Hearthstone: Der Fluch von Naxxramas - Mehr Solitär als Solo-Abenteuer

Blizzard möchte mit dem ersten großen Addon nun auch Einzelgänger für sein Sammelkartenspiel begeistern, zeigt im Test des ersten Kapitels aber ungewohnte Schwächen. Wären da nicht die Belohnungen…

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Auf Blizzard kann man sich normalerweise verlassen. Zum einen, was die Qualität ihrer Spiele angeht. Zum anderen, dass die Server am Veröffentlichungstag garantiert abrauchen. Letzteres können wir bei Hearthstone: Der Fluch von Naxxramas schon mal bestätigen. An Spielen war anfangs nicht zu denken, von 20 Login-Versuchen klappte vielleicht einer, und wenn wir es mal ins Menü geschafft hatten, dauerte es meist nur wenige Minuten bis zum ersten Verbindungsabbruch.

Mittlerweile hat Blizzard die Probleme aber in den Griff bekommen, so dass wir nun auch die Qualität des ersten DLC-Kapitels abschließend beurteilen. Denn das mit dem Abschließen war ein überraschend und enttäuschend kleines Problem.

Hinweis: Dieser Artikel bezieht sich ausschließlich auf die Einzelspieler-Kampagne Der Fluch von Naxxramas. Den Test zum Hauptspiel von Hearthstone (PC) lesen Sie hier.

Weltklasse-Vorlage, Kreisklasse-Verwertung

Die Theorie klingt verführerisch, vor allem für Kenner des World of WarCraft-Universums: Als Solist kämpfen wir uns durch sämtliche Flügel der fliegenden Untoten-Nekropole Naxxramas und bekommen es dabei sogar mit den Original-Bossen der legendären Raid-Instanz zu tun. Denn Anfang macht das Arachnidenviertel, es folgen im Abstand von je sieben Tagen Seuchen-, Militär- und Konstruktviertel, bis uns schließlich auf der Spitze der Nekropole der Endkampf gegen den legendären Untotenfürsten Kel'Thuzad erwartet.

Hearthstone - Screenshots aus der Erweiterung »Fluch von Naxxramas« ansehen

In der Praxis holt Blizzard allerdings enttäuschend wenig aus dieser großartigen Vorlage: Denn letzten Endes durchstreifen wir keine Nekropole, sondern lediglich ein sprödes Menü. Nicht mal eine gezeichnete Kampagnenkarte hat Hearthstones erstes Soloabenteuer spendiert bekommen, obwohl sich dies angesichts der fünf thematisch unterschiedlichen Flügel förmlich angeboten hätte. Stattdessen haken wir im wahrsten Sinne des Wortes lediglich einen Boss nach dem anderen ab.

Im Fall des Arachnidenviertels sind dies lediglich drei, was halbwegs erfahrene Hearthstone-Spieler innerhalb von 45 Minuten erledigt haben. Es gibt weder was zu erkunden, noch Fußvolk zu besiegen, geschweige denn eine richtige Story. Stattdessen bekommen wir nur ein paar leidlich witzige Sprüche von Kel'Thuzad und ein wenig Sprachausgabe unserer Konkurrenten serviert. Da hätte Blizzard erheblich mehr Liebe reinstecken können.

Was kostet der Spaß?
Blizzard hat definitiv kapiert, wie ein effizientes Free2Play-System funktioniert. Der erste Flügel von »Der Fluch von Naxxramas« wird bis Anfang September kostenlos sein. Für jeden weiteren der fünf Abschnitte werden entweder 5,99 € fällig oder aber 700 Gold. Letzteres können wir auch im Spiel verdienen, müssen dann aber viel Geduld aufbringen. Denn für 3 Siege in Multiplayer-Matches gibt's lediglich 10 Gold, hinzu kommt pro Tag eine Quest, die je nach Umfang 40, 60 und in ganz seltenen Fällen auch mal 100 Gold einbringen. Wer kein Hardcore-Zocker ist, darf also locker zwei Wochen einplanen, bis er die nötige Kohle für einen Flügel beisammen hat. Immerhin bietet Blizzard Rabatte von bis zu 25% an, wenn man mehrere Flügel kauft: Zwei kosten 8,99 €, drei 13,99 € und vier 17,99 €.

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