines Manko, wenn man bedenkt, dass Abraham Lincoln: Vampirjäger wohl nie auf schauspielerische Hochleistung gesetzt hat.

Fazit

Anne Facompre: Abraham Lincoln: Vampirjäger ist unerhört unterhaltsam, komisch und in seiner Rangehensweise an die amerikanische Geschichte erfrischend locker und dreist. Trotzdem bleibt der Film etwas für Slasher-Liebhaber und Freunde des Gores. Über mittelmäßige Schauspieler sollte man hinwegsehen können. Ein Film für alle, die eine unverschämte Story zu schätzen wissen und sich an Blut und Gemetzel ergötzen können, ohne dabei über Gewaltverherrlichung zu philosophieren.

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