Bioshock Infinite - gamescom-Vorschau - Vorschau für Xbox 360 und PlayStation 3

Die ersten echten Spielszenen aus BioShock Infinite scheinen unsere erste Vermutung zu bestätigen: BioShock Infinite wird ähnlich wie die Vorgänger, nur eben in den Wolken statt unter Wasser.

Wären die Menschen bei Irrational Games konsequent, müsste die fliegende Stadt Columbia des Ego-Shooters BioShock Infiniteeigentlich »High-Altitude Euphoria«, also Höhenrausch heißen. Immerhin lautet der Name der Unterwassermetropole aus den ersten beiden BioShock-Teilen Rapture oder auf Deutsch eben »Tiefenrausch«. Und immerhin handelt es sich bei Columbia auf den ersten Blick erst mal nur um die fliegende Ausgabe von Rapture. So zumindest unser Eindruck nach der Präsentation des Spiels (Release: irgendwann 2012) bei 2K Games auf der gamescom.

Wahnsinn in den Wolken

Held Booker deWitt, ehemaliger Agent der berühmt-berüchtigten Pinkterton-Agentur wird 1912 von einer nicht näher bekannten Person beauftragt, in der fliegenden Stadt Columbia nach einer gewissen Elizabeth zu fahnden und die Dame zu retten. Vor was auch immer.

Die Einwohner von Columbia sind allesamt nicht mehr ganz bei Trost. Die Einwohner von Columbia sind allesamt nicht mehr ganz bei Trost.

Wie deWitt in die Stadt kommt, wissen wir nicht. Wahrscheinlich via Flugzeug und Fallschirm. Die Präsentation bleibt uns die Antwort auf die Frage schuldig. In Columbia aufgeschlagen macht der Ex-Agent alsbald Bekanntschaft mit den Gestalten, die dort hausen.

Zwar sind die Männer und Frauen in der Wolkenstadt keine Splicer wie in den ersten BioShock-Spielen, aber normal sind die Typen auch nicht. Im Gegenteil, sie scheinen alle völlig wahnsinnig zu sein. Eine Frau kehrt die Stiegen eines lichterloh brennenden Hauses. Ein alter Mann quatscht mit Krähen und ein weiterer Tattergreis schwingt eine aufpeitschende Rede über die Zukunft - ins Leere. Niemand hört ihm zu. Aber die Figuren merken schnell, dass Booker anders ist, dass er ein Eindringling ist. Man will ihn ausschalten.

Held in Begleitung

Der gerade noch Reden schwingende alte Mann kreischt, sein Gesicht verzerrt sich aufs Absurdeste, irgendwelche Kräfte scheinen in ihm zu brodeln. Dann greift er Booker an.

Booker, knallharter Ex-Agent mit einem lukrativen Auftrag in der Tasche, lässt sich von sowas nicht so leicht aus der Fassung bringen und schlägt zurück. Außerdem ist der Mann auch nicht wehrlos.

Durch irgendein Mittelchen stehen ihm nämlich ähnliche Kräfte wie den Protagonisten der ersten Bioshock-Spiele zur Verfügung. So verschießt er aus der linken Hand etwa Stromstöße (in der rechten Hand führt er eine Schusswaffe), die in Kombination mit Elizabeths Regenmacher-Fähigkeiten sogar zu einem regelrechten Gewitter ausarten können, in dem alle Gegner in grell zuckenden Blitzen geröstet werden.

Die junge Dame schließt sich deWitt wohl recht schnell nach Spielbeginn an und steht ihm immer wieder bei den Kämpfen zur Seite. So formt sie aus herumliegendem Schrott und enormer Hitze eine glühenden Ball, den deWitt dann per telekinetischer Kräfte in einen Feindauflauf schleudert. Wann und wo das Spiel derartige Manöver ermöglicht -- noch unklar. Klar ist nur, dass Elizabeth von der KI gesteuert wird.

Shooter auf Schienen

Elizabeth ist deWitts von der KI gesteuerte Begleiterin in Bioshock Infinite. Elizabeth ist deWitts von der KI gesteuerte Begleiterin in Bioshock Infinite.

BioShock Infinite unterscheidet sich dann aber doch gerade vom ersten Teil der Serie in einem nicht unbedeutenden Punkt: Irrational Games, die uns in BioShock zwar tief ins Kühle Nass schickten, uns aber kaum ein Gefühl dafür vermittelten, wollen bei BioShock Infinite den gleichen Fehler wohl nicht noch mal begehen.

Denn die Art des Reisens in Columbia wird uns ziemlich oft auf die Nase binden, dass wir uns in luftiger Höhe befinden. Booker kann an einem Haken baumelnd an überall entlangführende Schienen von einer fliegenden Plattform zur nächsten sausen. Über bodenlose Abgründe. Leute mit Motion Sickness werden daran sicher ihre wahre Freude haben. Inwiefern Sie bei den schwindelerregenden Fahrten die Route selbst bestimmen können, ist noch unklar. Wir glauben aber, dass die Wege vordefiniert sein werden und das Bioshock Infinite am Ende ein lineares Spiel ist, schon allein, weil es immer wieder zu geskripteten Ereignissen wie dem Angriff eines riesigen Metallvogels mit glühenden Augen kommt. Außerdem will man wie schon im ersten BioShock eine dichte und voller Überraschungen steckende Story erzählen. Da kann Reinhard Mey noch so oft singen, dass die Freiheit über den Wolken wohl grenzenlos sein muss.

BioShock Infinite sieht zweifelsohne sehr gut aus, scheint auf die guten Dinge des ersten Teils zu setzen und entführt uns in eine ungewohnte Umgebung. Ob's spielerisch allerdings spannend oder am Ende doch nur ein fliegenden Kopie des ersten BioShocks ist, darüber können wir nach den wenigen Präsentationsminuten noch kein Urteil fällen.

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