Seite 2: Lara Croft and the Temple of Osiris im Test - Zündstoff um Lara

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Ein Fest für Entdecker

Dazu gesellen sich diverse Herausforderungen, mit denen man sich die einzelnen Missionen merklich erschweren kann. Allerdings sind einige Bonusziele derart knifflig, dass man sich auf viel Frust einstellen sollte, wenn man die zu 100 Prozent knacken will. So müssen wir für ein zusätzliches Upgrade jedes Schieberätsel im Level mit Sprengstoff lösen - zum Glück hilft der in Temple of Osiris ja immer. Und auch die Time Trials lassen sich nur gewinnen, wenn man den Abschnitt auswendig kennt und sich stets rollend vorwärtsbewegt.

Die Boss-Kämpfe sind unser persönliches Highlight, spielerisch spannend und eindrucksvoll inszeniert. Die Boss-Kämpfe sind unser persönliches Highlight, spielerisch spannend und eindrucksvoll inszeniert.

Dafür erhöhen diese Herausforderungen den Wiederspielwert enorm. Als Ausgangspunkt dient uns ein weitläufiges Gebiet rund um die große Pyramide, von dem aus wir neue Abschnitte ansteuern oder alte wiederholen können. Daserinnert ein wenig an die Verbindungswelten (»Hubs«) der Lego-Spiele, lädt zum Erkunden ein und birgt ebenfalls viele Geheimnisse und Boni, die wir im Laufe des Spiels freischalten können, indem wir zum Beispiel unterschiedliche Tageszeiten und Wetterzustände beschwören. Temple of Osiris setzt weit stärker als der erste Teil auf sukzessives Entdecken und bastelt eine Motivationsspirale aus Fortschritt, Upgrades und Gegenständen.

Mit Schmerz und Verstand

Diese Spirale kann natürlich nur funktionieren, wenn das eigentliche Klettern, Rätseln und Kämpfen Spaß macht. Und das tut es zum einen, weil es die Stärken des Vorgängers nutzt, zum anderen aber auch wegen einiger sinnvoller Neuerungen. So spielt sich die Action ebenso abseits der Bosskämpfe weitaus spannender, weil wir unser komplettes Arsenal nutzen müssen, um zu überleben. Gegen Riesenkäfer hilft der Flammenwerfer, Echsen zerlegen wir am besten mit Sprengstoff, und bei Skeletten zücken wir die Schrotflinte.

In jedem Abschnitt sacken wir ein Körperteil von Osiris ein. Damit soll sich Seth besiegen lassen. In jedem Abschnitt sacken wir ein Körperteil von Osiris ein. Damit soll sich Seth besiegen lassen.

Ein Ehrenplatz in puncto Nützlichkeit gebührt dem Stab des Osiris. Diese Allzweckwaffe besitzen wir ab Spielbeginn, verschießen damit Laserstrahlen, schließen Gegnerportale, bedienen antike Mechanismen und erzeugen einen Energieschild. Allerdings fehlt ihm die Durchschlagskraft moderner Feuerwaffen. Wir müssen also stets abwägen, welchen Konter wir bei welcher Herausforderung zücken - klasse.

Auch die Rätsel fallen dynamischer aus als im Vorgänger. Zwar hatte Guardian of Light durchaus einige spannende Knobeleien, Temple of Osiris erzeugt aber einen deutlich fesselnderen Rätselfluss, der ähnlich wie Portal hervorragend die Balance zwischen Zugänglichkeit und Komplexität trifft. Und das gilt auch für die Bosskämpfe, für die wir in der Regel viel Grips mitbringen müssen - Grips und Sprengstoff. All diese Aspekte funktionieren sehr gut, wenn wir uns allein durch die Kampagne kämpfen. Wer jedoch nachvollziehen will, warum die Lara-Croft-Reihe mittlerweile zu den erfolgreichsten Download-Marken gehört, der sollte unbedingt den Koop-Modus ausprobieren. Denn dort wird aus der sehr guten Knobel-Schießerei eine wirklich herausragende Spielerfahrung.

Geteilter Spaß ist doppelter Spaß

Cleverer Koop-Kniff: Während Lara Croft im Solo-Modus sämtliche Fähigkeiten beherrscht und entsprechend alles allein buckeln muss, werden die Skills im Mehrspielermodus quasi aufgeteilt. Dann können nur die ägyptischen Götter Horus und Isis auf die magischen Kräfte des Osiris-Stabs zurückgreifen, während Carter und Croft Archäologie-Utensilien wie Greifhaken und Fackeln mitbringen. Diese Aufteilung ändert das Spielgefühl gravierend. Denn was sich solo wie ein unterhaltsames, aber im Kern doch recht simples Action-Adventure in Draufsicht spielt, wird im Koop zu einer famosen Gemeinschaftserfahrung, deren Rätsel und Herausforderungen ähnlich viel Kreativität und Grips erfordern wie ein kooperatives Portal 2.

Die Oberwelt verbindet alle Areale des Spiels miteinander, bietet aber selbst jede Menge zu entdecken. Die Oberwelt verbindet alle Areale des Spiels miteinander, bietet aber selbst jede Menge zu entdecken.

Wo uns viele Koop-Spiele an bestimmten Punkten Teamwork-Aktionen aufdrängen oder sich die Zusammenarbeit schlicht auf doppelte Feuerkraft beschränkt, müssen wir in Temple of Osiris wirklich tüfteln, wie wir unsere Fähigkeiten kombinieren wollen. So kann Lara auf den Schild von Isis hüpfen, um höhere Stellen zu erreichen; Isis hängt sich wiederum an den Greifhaken von Fräulein Croft, um sich an Felswänden entlangzuhangeln. Es sind vermeintlich simple Mechaniken, die sich ähnlich wie beim Indie-Hit Trine in zig Varianten kombinieren und anwenden lassen. Gerade im lokalen Mehrspielermodus glänzt der Koop mit vier Leuten, allerdings trennen sich dort notwendigerweise auch sehr schnell die Gelegenheitsspieler von den Profis.

Denn vor allem auf der Jagd nach Herausforderungs-Boni und Bestzeiten funktioniert ein größeres Team nur, wenn wirklich jeder jede Ecke des Abschnitts auswendig kennt. Gelegenheitsspieler sollten deshalb aber nicht die Finger von Temple of Osiris lassen, sondern die Sache schlicht nicht allzu ernst nehmen. Für zwischendurch ist Lara Crofts neues Abenteuer nämlich eine aberwitzige Gruppenaktivität, bei der wir uns herrlich amüsiert haben, als beispielsweise ein fehlgezündeter Sprengsatz aus Versehen die ganze Truppe ins Nirwana gefeuert hat. Wie gesagt: Sprengstoff ist unser heimlicher Star in Temple of Osiris.

Warum niedrigere Wertung? Temple of Osiris ist in jeder Hinsicht besser als der Vorgänger, bekommt von uns aber trotzdem »nur« eine 85 (im Vergleich zu Guardian of Light mit 90). Das ist kein Wertungsfehler, sondern eine redaktionelle Entscheidung. Denn rückblickend sind wir der Meinung, dass Guardian of Light zwar sehr gut, aber nicht so herausragend ist, wie wir es damals bewertet haben. Statt den Vorgänger abzuwerten oder dem Nachfolger aus rein mathematischen Gründen eine hohe 90 zu verpassen, haben wir beschlossen, Temple of Osiris unabhängig mit einer Wertung zu versehen, die unserem Spielspaß-Eindruck gerecht wird.

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