Come Midnight - Details zum eingestellten Spiel des Bulletstorm-Teams

L.A. Noire trifft auf Uncharted - so bezeichnet Adrian Chmielarz das 2006 durch THQ eingestellte Noire-Survival-Horror-Thriller-Adventure Come Midnight. Für die »Arschlöcher« des insolventen Publishers hat der Creative-Director indes nur noch wenig übrig.

Come Midnight ist ein 2006 von THQ eingestelltes Projekt des damaligen Entwicklerstudios People Can Fly. Adrian Chmielarz hat nun weitere Details zu den Spielinhalten verraten. Come Midnight ist ein 2006 von THQ eingestelltes Projekt des damaligen Entwicklerstudios People Can Fly. Adrian Chmielarz hat nun weitere Details zu den Spielinhalten verraten.

Das anschließend durch den Shooter Bulletstorm in Erscheinung getretene polnische Entwicklerstudio People Can Fly hatte zuvor eigentlich ein anderes Projekt in Arbeit: Das Noire-Survival-Horror-Thriller-Adventure Come Midnight. Allerdings legte der damals noch verantwortliche und solvente Pulisher THQ die Entwicklungsarbeiten 2006 auf Eis.

Im Gespräch mit der englischsprachigen Webseite eurogamer.net hat sich Adrian Chmielarz, der damalige Chef des Entwicklerteams, nun noch einmal zu den Inhalten und Features des eingestellten Projekts geäußert. Hauptproblem des eigentlich für 2007 geplanten Titels sei gewesen, das man nicht genau habe definieren können, worum es sich dabei handelte, so Chmielarz:

»Das Problem mit dem Spiel war, dass es schwierig war, es zu erklären. Es hat eben die Elemente Noire, Survival-Horror, Adventure, Thriller und eine Liebesgeschichte miteinander vermischt. Am ehesten hätte man es noch als geglättetes L.A. Noire bezeichnen können - eine Art von L.A. Noire trifft auf Uncharted.«

Dem Game-Designer zufolge hätten Spieler in Come Midnight die Rolle eines Privatdetektivs übernehmen sollen, der im Laufe einer normalen Ermittlung mit Kräften konfrontiert wird, die offensichtlich nicht von dieser Welt stammen. Zudem hätte der Protagonist mit der Welt der Toten kommunizieren können. Grund dafür wäre gewesen, dass der Ermittler irgendwann im Sterben lag und bereits mit der anderen Welt in Berührung kam, bevor er doch noch gerettet werden konnte.

Dieses grundlegende Element der Story hätte dann laut Chmielarz auch noch weitere Gameplay-Features mit sich gebracht. Unter anderem etwa die Möglichkeit, bei Berührung einer Leiche deren letzten 30 Sekunden in der Welt der Lebenden zu sehen.

»Es hatte eine verdammt düstere Stimmung und war ein unbeschreiblich düsteres Spiel mit großartiger Erzählung, einer Third-Person-Perspektive wie in Resident Evil und das Ganze gemischt mit L.A. Noire und einer ganzen Menge Überraschungen.«

Unter anderem hätte es im Spielverlauf auch Schießereien, Faustkämpfe, Tatortuntesuchungen, Gespräche mit Zeugen und Verdächtigen und jede Menge zwielichtige Orte zu besuchen geben sollen. Das alle habe man rund um die Kernidee eines übernatürlichen Privatdetektivs in den 40er Jahren aufgebaut.

Dass das Projekt am Ende eingestellt wurde, lag laut Chmielarz allerdings nicht an People Can Fly sondern vielmehr an THQ. Der damals schon in finanzielle Schwierigkeiten geratene Publisher habe irgendwann aufgehört, mit seinem Entwicklerstudio zu kommunizieren und weder Telefonanrufe noch E-Mails beantwortet. Zwei Wochen später sei das Spiel dann einfach grundlos eingestellt worden. Chmielarz selbst bezeichnet den Vorgang als »betrieblichen Bullshit« und nennt die damaligen THQ-Verantwortlichen unverholen »Arschlöcher«.

People Can Fly konnte sich damals übrigens noch aus der prekären Lage retten, indem es auf Basis der vom letzten Rest Kapital gekauften Unreal Engine einen Prototypen bastelte und anschließend gemeinsam mit Epic Games den Shooter Bulletstorm entwickelte. Mittlerweile firmiert das Studio unter dem Namen Epic Games Plan. Wer derzeit im Besitz der Rechte an Come Midnight ist, weiß auch Chmielarz nicht. Sollte er das heausfinden, könnte das Projekt möglicherweise wiederbelebt werden.

Weitere Screenshots zu Come Midnight hat übrigens die polnische Webseite gram.pl gesammelt.

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