Dying Light: The Following - Fünf Dinge, die herausragend sind

Wir waren bei Techland vor Ort, haben die Dying Light: The Following gespielt und klären in der Preview, warum das Addon besser werden könnte als das Hauptspiel.

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Während wir zu Besuch bei Techland in Polen sind, stellt Marketing Manager Paul Milewski mehrfach klar: Dying Light: The Following ist definitiv kein DLC. Das Projekt mag im Februar 2015 als kompakter Download-Inhalt zum Horror-Spiel Dying Light begonnen haben, mittlerweile ist es aber weit mehr als das. Um das zu demonstrieren, hat man uns eingeladen. Wir - das sind Presseleute aus Italien, Deutschland, Spanien und den Niederlanden - nehmen uns einen ganzen Tag Zeit, The Following anzuspielen, den Koop auszuprobieren und Horden von Zombies auszuschalten.

Doch selbst nach mehreren Stunden kratzen wir bestenfalls an der Oberfläche der Survival-Erfahrung. Am Ende halten wir zwei Dinge fest - erstens: Ja, das neue Dying Light ist definitiv so umfangreich, wie man es nur von Addons aus früheren Zeiten kennt. Ähnlich The Witcher 3: Hearts of Stone greift man hier zu kurz, wenn man von einem »einfachen« DLC spricht. Und zweitens: The Following könnte ein echter Kracher werden. Hier sind die fünf Dinge, die uns am meisten daran begeistern.

1. Die Spielwelt

Harran war gestern, jetzt geht's in die Outskirts. Genauer: ins Umland der türkischen Großstadt, das insgesamt größer ist, als alle Gebiete des Hauptspiels kombiniert. Man beginnt an einer steilen Klippe, durchquert zombieverseuchte Felder, entdeckt kontaminierte Strände, findet Dörfer, eine Kleinstadt, Autowracks und, und, und. Zwar sind die einzelnen Hotspots weniger dicht zusammengepackt als in Harran, trotzdem gibt es beeindruckend viel zu entdecken.

Denn die Landschaft ist wie gewohnt voll gepackt mit Loot, kleinen Geheimnissen und dynamisch erzeugten Nebenaufgaben. In einer verlassenen Pumpanlage findet man verborgene Waffenupgrades, Jäger-Hochsitze enthalten wertvolle Waffentruhen, ab und zu trifft man auch ein besonders dickes Monster, das extra viel Kohle fallen lässt. Das neue Gebiet ist übrigens komplett getrennt vom Hauptspiel instanziert - wir starten es vom Hauptmenü, unsere Fertigkeiten und Errungenschaften werden jedoch von dort übertragen. Prinzipiell ist das zu jedem Zeitpunkt in der Hauptkampagne möglich, Techland empfiehlt aber, sich in allen Bereichen etwa auf Stufe 10 hochzuleveln, um eine Chance zu haben.

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Einziger Wermutstropfen an der Größe des neuen Gebiets: Weil die Areale so weitläufig sind, kommt man mit Parkour nicht mehr so schnell von A nach B wie früher. Und man entkommt auch bei Nacht den richtig fiesen Kreaturen nicht mehr so leicht. Zwar versprechen die Entwickler, dass es auch in offenen Gebieten genügend Gelegenheiten zum Klettern gibt (zum Beispiel in Form von Wasserrohren), aber trotzdem braucht man für die gigantische Welt ein schnelleres Gefährt. Glücklicherweise ist das coolste Feature von The Following genau das.

2. Der Buggy

Voll modifizierbar, waffentauglich und irre schnell - der Buggy ist unsere Geheimwaffe in Dying Light. Und gleichzeitig auch die Neuerung, die am meisten Spaß macht. Bereits in einer der ersten Missionen kriegen wir die Karre geschenkt, viele der Aufgaben lassen sich auch nur damit bewältigen. Dabei könnte das keine Gefährt quasi direkt aus Mad Max stammen, so ganz ohne Verkleidung. Folglich gilt: Trotz vier Rädern unter den Füßen, sind wir alles andere als unbesiegbar. Wer zu viele Zombies über den Haufen fährt, wird durch die Kollision ausgebremst. Steigen die Hirnfresser über das offene Verdeck, treten wir ganz schnell unsere letzte Reise an.

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In solchen Augenblicken kommen die Modifizierungen und Waffen zum Tragen: Wer seine Karre beispielsweise mit einer Elektrofalle ausstattet, kann per Knopfdruck die komplette Krrosserie unter Strom setzen und ungewollte Angreifer drei Meter durch die Luft segeln lassen. Sehr cool. Allerdings gibt's auch eine Kehrseite: Wir müssen uns permanent um Benzin und den Standort unseres Buggy Gedanken machen. Wer das Auto in der Pampa stehen lässt und sich Hunderte Meter entfernt in einer Zombiegruppe wiederfindet, braucht nicht mit einer eleganten Flucht zu rechnen.

