Seite 2: Kingdom Come: Deliverance - Ritter schlägt Magier

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Kleine und große Entscheidungen

Darin fangen wir klein an. Unser Heimatdorf wurde gerade niedergebrannt, wir müssen unserem Herrn Bericht erstatten und hoffen gleichzeitig, in seine Dienste aufgenommen zu werden. Gut, dass der Fürst unseren Vater mochte und uns den Gefallen erfüllt - verknüpft mit einer Quest. Banditen haben die Stallungen überfallen, wir sollen zusammen mit den erfahreneren Kriegern nachsehen, wie schlimm der Schaden ist. Mit ein bisschen Kleingeld in der Tasche geht's zum Schmied, der uns vor der Aufgabe ausrüsten soll.

Ein guter Schwertkämpfer hat ein scharfes Auge und Geduld, denn ein Schlag auf die Plattenrüstung bringt nicht viel. Vielmehr sollten wir ungeschützte oder weniger stark gepanzerte Körperpartien ins Visier nehmen. Ein guter Schwertkämpfer hat ein scharfes Auge und Geduld, denn ein Schlag auf die Plattenrüstung bringt nicht viel. Vielmehr sollten wir ungeschützte oder weniger stark gepanzerte Körperpartien ins Visier nehmen.

Der ist allerdings nicht sehr kooperativ und überlässt uns eine der vielen Entscheidungen im Spiel: Prügeln wir dem unverschämten Kerl Manieren ein, erinnern wir ihn an die Befehlskette in der Burg oder zahlen wir einfach murrend den genannten Preis. Egal wie wir uns entscheiden, es gibt danach kein Zurück mehr, einfach alle Dialogoptionen abzuarbeiten, funktioniert nicht. Ob wir uns mit Gewalt oder Silberzunge durchs Spiel schlagen, liegt bei uns.

»Wenn ihr in den ersten paar Spielstunden wie ein Krieger spielen wollt und die entsprechenden Werte steigert, dann aber lieber das Leben eines Diebes führen wollt, könnt ihr das tun. Ihr könnt auch als diebischer Krieger spielen, aber natürlich ist es viel schwieriger, gleichzeitig ein guter Ritter und ein begnadeter Dieb zu sein«, erklärt Vávra.

Wie sich Charakterwerte, Talente und Spezialfähigkeiten auswirken und ob Warhorse am Ende nicht doch ein paar Abstriche machen muss, muss sich allerdings erst noch zeigen. Auch wie sich unsere Quest-Entscheidungen auswirken, ist noch nicht ganz klar, wir können uns aber vorstellen, dass wir etwa vor großen Kämpfen Verbündete zusammenrufen können, deren Zahl von unseren Freund- und Feindschaften abhängt.

Inspirationsquellen - Fallout Spielerische Freiheit trotz fest vorgegebener Rahmenhandlung und ein freies Talentsystem machen die Fallout-Serie aus – die gleichen Zutaten gehören auch zum Rezept von Kingdom Come.

Inspirationsquellen - Ishar In der französischen Rollenspielreihe (1982-1994) sind unsere Begleiter gleichzeitig Fluch und Segen. Wer einen Dieb mitnimmt, muss sich nach dem Schlafen nicht über leere Taschen wundern!

Inspirationsquellen - The Elder Scrolls Grafisch und spielerisch kommt Kingdom Come dem großen Skyrim am nächsten. First-Person-Schwertkampf und eine offene Spielwelt in Perfektion soll’s ab 2015 aber nicht mehr nur von Bethesda geben.

Vom Bauernburschen zum Ritter

Der Besuch beim Schmied führt uns nicht nur die Entscheidungsfreiheit, sondern auch unsere erbärmliche Startausrüstung vor Augen. Im Gegensatz zu den erfahrenen Kriegern in Kettenhemd und Plattenrüstung wirkt unser Recke anfangs wie ein besserer Bauer. Ist er ja auch. Zumindest bis wir uns hochgearbeitet und genügend Bares für bessere Kleidung und Waffen gespart haben.

