Bridge of Spies - Der Unterhändler in der Kinokritik - Der kalte Krieg ist eisig

Schon wieder ein Film von Steven Spielberg mit Tom Hanks als Hauptdarsteller. Und zudem noch vor historischem Hintergrund. Kann das gut werden? Ja, es kann – Bridge of Spies zeigt wahre Größe.

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An Steven Spielberg scheiden sich die Geister: Spätestens nachdem der Regisseur sein Portfolio um geschichtsnahe Filme erweitert hat, sind sich sowohl Kritiker als auch passionierte Kinogänger nicht einig, ob diese Entscheidung die richtige war. Zu viel Pathos, zu komplizierte Charakterstudien und Entscheidungswege. Aber ist es nicht genau das, was Kino ab und zu braucht? Etwas mehr Tiefe und Emotion? Darauf besinnt sich Spielberg und schickt mit Tom Hanks sein bestes Pferd ins Rennen.

Ein Handel unter Feinden

1957: Der Kalte Krieg befindet sich auf dem Höhepunkt und der US-Regierung gelingt ein bedeutender Coup - die Verhaftung eines sowjetischen Spions. Da sich kein Anwalt dazu bereiterklärt, Rudolf Abel (Mark Rylance) zu verteidigen, tritt die Regierung an James B. Donovan (Tom Hanks) heran. Der erfolgreiche Versicherungsverteidiger übernimmt nicht nur die Pflichtverteidigung mit einem höchsten Maß an Gewissenhaftigkeit, er setzt sich sogar noch nach der Verurteilung des Spions für ihn ein. Denn nur dank seines Einwands, dass Abel für einen eventuellen Gefangenenaustausch noch nützlich sein könnte, entgeht der sowjetische Spion der Todesstrafe. Dieser Fall tritt dann auch schneller ein als gedacht, denn der amerikanische Kampfpilot Francis Powers (Austin Stowell) wird bei einem Spionageflug über der Sowjetunion abgeschossen und gefangen genommen. Donovans neuer Auftrag lautet nun, nach Deutschland zu reisen und einen Austausch zu verhandeln, der für beide Seiten annehmbar ist. Das alles im Geheimen und als Anwalt, der weder Ahnung von Gefangenenverhandlungen noch von den Zuständen zur Zeit des Mauerbaus hat.

Verklärung versus vergangene Realität

Es mag sein, dass Kriege vor 50 Jahren anders geführt wurden als heute. Dass man seinen Gegner kannte, ja sogar mit ihm, durch Konsulate und Ähnliches, sprechen konnte, über ihn öffentlich frotzeln durfte. Damals schien der Konflikt noch einfacher zu sein: klare Gegner, klare Ziele, klare Grenzen. All das, was nach Ende des Kalten Krieges immer unsicherer wurde. Dennoch verklärt Bridge of Spies an einigen Stellen die Brutalität und Gefahr, die zwischen den beiden Fronten bis zur nicht mehr zu ertragenden Spannung herrschten.

Nur, um sie in anderen Szenen wieder offen zu zeigen. Einmal sitzt Donovan mit dem sowjetischen Konsul auf ein »Pläuschchen« in der Botschaft, ein andermal werden Menschen, am sogenannten Todesstreifen in Berlin auf ihrer Flucht gen Westen erschossen. Wie passt das zusammen?

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