Das Beste am Buggy ist aber das Fahrgefühl. Es mag an Techlands Erfahrung mit Rennspielen wie GTI Racing, Xpand Rally und Xpand Rally Xtreme liegen - auf jeden Fall spielt sich die Raserei unheimlich direkt und nachvollziehbar. Wer zu harte Kurven reißt, bricht aus, die Kamera reagiert dynamisch auf jeden Stolperstein unter den Reifen. Dying Light ist ohnehin für sein großartiges Kollisionsdesign bekannt. Bereits im Hauptspiel rangelt man permanent mit Zombies und interagiert mit der Umgebung - der Buggy setzt das gleiche Gefühl in einer tollen Fahrphysik um.

3. Die Story

Okay, das hier ist noch ein wenig spekulativ, denn wir wissen bisher recht wenig zur Story. Aber es ist definitiv ein gutes Zeichen, dass für The Following ein komplett neuer Autor engagiert wurde, der laut Entwickler ganz bewusst die Schwächen der Ursprungskampagne ausbügeln soll. Und zumindest die Ausganssituation klingt schon mal interessant: Angesiedelt im letzten Drittel des Hauptspiels erfährt Spezialagent Kyle Crane von Überlebenden im Umland von Harran, die offenbar eine Immunität gegen das Virus entwickelt haben.

Dying Light: The Following - 15 Minuten Gameplay, 10 Minuten Talk Video starten 28:55 Dying Light: The Following - 15 Minuten Gameplay, 10 Minuten Talk

Also macht er sich auf und gerät dabei zwischen die Fronten von Banditen, mystischen Kultisten und einfachen Überlebenden. Die Story soll uns stärker involvieren als früher, weil wir uns bei den Landbewohnern beliebt machen müssen und so in Kontakt mit jedem einzelnen geraten. Dabei sind nur die ersten Aufträge linear - danach fächern sich die Ereignisse auf und wir entscheiden frei, wie wir uns einen guten Ruf erarbeiten wollen.

Für die Kernmissionen veranschlagt Techland etwa zehn Stunden Spielzeit, wer alles mitnehmen will, kann aber locker das Doppelte oben draufpacken. Das ist für eine Erweiterung, die ohnehin im Season Pass des Hauptspiels enthalten ist, enorm. Was wir bisher von Kyle Cranes neuem Abenteuer erlebt haben, motiviert durch die Bank - ob sich das aber bis zum Abspann halten kann, können wir noch nicht beantworten.

4. Der Multiplayer

Wie im Hauptspiel können wir auch im Addon die komplette Kampagne mit bis zu drei Freunden im Koop erleben - das gilt sowohl für Missionen, die man gemeinsam erledigt, als auch für das freie Austoben in der Sandbox-Welt. Mit dem Buggy kommt allerdings ein Feature ins Spiel, das ganz dezidiert von mehreren Spielern profitiert. Denn während einer das Teil lenkt, kann der andere sich aufs Dach schwingen und munter Geschützturm spielen. Allerdings geht das nur zu zweit, ein Vierer-Buggy ist nicht geplant.

Dafür gibt es neue Racing Challenges für bis zu vier Spieler. Da kriegt jeder ein eigenes Gefährt und muss beispielsweise möglichst schnell Checkpoints abfahren oder mit dem Gefährt genügend Objekte umrammen. Andere Modi beziehen auch die Zombies mit ein: Im Zeitrennen gibt's für jeden umgefahrenen Hirnfresser Extra-Sekunden. Ohne die, ist die Herausforderung gar nicht zu schaffen. Klar, am Ende des Tages sind solche Challenges eher nette Gimmicks, aber allein die Tatsache, dass man gemeinsam mit seinen Buggies durch die Pampa brettern kann, dürfte viel Anklang bei den Fans finden.

5. Der Flow

The Following schafft es innerhalb unserer Anspiel-Session tatsächlich, den urbanen »Flow« des Hauptspiels in ein anderes Setting zu übertragen, ohne dass das Momentum auf der Strecke bleibt. Klar, es wird weniger geklettert - aber dafür beziehen wir den Buggy jetzt aktiv in unser Bewegungsrepertoire mit ein. Die meiste Zeit verbringen wir damit, durch die Landschaft zu brettern und nach interessanten Hotspots Ausschau zu halten. Dann springen wir aus dem Auto, hechten in die Action, prügeln, springen und looten, bis uns die Beute ausgeht.

Dying Light: The Following - Trailer zur Enhanced Edition Video starten 1:22 Dying Light: The Following - Trailer zur Enhanced Edition

Die KI der Zombies wurde auf den Buggy angepasst - wer nachts nicht aufpasst, wird in Sekundenschnelle von Volatiles in Stücke gerissen. Obwohl wir uns im ersten Moment so viel mächtiger fühlen, geht der Survival-Aspekt des Hauptspiels nicht verloren. Stattdessen gibt es einen komplett neuen Skilltree, der sich komplett auf das Fahren konzentriert und durch spektakuläre Stunts oder Rasereien hochgelevelt wird. Dying Light: The Following ist vor allem eine innovative Alternative zum Gameplay-Mix des Hauptspiels - wo der Fokus dort auf der vertikalen Parkour-Action liegt, geht es hier um Distanz. Unterm Strich könnte das Addon sogar noch besser als die Hauptkampagne werden, wenn Techland das Versprechen bezüglich der besseren Story einhält.

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