Fazit: Infamous: Second Son im Test - Berühmt oder berüchtigt?

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Fazit der Redaktion

Markus Schwerdtel: Bekenntnis: Ich bin ein Infamous-Fanboy. Schon bei einer frühen Präsentation des ersten Teils, damals noch auf der Games Convention in Leipzig, hat mich die Reihe gefangen. Die Conduits sind melancholische Helden wider Willen, Entwickler Sucker Punch verpasst den Spielen eine ganz eigene Atmosphäre zwischen Heldentum und Fatalismus. Und genau das bekommt man auch mit Second Son! Selbst wenn die Story manchmal etwas holprig erzählt wird, schnell fühle ich mit Delsin und habe genau wie er das Ziel, die fiese Augustine endlich aus dem Verkehr zu ziehen.

Man merkt Second Son an, dass Sucker Punch mittlerweile viel Routine im Open-World-Genre hat. Alle Spielelemente greifen perfekt ineinander, Balance-Schwierigkeiten oder Durchhänger gibt es nicht. Jedoch fehlen auch echte Innovationen, nahezu alle Nebenaufgaben und Missionstypen hat man so auch schon in anderen Genrevertretern oder den früheren Infamous-Titeln gesehen. Gerade so, als wären die Entwickler zu sehr mit der neuen Konsolentechnik beschäftigt gewesen, um auf spielerischer Seite noch groß zu experimentieren.

Trotzdem: Second Son ist genau das, was ich mir als Fan von Open World-Titeln für die neue Konsolen-Generation wünsche: Makelloser Spielmechanik-Unterbau, nahezu perfekt präsentiert. Bahnbrechende Neuerungen kann Sucker Punch dann ja mit Third Daughter nachliefern.

Kai Schmidt: Im Gegensatz zu Markus war meine erste richtige Berührung mit der Infamous-Reihe zwar nicht auf der Games Convention, sondern erst auf der coolen Launch-Party in Seattle, aber auch ich bin seit dem ersten Teil Fan. Das Konzept hat es mir einfach angetan: Ich spiele einen Superhelden, der aber gar kein klassischer Cape-Träger ist, sondern ein ganz normaler Typ wie du und ich. Die Infamous-Spiele beziehen ihren Reiz aus der gelungenen Mischung zwischen relativ geerdetem Open-World-Spiel, Shooter und übertriebener Comic-Action.

Das Problem dabei war allerdings schon immer, dass ich einem immer gleichen Schema folgen muss. Das wird spätestens jetzt im dritten Teil nur allzu deutlich, denn in jedem Viertel ständig den gleichen Kram machen zu müssen, ödet mich irgendwann einfach an. Trotzdem kann ich mich Delsins Abenteuer nicht entziehen. Die verschiedenen Fähigkeiten sind einfach zu cool, sodass ich sehen will, was ich damit anstellen kann und wie weit ich die Kräfte ausbauen darf. Ich schaffe mir meine eigenen Spielregeln, indem ich zum Beispiel versuche, patrouillierende D.U.P.-Soldaten aus der Ferne zu erledigen. Oder ich kann einen Aufruhr veranstalten, bei dem ich immer mehr Gegner an der Backe kleben habe.

Und gerade wenn es droht, langweilig zu werden, schalte ich einen neuen Stadtteil oder gar eine neue Kraft frei. So habe ich plötzlich einen erweiterten Spielplatz, auf dem ich die schönsten Aussichtspunkte oder die grafisch aufwändigsten Ecken suchen kann. Tipp für Sight-Seer: Der Lantern District hat dank seiner chinesischen Einflüsse einige der schönsten Fleckchen zu bieten. Ganz ehrlich: Hätte ich keine PlayStation 4, würde ich Infamous: Second Son zum Anlass nehmen, eine anzuschaffen.

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