Seite 2: Bridge of Spies - Der Unterhändler in der Kinokritik - Der kalte Krieg ist eisig

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Die Beständigkeit eines Mannes

Erstaunlich gut! Wichtige Elemente hierbei sind die allzu bekannte Flapsigkeit von Tom Hanks sowie der großartige Humor. Außerdem meistert der mittlerweile 59-Jährige vor allem mit seiner liebgewonnenen uneitlen Umsetzung des Anwalts jede noch so brenzlige Situation. Zu jeder Sekunde nimmt man ihm den inneren Konflikt nach der Frage des Für und Wider ab, schmunzelt mit ihm, leidet, als er zu verstehen beginnt, was der Kalte Krieg vor allem auch für das geteilte deutsche Volk bedeutet. Er selbst nimmt sich dabei oft zurück, lässt die Bilder von flüchtenden Menschen aus dem eisigen Ostberlin wirken. Er spielt sich nicht als amerikanischer Patriot auf, sondern gesteht zum Beispiel dem sowjetischen Spion zu, dass er einfach nur seine Arbeit gemacht hat. Diese Beständigkeit ist auch genau das, was Abel (Mark Rylance), so sehr an Donovan (Tom Hanks) schätzt. Hier steht ein Mann hinter dem, was ihm wirklich wichtig ist - und das ist der Mensch hinter seiner Tätigkeit. Schon früh wird diese Haltung durch die ständige Korrespondenz zwischen Abel und Donovan sowie zwischen Donovan und den Regierungen klar. Genau dafür ist Tom Hanks richtig besetzt. Wenn ihm auch ab und an das Quäntchen ergriffene Ernsthaftigkeit fehlt, so mimt er den menschenfreundlichen Anwalt glaubwürdig.

Schmalziges Finale für einen sonst grandiosen Film

Auch wenn der Austausch zwischen den zwei verfeindeten Staaten auf der Glienicker Brücke den spannungsgeladenen Höhepunkt bildet, so täuscht er leider nicht über das allzu schmalzige Ende des Films hinweg. Denn hier holt Spielberg nach, was er in zuvor fast komplett ausgelassen hat: Pathos. Donovan kehrt aus dem kalten, kriegszerstörten Europa zurück in die sonnenüberfluteten Staaten, in denen Kinder auf der Straße radeln, Donuts essen und die Welt in Ordnung ist. Musste das sein? Musste Spielberg hier so deutlich schwarz-weiß malen? Für unseren Geschmack sicherlich nicht, aber auch die amerikanischen Kinogänger wollen abgeholt werden und ihr Happy End erhalten. Schade, denn bis zu diesem Abschluss war Bridge of Spies ein grandioser Film mit Tiefgang, Emotionen en masse und einem tollen Tom Hanks als gerechtigkeitsliebender Anwalt.

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