Seite 3: Final Fantasy XII

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The Good, the Bad and the Judges

Im Verlauf der Geschichte gesellen sich noch weitere Mitglieder zu der kleinen Truppe. So sammelt ihr den vermeintlichen Verräter Basch in einem Verlies auf und rettet Vaans Freundin Penelo aus den Händen gieriger Kopfgeldjäger. Zu den insgesamt sechs Stammcharakteren gesellen sich von Zeit zu Zeit auch Gastcharaktere wie Vayne Solidors jüngerer Bruder Larsa, die euch jeweils ein Stück des langen Weges begleiten. Neben der Tatsache, dass sich Final Fantasy XII als erster vollwertiger Teil der Serie eines bereits vorhandenen Settings bedient, überrascht die Geschichte mit einer deutlich distanzierteren Erzählweise als ihre Vorgänger. So liegt der Fokus nicht auf einem innerlich zerrissenen Helden, der jede Menge emotionale Altlasten mit sich herumschleppt und im Verlauf der Geschichte seine eigenen Dämonen besiegen muss. Vielmehr erzählt FF XII laut den Entwicklern die Geschichte »der Menschen, die sich gegen ihre Besatzer auflehnen.« »Anstatt uns auf einen Charakter zu konzentrieren, haben wir uns dazu entschlossen, dass Hauptaugenmerk auf den Kampf der Menschen für Frieden und Freiheit zu legen«, lässt uns der für das Szenario verantwortliche Yasumi Matsuno in einem Interview wissen. Da eine gute Geschichte nicht nur von ihren Helden, sondern auch von den ruchlosen Taten seiner Schurken lebt, steht Vaans kleiner Truppe ein beeindruckender Antagonistenkader gegenüber. Neben typischen Final Fantasy-Monstern bekommt ihr es nämlich mit den offensichtlich von Darth Vader inspirierten Judges zu tun. Die Judges sind in ihren mit prächtigen Ornamenten verzierten Rüstungen Richter und Henker in Personalunion und haben sich dem Schutz des Imperiums verschrieben. Wo auch immer in Dalmaska eine Stadt in Schutt und Asche gelegt wird, oder es einen für das Imperium wichtigen Gegenstand zu erobern gilt, sind die Judges nicht fern. Im Grunde genommen erzählt Final Fantasy XII viele Geschichten, die sich aus Elementen klassischer griechischer Tragödien, den Dramen Shakespeares und »Star Wars« zusammensetzen. So werden wir im Verlauf der Handlung zu Zeugen vom Aufstieg und Fall Vayne Solidors, erleben mit, wie ein Senat versucht, durch politisches Ränkespiel die Kontrolle über ein Imperium an sich zu reißen und beobachten staunend, wie ein von Größenwahn besessener Bösewicht vor absolut nichts zurückschreckt, um seine Macht zu sichern. Interessanterweise gibt sich Final Fantasy XII nicht mit simpler Schwarz-Weiß-Malerei zufrieden. Sowohl auf Seiten des Imperiums, als auch unter den imperialen Handlangern, den gnadenlosen Judges, gibt es Elemente, die Zweifel an der Richtigkeit ihres Tuns hegen und versuchen, eine friedliche Lösung zu finden. Klassische Final Fantasy – Motive wie fehlgeleiteter Idealismus, falsche Loyalität und Selbstaufopferung finden sich ebenso in der auf 40 bis 60 Stunden angelegten Geschichte wie die Frage, ob das Leben der Menschen selbstbestimmt ist oder von Göttern gelenkt wird.

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