Burnout Crash im Test - Geplanter Unfall

Bleifuß und fetzige Rennen sind gestrichen! Burnout Crash lässt euch stattdessen am perfekten Unfall tüfteln. Klingt schrecklich, macht im Test für XBLA und PSN aber Laune.

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Die Burnout-Spiele sind schon eine Kategorie für sich selbst. Kaum ein Arcade-Racer bringt so fetzige Rennen und einen so bombastischen Blechsalat auf den Schirm wie die Takedown-wütige Serie. Drei Jahre sind nun seit dem letzten Teil, Burnout Paradise, vergangen. Umso mehr haben wir uns gefreut, als Criterion Games ein Downloadspiel rund um den beliebten Modus angekündigt hat. Und gleich beim ersten Spielstart: Ernüchterung! Burnout Crash hat nur bedingt mit der Burnout-Serie zu tun. Der Crash-Modus dient nur als thematische Vorlage: Criterion Games hatte bei der Entwicklung von Burnout Crash eher Flipper-Automaten und übertriebene, bunte Gameshows im Sinn. Nach diesem Satz geht’s euch wahrscheinlich wie uns: Stirn in Falten, skeptischer Blick, Kopfkratzen. Und ihr fragt euch zu Recht: Was kommt dabei raus?

Die Vogelperspektive ist erstmal ungewohnt, bringt aber lustiges Flipper-Flair ins Spiel. Die Vogelperspektive ist erstmal ungewohnt, bringt aber lustiges Flipper-Flair ins Spiel.

Während des Tests haben wir uns gefühlt wie auf einer Achterbahn. Zuerst die Freude, noch bevor die Fahr so richtig losgeht. Wo Burnout draufsteht, da muss es doch gehörig rumsen! Da werden so viele Karren zu Schrott gefahren, dass selbst die berüchtigte Blechorgie mit den Polizeiautos aus Blues Brothers alt aussieht. Dann beim ersten Blick auf das Spiel: ein leicht flaues Gefühl der Skepsis in der Magengrube. Crash wird aus der Sicht eines Verkehrshubschraubers gespielt und die mittelmäßige Grafik hat einen etwas biederen Baukasten-Charme. Ganz wie wenn ihr auf der Achterbahn erstmal auf die Spitze gezogen werdet, führt Burnout Crash mit serientypischen Elementen ins Spielgeschehen ein: Ihr rast mit einer Karre in den Verkehr und verursacht dadurch möglichst viel Chaos. Nachkommende Fahrzeuge krachen in die entstandene Blechmauer und Burnout-typisch füllt sich nicht nur eine beachtliche Schadensrechnung, sondern auch der so genannte Crashbreaker. Ist der voll (passiert im Sekundentakt), könnt ihr euer Wrack sprengen. Das haut nahe Verkehrsteilnehmer von den Reifen und ihr könnt den brennenden Blechhaufen durch die Luft auf andere Straßenseiten bugsieren. Erwischt ihr Bonus-Sportwagen oder goldene Wagen, hagelt es noch mehr Punkte.

Mit Vollgas ins Chaos …

Herrlich abgedreht: Der Gewittersturm räumt den Bildschirm leer. Herrlich abgedreht: Der Gewittersturm räumt den Bildschirm leer.

Nach der langsamen Steigung geht die Burnout-Achterbahn in die erste steile Schussfahrt: Crash ist vollgepackt mit allerlei abgefahrenen Extras, die eine gehörige Portion Wahnwitz ins Spiel bringen. Erwischt ihr genügend Fahrzeuge, erscheint beispielsweise ein Eiscreme-Wagen, der den Verkehr einfriert, oder ein Laster, der mit Raketen auf nahe Autos ballert, oder ein Gewitter, das weitere Ziele durch fiese Blitze sprengt. Und am Ende jedes Levels gibt’s eine große Katastrophe, die alles wegputzt, was bis dahin noch steht oder über den Schirm rollt. Hurra! So viel Chaos und das wachsende Punktekonto sind wie der Adrenalinkick bei einem Achterbahn-Looping. Zwar merkt man spätestens jetzt, dass man eigentlich ein Puzzle-Game spielt, statt ein waschechtes Burnout. Doch es macht Spaß, den besten Unfall auszutüfteln und seine Karre durch die Gegend zu sprengen. Letzteres erinnert tatsächlich stellenweise an Flipper-Automaten.

… und dann die Reifenpanne

Den Crashbreaker verwendet ihr im Sekundentakt um Gegenverkehr auszuknipsen. Den Crashbreaker verwendet ihr im Sekundentakt um Gegenverkehr auszuknipsen.

Dann aber fällt einem der unangenehme Part auf. Auf der Achterbahn wäre das wohl das letzte Mittagessen, das sich nach zu vielen Kurven meldet, bei Burnout Crash sind es drei Faktoren. Erstens wäre da der Zufall. Der sorgt nämlich für gehörigen Frust. Zig Male ist es uns beim Test passiert, dass ein gut geplanter Crash in die Hose geht, weil beispielsweise ein Fahrzeug dummerweise zum falschen Zeitpunkt explodiert und eine Fahrspur freiräumt. Dann kommen zu viele Autos unbeschadet durch und die Punkte sind dahin. So hat man allzu oft das Gefühl, dass es nicht in der eigenen Macht liegt, ob ein Level gelingt oder nicht. Zweitens: der Sprecher. Es ist zwar Geschmackssache, aber uns hat es den letzten Nerv gezogen, wenn dauernd schlechte Witze oder ein gebrülltes »Coooooool!« aus den Boxen schallen. Die Musik hingegen ist klasse und stimmig. So läuft etwa das bekannte »It’s Raining Men« wenn der Gewittersturm losbricht. Und schlussendlich drittens: Der Multiplayer. Zu mehrt dürft ihr nur per Kinect ran, zu einem richtigen Partyspiel mutiert Burnout Crash aber nicht, dafür sind die Levels der Tüftelei einfach zu lang geraten. Und PlayStation-Spieler dürfen sowieso nur solo spielen.

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