Seite 2: Die größten Enttäuschungen der PlayStation 3 - So nicht, Sony!

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Der Support: Ab und zu kundenfreundlich

Ähnlich wie die Xbox 360 litt auf die PlayStation 3 unter mangelhafter Kühlung. Durch gelegentliches Überhitzen werden die Lötverbindungen des Grafikprozessors brüchig und die Konsole raucht umgangssprachlich ab. Während bei Microsoft der »Red Ring of Death« zu einem Popstar der Hardware-Probleme aufgestiegen ist, erreichte das PS3 Pendant – das »Yellow Light of Death« – nicht ganz diese unrühmliche Popularität. Vor allem, weil mit der PS3-Fehlermeldung die Probleme erst so richtig angefangen haben.

PlayStation - Rückblick-Video - Die Evolution der Playstation: Die PlayStation 3 Video starten 1:58 PlayStation - Rückblick-Video - Die Evolution der Playstation: Die PlayStation 3

Leuchtet die Power-LED nach dem Einschalten zuerst grün, dann gelb und blinkt nach dreimaligem Piepen rot, muss nämlich der Support kontaktiert werden. Wie gut oder schlecht der dann ausgefallen ist, lässt sich statistisch kaum erfassen – laut gängiger Meinung in den Internetforen ist Sony unter den drei großen Konsolenherstellern diesbezüglich aber das Schlusslicht. Mangelhaft ausgetauschte Konsolen, teilweise schlecht geschultes Support-Personal oder kleine Streitigkeiten um die Garantie – besonders mit den frühen Modellen der PS3 (die auch öfter den Geist aufgegeben haben), hatten einige Kunden gehörig Stress.

Die Benutzeroberfläche: Ein kleines Labyrinth

PlayStation 3 XMB PlayStation 3 XMB

Vorrausschickend sei gesagt: Sony hat die Benutzeroberfläche der PlayStation 3 und besonders die des PlayStation Network Store konsequent verändert und verbessert. Heute ist beispielsweise der Store um einiges eleganter und zugänglicher als noch im letzten Jahr.

Wir finden aber auch: Das geht noch besser. Besonders im Vergleich zum Xbox Live Marktplatz ist die Navigation im PSN Store zu unübersichtlich. Es sind Kleinigkeiten, die einem vielleicht aus Gewohnheit nicht mehr auffallen, aber doch immer wieder ärgerlich umständlich sind. Zählt beispielsweise doch mal, durch wie viele Untermenüs ihr müsst, bis ihr den DLC zu eurem Lieblingstitel findet.

Die Abwärtskompatibilität: Weg damit!

Konsequent verändert hat Sony neben der Benutzeroberfläche natürlich auch die Konsole selbst – und das von Anfang an und nicht immer zum Besseren. Da wäre etwa die angepriesene PlayStation 2-Kompatibilität: Während die beiden 2006 in Japan veröffentlichten Varianten noch volle Unterstützung für PS2-Titel boten, musste Europa desbezüglich Abstriche machen. Ursprünglich waren in der PS3 die beiden PS2-Chips »EmotionEngine« und »Graphics Synthesizer« verbaut, hierzulande veirzichtete Sony aber auf ersteren. Die Folge: Viele PS2-Spiele funktionierten nur mehr eingeschränkt.

Anstatt hier nachzubessern, hat Sony die Abwärtskompatibilität ab der zweiten europäischen PS3-Variante komplett gestrichen. Schade: Alle folgenden PS3-Modelle (inklusive der aktuellen Slim-Versionen) können keine PS2-Titel mehr wiedergeben.

Die Super Slim: Super hässlich und super teuer

PlayStation 3 »Super Slim« - Offizielle Fotos der neuen PS3-Generation ansehen

Womit wir bei Sonys Konsolen-Schlankheitskur wären. Jede Sony-Konsole erhielt bis jetzt eine kleinere, leichtere, effizientere und billigere Slim-Variante (siehe PSONe und PS2 Slim) – so auch die PlayStation 3. Das ergibt Sinn und verleitet nochmal viele Zocker zum Konsolenkauf. Letztes Jahr ist Sony mit der Super Slim aber ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen. Zu dem Zeitpunkt haben Zocker schon auf eine neue Hardware-Generation gewartet und nicht auf eine weitere PS3-Variante. Zudem ist die Super Slim mit ihrer im Grunde sechs Jahre alten Konsolentechnik gefühlt zu teuer geraten, das neue Design sorgte für einige höhnische Kommentare (»sieht ja aus wie eine Brotdose«) und der Top-Lader ist mit seiner klapprigen Klappe auch kein Meisterstück der Ingenieurskunst.

Digitale Inhalte: Teils nur ab 16

Es ist schon eine seltsame Situation: Volljährige Zocker legen sich in Deutschland teilweise noch immer einen Fake-Account an (was wir keinesfalls empfehlen), nur um irgendwie die Demo-Version eines ab 18-Titels spielen zu können. Im deutschen Store fehlen nämlich viele ab 18-Inhalte, vorwiegend Demos, aber auch Trailer und ganze Spiele (etwa das gelungene Dead Nation).

Die Abstinenz dieser digitalen Downloads ist kein unverzeihlicher Beinbruch, denn die Nutzer wissen sich auf anderen Wegen durchaus zu helfen. Ein kleines Armutszeugnis für Sony bleibt dennoch: Nach sechs Jahren hätte man diese nervige Grauzone längst beseitigen müssen, indem man volljährigen Spielern den Zugriff auf diese Inhalte auf normalem Wege erlaubt.

Das PlayStation Network: Gehackt und abgestürzt

PlayStation 3 - Der »Schaltjahr-Bug« PlayStation 3 - Der »Schaltjahr-Bug«

Last but not least, dürfen in unserer PS3-Mecker-Liste natürlich die Ausfälle und Pannen des PlayStation Networks nicht fehlen. Am 1. März 2010 ist beispielsweise das PSN für alle Nutzer außer Slim-Besitzern für einen Tag abgeschmiert. Die Ursache war ein simpler, aber peinlicher Bug: Die PS3 hielt 2010 für ein Schaltjahr, die Software kreierte irrtümlich einen 29. Februar 2010 im PS3-Kalender und das System war auch schon überfordert. Dieser »Schaltjahr-Bug« war ärgerlich, aber es kam bekanntlich noch viel schlimmer.

Sony PSN-Hack - Sony-Boss Kaz Hirai im Video zum PSN-Neustart Video starten 4:51 Sony PSN-Hack - Sony-Boss Kaz Hirai im Video zum PSN-Neustart

Im Zeitraum vom 17. bis 19. April 2011 hatten Hacker die Sicherheitsmechanismen des Onlinedienstes überwunden und Zugriff auf private Daten von bis zu 77 Millionen registrierten PSN-Nutzern bekommen – auch sensible Kreditkarteninformationen sollen darunter sein. Das allein war schon problematisch, das Gros an gerechtfertigter Kritik bekam Sony allerdings für seine Informationspolitik zu spüren. O

bwohl der Konzern bereits am 20. April von dem Angriff erfuhr, gab man die Hacker-Attacke erst am 23. April öffentlich zu. Erst Mitte Mai konnte das PlayStation Network langsam wieder in Betrieb gehen – das hieß knapp einen Monat kein Online-Zocken. Sony entschuldigte sich kleinlaut und verteilte als Entschädigung zumindest zwei Gratisspiele und 30 Tage gratis Zugang zu PlayStation Plus.

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