Seite 2: Unknown User in der Filmkritik - Ich weiß, was du letzten Sommer hochgeladen hast!

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Kreative Filmarbeit

»Unknown User« verwandelt die Leinwand in einen riesigen Computerbildschirm mit Chat-, Musik- und Videoprogrammen. Alles, was wir vom täglichen Chatten und Zeittotschlagen auf Facebook und Co. kennen. Ein Klick hier, noch ein Klick da, Musik an, Chatfenster auf, und so weiter. Die Anonymität, die viele im Internet genießen und bisweilen ausnutzen, wird für die Mitchatter von billie227 außer Kraft gesetzt.

Dabei ist die (Web)-Cam immer ganz nah dabei und auch die Mikrofone laufen mit. Bekmanbetov und Gabriadze drehten den Film in einem Durchgang durch. Keine Schnitte, nichts. Alle Schauspieler waren gezwungen zu improvisieren und dabei mit der Technik umzugehen, so gut es ging. So entstandene Hänger in Bild und Ton wurden im Film verwendet, um Nähe und Schrecken zugleich zu erzeugen.

Unknown User - Skype-Interview mit den Darstellern Video starten 3:35 Unknown User - Skype-Interview mit den Darstellern

Das ist absolut gelungen und das russisch-amerikanische Produktionsteam zeigt, dass man auch in kleinem Rahmen, dem vor einem Computerbildschirm, das Fürchten lehren kann. Ebenfalls großartig wurde die Gefühlswelt von Hauptcharakter Blaire erfasst. Sie tippt, sie löscht wieder, der Cursor bewegt sich und die Spannung baut sich bis zum Zerreißen auf. Wir befinden uns permanent auf dem Laptop-Screen von Blaire und sehen dabei zu, wie sie und ihre Freunde von billie227 malträtiert werden und dabei ihre Unsicherheit wächst. Innovativ und großartig!

Leichte Schwächen

Woher kennt die unbekannte Person ihre ganzen Geheimnisse, was geht hier vor und wer ist das? Leider liegen Schlussfolgerungen zu schnell auf der Hand und auch einige kleine Logikfehler machen den Film etwas holprig. Ein wenig mehr Tiefe in der Charaktergestaltung hätte »Unknown User« mit Sicherheit gut getan, denn ausnahmslos alle Protagonisten sind unfassbar unsympathisch und machen es uns Zuschauern dadurch fast schon zu einfach, ihnen so manche fiese Situation zu gönnen.

Die (nicht mehr vorhandene) Anonymität hätte zwar noch deutlicher herausgearbeitet werden können, aber da wir uns im Horrorsegment bewegen, ist es nur allzu verständlich, dass der Fokus auf erschreckende und gruselige Elemente gelegt wurde und nicht auf hintergründige Sozialkritik.

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