Die Maps: Vielleicht nicht die größten, vielleicht aber die besten
Nachdem der Battlefield 3-DLC Armored Kill die zwar größten, mitunter aber auch leblosesten Schlachtfelder der Serie hervorbrachte, soll Battlefield 4 nun zwar durchaus große, aber zugleich auch komplexe, vielschichtige Levels bieten. So spielt zum einen Vertikalität eine große Rolle: Die Map »Siege of Shanghai« verfügt über fünf oder sechs Höhenebenen, angefangen von U-Bahn-Tunneln über mehrstöckige Einkaufszentren bis hin zu einem zweihundert Meter großen Wolkenkratzer samt Penthouse. Gleichzeitig gibt's überall interaktive Level-Elemente, etwa aus- und einfahrbare Straßenpoller, piepende Metalldetektoren, die unsere Position verraten, oder Sprinkleranlagen, die uns die Sicht nehmen.
Und hinter allem steckt die nach wie vor faszinierende große Zerstörbarkeit der Umgebung: Während einer Schießerei in einer Unterführung zischt eine Panzerfaustgranate durch den Tunnel, trifft eine Säule, und plötzlich sackt die ganze Decke ein und begräbt ein paar Spieler unter sich! Für den Rest der Runde gibt's hier nun einen Durchgang zur darüber liegenden Straßenebene.
Solche Stellen lassen sich hervorragend als Falle nutzen, wie wir später sehen: Ein Panzer rollt über einen offenen Marktplatz, nirgendwo Minen oder C4 zu sehen, der Fahrer fühlt sich sicher. Die Sprengladungen an der tragenden Säule eine Etage tiefer kann er natürlich nicht sehen, und so, Rrrrums!, verschwinden auf einmal Panzer, Fahrer und Marktplatz in einer großen Staubwolke. Großer Spaß!
Diese »Sollbruchstellen« in den Levels sind nicht auf den ersten Blick erkennbar, die Spieler werden eine Menge Zeit damit verbringen können, mit Explosionen herumzuexperimentieren. Während unserer Anspielrunde hat irgendwer dabei gerade den Jackpot geknackt, denn plötzlich ertönt ein lautes Grollen aus dem Zentrum der Karte.
5:54
Battlefield 4 - Multiplayer-Gameplay: Siege of Shanghai (E3 2013)
Da steht der majestätische Wolkenkratzer, an seiner Spitze zwei Flaggenpunkte. Unter metallischem Ächzen sackt plötzlich das riesige Gebäude ein paar Meter ein und neigt sich beunruhigend zur Seite. Die Glasfront klirrt, einige Fenster zerbersten, es regnet Scherben in die Bucht von Schanghai. Kurze Stille. Hier und da verstummen sogar die Feuergefechte, weil niemand verpassen will, was sich da gerade anbahnt.
Aber das Gebäude scheint sich wieder gesetzt zu haben. Nein, doch nicht: Jetzt kippt der ganze Koloss erst langsam, dann schneller zur Seite! Unter großem Getöse fällt das ganze Haus in sich zusammen, was für ein Spektakel! Riesige Staubwolken breiten sich auf der Map aus. Als die sich senken, sind vom einst prächtigen Hochhaus nur noch zwei Fußballfelder aus Gesteinsbrocken und verbogenem Stahl übrig.
Dazwischen finden sich die beiden Flaggenpunkte wieder, die eben noch zweihundert Meter weiter oben positioniert waren. Zwei Wasserwege entlang der Einsturzstelle sind fortan versperrt, die ganze Map ist in Staub gehüllt, die Sicht drastisch reduziert. Wenn das die dynamischen Karten sind, die Call of Duty: Ghosts für die Zukunft verspricht, haben wir sie jetzt schon bei Battlefield 4 gesehen.
Ach ja, die Wasserwege: Bei Battlefield 3 sind das schlicht Todesstreifen, die man schnellstmöglich durchquert. Teil 4 wertet nun die Flüsse und Seen deutlich auf. Zum einen gibt's nun zusätzliche Schiffe (Kanonenboote mit Bordgeschützen für die Beifahrer sowie Jetskis), zum anderen sind Infanteristen im Wasser nun keine wehrlosen Enten mehr: Wer auf der Stelle paddelt, darf jetzt mit Pistolen schießen, Granaten werfen oder Ausrüstung benutzen. Und tauchen! Außerdem soll es Wellengang geben, so dass die Spieler hinter hohen Wogen zumindest ein bisschen Sichtschutz finden. Kampfschwimmer-Style an ein Kanonenboot herantauchen, C4 dranpappen, wegschwimmen, Bumm? Geht!
Battlefield 4 hat in Sachen Wasserkampf zwar nicht den wortwörtlichen Tiefgang eines Arma 3, und große Seeschlachten wie in Battlefield 1942 sollte man auch nicht erwarten, trotzdem erweitert das die spielerischen und taktischen Möglichkeiten ganz erheblich. Und Lauferei spart man sich in Battlefield 4 auch: Hier kann man jetzt in alle Fahrzeuge direkt hinein spawnen. Dafür dauert das reguläre Aus- und Einsteigen nun länger, man muss die entsprechende Taste rund zwei Sekunden lang gedrückt halten. Das verhindert blitzartige Flucht, wenn plötzlich C4 am Heckspoiler klebt, und macht Kamikaze-Angriffe zu einer größeren Herausforderung. Ob das im fertigen Spiel so bleibt, überlegt Gustavsson derzeit noch. Wir fänden's gut.
5:30
Battlefield 4 - E3-Gameplay-Trailer »Angry Sea« zeigt Singleplayer-Mission
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