Devil May Cry 4 refrain im Test - Weder Stil noch Substanz

Unter Refrain versteht man eine sich wiederholende Passage in einem Lied. Bei der Apple-Auflage von »Devil May Cry« bezieht sich das aber offenbar auf Spielablauf und Technik.

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Devil May Cry ist in der Videospielindustrie ein Synonym für herausragenden Stil und Coolness geworden. Neuere Episoden zeigten leichte Ermüdungserscheinungen, denen Entwickler Capcom mit frischen Figuren entgegen tritt. Für das iPhone hat man den vierten Teil der Serie mit eigenem Inhalt neu umgesetzt.

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Nach einem Abschnitt gibt es eine kurze Abrechnung. Nach einem Abschnitt gibt es eine kurze Abrechnung.

Eine Geschichte gibt es im eigentlichen Sinne nicht. Die zwei Protagonisten Nero und Dante befinden sich in einer von Gothic-Atmosphäre durchsetzten Welt. Die beiden messen sich in zehn Abschnitten mit Dämonen und Ungeheuern. Handlungsschnipsel werden in belanglosen Texten zum Spieler transportiert und beschränken sich auf einfache verbale Auseinandersetzungen zwischen Gut und Böse.

Ganz selten trefft ihr mal auf andere Gegner. Ganz selten trefft ihr mal auf andere Gegner.

Wichtig ist von jeher der Spielablauf bei Devil May Cry. Leider erweist sich die iPhone-Episode bestenfalls als Action-Durchschnitt. Ihr arbeitet euch von Raum zu Raum, erschlagt Horden von Ungeheuern und tretet am Ende des Levels einem dicken Obermotz entgegen. Das wäre bei entsprechender Präsentation kein Grund zur Sorge, doch Devil May Cry 4 refrain versagt in Gestaltung und Dynamik. Die Räume sind alle rechteckig und wiederholen sich derart oft, dass der Spieler die kleine, eingeblendete Karte zur Orientierung dringend nötig hat. Die Riege der Feinde besteht fast ohne Ausnahme aus schwankenden Harlekins, die keine echte Gefahr darstellen, sondern nur nervig die Durchgänge zum nächsten Raum versperren. Die Endgegner verlangen keine besondere Taktik – Zuschlagen und Weglaufen reicht in der Regel völlig aus, die Viecher nach zähem Gefecht niederzuringen. Die Charaktere verfügen zwar über Spezialangriffe und Kombos, letztlich ertappt man sich aber bei simpelstem Button-Mashing. Erst ab Level 4 taucht hier und da mal ein kleines Rätsel auf.

Die Steuerung ist indes solide geworden. Der virtuelle Stick spricht sauber an. Der Spieler hat die Wahl zwischen zwei Button-Anordnungen für Pistole, Schwert, Sprung und Spezialangriff. In der linken oberen Ecke befindet sich ein Ladebalken für das Schwert, über den die Klinge verstärkt werden kann. Die Kamera steuert sich selbst und fängt die Szenen ohne Probleme ein.

Trist und farblos - so sieht das ganze Spiel aus. Trist und farblos - so sieht das ganze Spiel aus.

Ebenso gewöhnlich wie der Spielablauf präsentiert sich leider auch die Technik. Devil May Cry 4 refrain ist an Tristesse kaum noch zu überbieten. iPhone-Kenner bemerken sofort, dass das Programm auf der Resident-Evil-Engine realisiert wurde. Alles wirkt grob, grau und braun und in keinster Weise organisch. Speziell die Räume in den Gebäuden erschrecken mit einfallslosem Design – der Spieler bewegt sich durch quaderförmige Blöcke, in denen eine herumstehende Sitzbank schon ein grafischer Höhepunkt ist. Die Soundkulisse bietet die serientypischen Rockklänge sowie Waffengeräusche, die bei beiden Spielfiguren teilweise identisch sind. Es gibt keine eigene Version für das iPad, sondern man muss mit einem gestreckten iPhone-Bild auf dem großen Display leben, was insbesondere die Steuerung zu einer Quälerei macht.

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