Im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern sind unsere alten Lumpen dadurch jedoch nicht vollkommen nutzlos. Der Plattenpanzer liegt im Mittelalter nämlich nicht auf nackter Haut, Schichten von Stoff und Metall sorgen übereinandergelegt für maximalen Schutz. Das Hemd, mit dem wir uns anfangs auf den Weg zum Fürsten machen, blitzt also selbst später noch an manchen Körperstellen durch. Ein Oger, ähm Ritter, ist eben wie eine Zwiebel.

Bis es soweit ist, stehen allerdings etliche Quests und Kämpfe an, freiwillig geben uns nur die Wenigsten wertvolle Ausrüstung ab. Unsere miese Ausrüstung hält die anderen Kämpfer aber nicht davon ab, uns ins Gefecht zu schicken. Zu Pferd bei den Ställen angekommen, teilt sich die Gruppe auf, um die geflohenen Angreifer zu suchen - zum Glück finden wir nicht direkt das Lager der Schurken, sondern nur zwei verwundete Banditen, die in ihrer Second-Hand-Kluft auch nicht viel besser dastehen als wir.

Viele Burgen aus dem Spiel stehen auch heute noch - wo wir heute alte Steine finden, gibt's für den Helden Quests. Viele Burgen aus dem Spiel stehen auch heute noch - wo wir heute alte Steine finden, gibt's für den Helden Quests.

Komplexe Kämpfe

Wie schnell und gut wir mit den beiden fertigwerden, hängt dabei von unserem Können und nicht (nur) von abstrakten Charakterwerten ab. Je nachdem, welche Waffe wir schwingen, liegt der Schwerpunkt im Kampf anders: ein Streithammer zertrümmert Rüstungen, Schwerter fügen leicht gepanzerten Gegnern schweren Schaden zu. Weil wir zu Beginn sowieso keine Wahl haben, spricht das Schwert des mürrischen Burgschmieds. Wildes Klingengefuchtel bringt uns jedoch nicht zum Ziel, sondern höchstens einen Schlafplatz unter der Erde.

Ohne Drachen, aber mit Gewölben: Auch unter der Erde gehen wir auf Entdeckungstour. Wir sind gespannt, welche Gegner uns dort erwarten. Ohne Drachen, aber mit Gewölben: Auch unter der Erde gehen wir auf Entdeckungstour. Wir sind gespannt, welche Gegner uns dort erwarten.

Wir müssen taktisch vorgehen und gezielt auf Schwachstellen in der gegnerischen Verteidigung einschlagen - in Echtzeit visieren wir die betreffende Stelle an. Trägt der Kerl einen Helm, sollten wir nicht auf den Kopf zielen, ist nur sein Schwertarm gepanzert, weichen wir auf leichter verwundbare Körperpartien aus. Der Bandit auf der anderen Seite der Klinge kennt das Spielchen leider auch, wir müssen also gleichzeitig seine Schläge blocken - klappt das Schwerterhakeln, können wir einen Kombo-Angriff mit Aussicht auf besonders viel Schaden anbringen.

Die zweite Hürde auf dem Weg zum leichten Sieg ist unser eigener Körper. Ausdauer spielt in den Kämpfen eine wichtige Rolle, wer sich zu sehr und zu schnell verausgabt, kassiert Treffer ohne selbst zum Gegenangriff übergehen zu können. Die Folge ist ein regelrechter Tanz der beiden Kontrahenten. Jeder umschleicht den anderen, um im richtigen Moment zuzuschlagen, immer bereit, die heransausende Klinge abzulenken oder auszuweichen. Sobald sich eine Lücke in der Verteidigung des Gegenübers öffnet, folgen schnelle, gut gezielte Angriffe, um die eigene Kraft zu schonen - eine Mischung aus Mount & Blade und Dark Souls.

Große Belagerungen sollen seltene, beeindruckende Erlebnisse werden. Vorher müssen wir wahrscheinlich unsere Verbündeten versammeln. Große Belagerungen sollen seltene, beeindruckende Erlebnisse werden. Vorher müssen wir wahrscheinlich unsere Verbündeten versammeln.

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