Seite 3: Far Cry 3 im Test - Schön vaas

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Ein riesengroßer Spielplatz

Kurz: Far Cry 3 versäumt es, seine riesige Spielwelt mit Dingen zu füllen, über deren Entdeckung wir uns tatsächlich freuen würden. Mal eine neue Waffe, mal einen nützlichen Aufsatz, mal ein besonders cooles Fahrzeug … so was würden wir gerne entdecken, stolpern stattdessen aber über eine Schatztruhe nach der anderen, alle gefüllt mit Geld, das wir nicht ausgeben können. Da passt es ins Bild, dass uns die optionalen Nebenmissionen, Wettrennen, Schießwettbewerbe oder Jagdaufträge nicht nur mit Erfahrungspunkten belohnen (siehe Kasten), sondern auch mit, na klar, noch mehr Geld!

Wie man gegnerische Lager einnehmen will, bleibt dem Spieler überlassen. Hier haben wir uns für die rabiate Variante entschieden. Wie man gegnerische Lager einnehmen will, bleibt dem Spieler überlassen. Hier haben wir uns für die rabiate Variante entschieden.

Als echtes Open-World-Spiel, als Insel-GTA sozusagen, bei dem wir uns stundenlang in der offenen Welt verlieren können, funktioniert Far Cry 3 also nur bedingt. Aber es funktioniert als riesengroßer Spielplatz. Wollen wir einen der insgesamt 34 Piraten-Außenposten stürmen, dann könnten wir natürlich das Sturmgewehr zücken, die ganze versammelte Piratenmeute umlegen, auf den unweigerlich ausgelösten Alarm pfeifen und anschließend noch kurz die inzwischen angerückte Verstärkung wegpusten –klappt astrein und spielt sich großartig, auch wenn sich die KI relativ einfach austricksen lässt und zu gelegentlichen Totalaussetzern der Marke »Ich dreh dir mal den Rücken zu, das verwirrt dich bestimmt!« neigt.

Mit C4 macht's Bumm

Aber so müssen wir nicht vorgehen. Wir könnten uns auch einfach ein Scharfschützengewehr schnappen und auf den Tigerkäfig schießen … und anschließend aus der Ferne beobachten, wie das entlaufene Biest mit den Piraten kurzen Prozess macht. Oder wir könnten die Gegner mit der Kamera markieren (dann nämlich wird uns ihre Blickrichtung auf der Minikarte angezeigt), lautlos zum Alarm schleichen, das Ding ausknipsen und die ganze Bande à la Hitmannacheinander kalt stellen. Oder wir räuchern den Außenposten mit einem Flammenwerfer aus. Oder laden eine ordentliche Portion C4 auf einen Jeep, brettern mit Vollgas in Richtung Camp, springen in letzter Sekunde aus der Fahrertür und lösen per Knopfdruck ein beeindruckendes Inferno aus.

Mit einer Ladung C4 lassen sich spektakuläre Explosionen zaubern. Und sehr effektive ... Mit einer Ladung C4 lassen sich spektakuläre Explosionen zaubern. Und sehr effektive ...

All das funktioniert prima, die Spielmechanik, die Steuerung, die ganze Spielwelt sind wie aus einem Guss. Das »Ich kann alles machen, wie es will«-Spielgefühl überflutet uns und ist mehr Belohnung als alle Schatztruhen und Bonus-Items der Welt.

Nur ein Speicherstand

Stichwort Jeep: Der Fuhrpark von Far Cry 3 ist nicht nur richtig umfangreich, er steuert sich auch erste Sahne. Wo wir in anderen Shootern gerne mal mit schwammigem Fahrgefühl gequält werden, lenken sich Jet-Skis, Buggys und Co. sehr präzise - und vor allem spaßig. Schickt uns eine der insgesamt 40 Story-Missionen mal wieder an den Hintern der Spielwelt, dann ertappen wir uns tatsächlich dabei, dass wir lieber in ein Quad hüpfen und quer über die Insel brausen, als uns komfortabel per Schnellreise ans Ziel zu beamen.

Die Fahrzeuge steuern sich astrein und vor allem extrem spaßig. Die Fahrzeuge steuern sich astrein und vor allem extrem spaßig.

Nervig hingegen sind die umständlichen und teils fummeligen Inventar- und Fähigkeitenmenüs. Cool: Außerhalb von Story-Missionen (in denen gibt’s faire Checkpoints) dürfen wir jederzeit frei speichern; allerdings merkt sich das Spiel dabei nur den aktuellen Fortschritt. Laden wir neu, setzt uns Far Cry 3 also nicht am gleichen Ort ab, sondern am nächstbesten Schnellreisepunkt. Ein »Game Over« gibt’s übrigens nicht: Beißen wir beispielsweise beim Stürmen eines feindlichen Außenpostens ins Gras, dann werden wir kurz vor dem Außenposten wiederbelebt.

Traumhafte Sonnenuntergänge

Keine Blöße gibt sich Far Cry 3 bei der Inszenierung. Nun ja … fast keine. Denn so malerisch und stellenweise schlicht wunderschön das Inselparadies auch in Szene gesetzt ist und so atemberaubend die Weitsicht ausfällt, so satt haben wir uns irgendwann an den immer gleichen Palmen gesehen. Macht aber (fast) nix, weil der dynamische Tag- und Nachtwechsel traumhafte Sonnenaufgänge zaubert und wir im letzten Spieldrittel endlich die zweite Insel erreichen, wo das Südsee-Flair einem stimmigen Savannen-Look Platz macht.

Ganz oben auf den Funktürmen kann man Sonnenauf- bzw. -untergänge am besten bewundern. Ganz oben auf den Funktürmen kann man Sonnenauf- bzw. -untergänge am besten bewundern.

Dafür »faden« in der Entfernung ein paar Objekte unschön ins Bild und an manchen Stellen ruckelt das Geschehen minimal. Die Konsolenversionen gleichen sich dabei fast wie ein Ei dem anderen, großartige Unterschiede gibt es nicht. Aber ganz ehrlich: An diesem Punkt hatten wir fürs Sightseeing ohnehin keine Zeit mehr. Da wollten wir nämlich verflixt nochmal wissen, wie die Story ausgeht - und ob Far Cry 3 die Sache mit dem Auserwähltsein zu seinem glaubhaften, ja eigentlich notwendigen Höhepunkt bringt. Spoilerfrei und mit zwei Worten: Oh ja.

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