Seite 2: Adr1ft im Test - Orbit ohne Zucker - und ohne VR

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Orientierungslos im Weltall

Nervfaktor Nummer 2 ist die teils zu vage Richtungsanzeige. Zwar zeigt uns ein Pfeil die Richtung zum nächsten abzuklappernden Schalter / Monitor / Zwischenziel - doch das Teil ist gern mal so ungenau wie ein Kompass in der Magneteisenbahn. Vor allem bei längeren Strecken durch Trümmerfelder ist dann unklar, welchen der fünf, sechs, sieben möglichen Schotte oder Durchbrüche wir eigentlich ansteuern sollen. Und wenn dann noch die Luft knapp wird, spielt Adrift mit unseren Nerven E-Gitarre. Immerhin sind die automatischen Speicherpunkte fair angelegt.

Nervig: Regelmäßig müssen wir unseren Sauerstoffvorrat an entsprechenden Flaschen auffüllen. Nervig: Regelmäßig müssen wir unseren Sauerstoffvorrat an entsprechenden Flaschen auffüllen.

Teils sogar überfair: Wenn wir kurz zum Beispiel kurz vor einer Eingangsluke scheitern, geht das Spiel dahinter weiter, den langen Anflug dorthin müssen wir nicht noch mal machen. Ein Ärgernis gibt es dennoch, denn die Ladezeiten bei einem Neustart sind in der Konsolenversion ziemlich lang. Übrigens: Wer mag, kann einzelne Abschnitte der Raumstation auch ohne Sauerstoffzwang erkunden - allerdings erst, wenn der Abschnitt im richtigen Spiel geschafft und freigeschaltet wurde. Die Framerate der PS4-Fassung läuft nicht ganz so weich wie auf dem PC, an diversen Stellen sind uns kleinere Stotterer aufgefallen.

Verschollen: das Spiel

Die spektakuläre Aussicht bewundern, nach Sauerstoffflaschen grapschen... was machen wir in Adrift eigentlich sonst so? Die ernüchternde Antwort: viel zu wenig. Der nur rund vier- bis fünfstündige Trip (je nachdem, wie oft man sich »verfliegt«) spielt sich äußerst anspruchslos. Hier einen Schalter umlegen, dort eine Konsole bedienen, um eine Art Speicher-Scheibe zu bekommen, die wir an einer anderen Konsole in einem anderen Raum wieder einsetzen - das war's auch schon. Echte Rätsel gibt es nicht.

Auch die Story ist spartanisch: Gelegentlich schweben uns Daten-Pads und persönliche Erinnerungsstücke entgegen, ein Kollege hat zum Beispiel die Aufnahme eines Klavierkonzerts verloren, die unser Anzug automatisch abspielt, von einer anderen Astronautin finden wir ein Kinderfoto. Doch die Geschichte berührt uns kaum, auch der alte Mailverkehr auf einigen Computern ist eher Pflichtlektüre als Lesespaß.

Die Story wird nur bruchstückhaft über Funksprüche, Audiologs oder Daten-Pads erzählt. Die Story wird nur bruchstückhaft über Funksprüche, Audiologs oder Daten-Pads erzählt.

Außerdem ist unsere Heldin extrem wortkarg, außer ihrem Hecheln bei Atemnot und Fluchen beim Öffnen verklemmter Schotte meldet sie sich extrem selten zu Wort. Funksprüche und Sprachaufzeichnungen sind übrigens ausschließlich auf Englisch, deutsche Untertitel lassen sich aber einblenden. Geschriebene Texte wie Mails wurden hingegen komplett deutsch lokalisiert. Spielerisch und erzählerisch könnt ihr Adrift also komplett abhaken - das Spiel punktet ausschließlich mit dem Mittendrin-Gefühl, als Trümmerfrau einen atemberaubenden, einmaligen Schauplatz zu erkunden.

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