CD Projekt - »Sex in Spielen funktioniert – wenn er zum Kontext passt«

CD Projekt Reds Chef Marcin Iwinski ist der Meinung, dass Sex und Gewalt in Spielen stark zum Erlebnis beitragen können, wenn es zum Kontext passt und man es nicht übertreibt.

The Witcher 2 nimmt in Sachen Sex kein Blatt vor den Mund. Im Videospielebereich »noch« eine Seltenheit. The Witcher 2 nimmt in Sachen Sex kein Blatt vor den Mund. Im Videospielebereich »noch« eine Seltenheit.

Sex und rohe Gewalt können funktionieren, wenn es zum Kontext des Spiels, also den Hintergründen, der Atmosphäre und der Welt passt. Das findet jedenfalls Marcin Iwinski vom The Witcher 2-Entwickler CD Projekt Red. Allerdings sollte man beides nicht überstrapazieren. Als positives Beispiel zieht er im Interview mit RockPaperShotgundie (bezüglich dieses Themas von einigen kritisierte) HBO-Serie Game of Thrones heran.

So wurde Iwinski sowohl auf die offensichtlichen Parallelen zwischen The Witcher und Game of Thrones angesprochen, als auch auf die »gefürchtete Kunst der Sexposition«.

»Ja, und es macht sowohl in der Serie als auch in unserem Spiel Sinn.« so Iwinski.

»Wenn die Leute so etwas nicht gut umsetzen, hagelt es natürlich eine Menge Kritik. Man muss da aber wirklich von Produkt zu Produkt unterscheiden und es hängt natürlich auf vom Geschmack eines jeden Individuums ab. Was etwa The Witcher betrifft: Nun, wir entwickeln keine Dungeons & Dragons-Spiele, in denen Küssen verboten ist. Wir machen auch nicht Barbie World. Game of Thrones ist ein sehr gutes Beispiel dafür: Wo Sex Sinn macht, wird er integriert. So war es nun mal in den mittelalterlichen Zeiten – und ist es auch noch heute.«

»Das erinnert mich daran, als wir The Witcher 1 auf der Gamescom zeigten. Da hatten wir den falschen Körper eines erhängten Elfen an unserem Messestand. Und dann kamen die Verantwortlichen zu uns und meinten 'Nehmt ihn runter.' und wir meinten 'Zeigt uns wo das steht [dass er dort nicht hängen darf]. Wieso sollten wir ihn abnehmen?' Und als Antwort kam: 'Ehhh, es ist ein toter Körper.' Aber wir blieben standhaft. Wir haben ihn nicht runter genommen, weil er im Kontext mit dem Spiel Sinn gemacht hat. Da ist sehr viel Rassismus [gegen Elfen] im Spiel. Es war nicht nur ein billiger Trick. Wir wollten einfach nur aufzeigen, dass die Welt nicht Schwarz und Weiß ist und nicht mit wunderschönen Rosengärten übersät ist.«

»[Wie in Game of Thrones] geht es um Macht, Politik und Sex. Es zeigt, wie wir nun mal sind – wie wir Menschen uns verhalten. […] Den Sex raus zu nehmen wäre eine Art von Betrug. Es ist nun mal ein Teil der Welt. Und diese Welt ist nun mal hart. Natürlich überstrapazieren einige Leute das. Andere tun es nicht.«

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