Seite 7: Final Fantasy XIII im Test - Test für PlayStation 3 und Xbox 360

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Final Fantasy XIII: Paradigmenwechsel

Final Fantasy XIII: Das Design der Gegner reicht von fantasievoll bis sehr futuristisch, wie ihr an diesem Flugmotorrad erkennen könnt. [PS3] Final Fantasy XIII: Das Design der Gegner reicht von fantasievoll bis sehr futuristisch, wie ihr an diesem Flugmotorrad erkennen könnt. [PS3]

Das Final Fantasy XIII trotzdem spannend bleibt, liegt an der düsteren und spannenden Story. Ähnlich wie in der Mystery-Serie »Lost« wird die Geschichte der einzelnen Spielfigurendurch Rückblenden erzählt, die euch nach und nach die Hintergründe der Helden näherbringen. Bemerkenswert ist dabei, dass es dieses Mal keinen »Comic-Relief«-Charakter (also einen Klassenclown) gibt, der die finstere Geschichte mit ein wenig Humor oder Slapstick aufhellt. Denn besonders in den ersten Spielstunden macht die Heldentruppe den Eindruck, als wäre sie kollektiv ein Fall für den Psychiater. Verdrängte Schuldgefühle, Selbsthass, Angst, Selbstaufopferung und Rache sind die großen Themen des dreizehnten Final Fantasy-Abenteuers. Interessanterweise steht die Geschichte im krassen Gegensatz zum poppig-bunten Grafikstil, was manchmal zu Situationen führt, in denen man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Ein gutes Beispiel hierfür ist ein Thema, dass zwar bereits in anderen Teilen aufgegriffen, aber nie so explizit gezeigt wurde, wie in Final Fantasy XIII. Die Rede ist von Selbstmord aus Schuld und Verzweiflung. Wenn sich einer der bunt angezogenen Charaktere vor einer ebenfalls knallbunten Kulisse eine Pistole an die Schläfe hält und der englische Synchronsprecher ganz tief in die Schmalzkiste greift, weiß man nicht, ob man ergriffen sein soll oder sich doch lieber totlacht. Im Gegensatz zur Geschichte, die euch von einem Höhepunkt zum nächsten führt, ist die Art wie sich das Spiel entwickelt eher geschmacksabhängig. So habt ihr erst nach über zwanzig Stunden zugriff auf alle Charakter-Rollen. Die Möglichkeit, eure Party selbst zusammenzustellen, wartet ebenfalls erst jenseits der zwanzigsten Spielstunde auf euch. Auch die bombastischen und wirklich spannenden Schlachten mit den Endgegnern sind merkwürdig in die Geschichte integriert. So kämpft ihr in den ersten 15 Stunden gegen keinen richtigen Endboss, bekommt es dann aber in der zweiten Hälfte des Spiels im Halbstundentakt mit den Monstern zu tun.

» Test-Video zu Final Fantasy XIII ansehen

Final Fantasy XIII: Auf dem Planeten Pulse gehört eine dicke Schicht Zahnbelag einfach zum guten Ton. [PS3] Final Fantasy XIII: Auf dem Planeten Pulse gehört eine dicke Schicht Zahnbelag einfach zum guten Ton. [PS3]

Insgesamt ist Final Fantasy XIII deutlich anders ausgefallen, als wir es erwartet haben. Der ganze Drumherum-Ballast wurde abgeworfen und das Spiel im Grunde auf das Kampfsystem und die Geschichte reduziert. Umständliche Charakterverwaltung oder Dinge zum herumtüfteln werdet ihr in FF XIII nicht finden. Im Grunde ist Final Fantasy XIII in dieser Hinsicht BioWares Mass Effect 2 nicht unähnlich. Auch bei Commander Shepards-Abenteuer wurde viel unnötiger Schnickschnack entferntund das Spiel dadurch weitaus zugänglicher. Allerdings haben die Mass Effect 2-Entwickler ein wenig weiter gedacht als die kreativen Köpfe hinter Final Fantasy XIII. Denn wenn man etwas Überflüssiges wegnimmt, sollte man nicht vergessen, etwas Neues oder Besseres hinzuzufügen. Das ist bei Final Fantasy XIII schlichtweg nicht passiert, weswegen sich das Spiel mangels Abwechslung über weite Strecken anfühlt, wie ein typischer »Dungeon-Crawler«.

» Final Fantasy: Die Geschichte der Serie - Special lesen
» Video: The History of Final Fantasy - Teil 1-5 ansehen

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