#2: Das beste interaktive Märchen
Brothers: A Tale of Two Sons
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Brothers: A Tale of Two Sons - Launch-Trailer zum XBLA-Release
Es ist nicht das beste Spiel des Jahres, ja nicht einmal das beste Downloadspiel und doch hatBrothers: A Tale of Two Sonseine unheimlich wichtige Leistung für Videospiele an sich erbracht. Das Adventure hat die Grenzen von Spielmechanik und Handlung so geschickt verwischt, dass wir in Sachen interaktivem Geschichtenerzählen wieder einen Schritt nach vorne gekommen sind. Das Märchen von zwei Brüdern, die für ihren kranken Vater zu einer Heilquelle reisen, hat nämlich eine der ergreifendsten Geschichten und gleichzeitig eine der besten Spielideen des Jahres. Wir steuern die beiden Brüder gleichzeitig mit je einem Analogstick und je einem Aktionsknopf. Je besser wir mit dieser sehr ungewöhnlichen Steuerung zurechtkommen, desto näher kommen uns die beiden Brüder – einfach weil sich unser Gehirn auf die beiden Knirpse einstellt und wir so »mental« mit ihnen zusammenwachsen.
Und dieses simpel-geniale Spielprinzip wird durch eine Geschichte und Stimmung in bester grimmscher Märchentradition getragen. Die Welt von Brothers ist fantasievoll und ausdruckstark (auch weil niemand ein verständliches Wort spricht), aber auch melancholisch und stellenweise ergreifend traurig. Aber ob uns das Spiel nun grinsen ließ oder uns gerührt hat, es schafft dies immer durch unsere Handlungen, also durch das Drücken eines Knopfes, statt durch Texte oder Videos. Oder anders gesagt: Falls ihr jemanden kennt, der Videospielen allgemein skeptisch gegenübersteht (Stichworte: Gewalt, Verrohung, Stumpfsinn, Zeitverschwendung etc.), dann setzt diesen Menschen vor Brothers: A Tale of Two Sons – es ist die derzeit beste Werbung für unser Hobby.
» Zum Test von Brothers: A Tale of Two Sons
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