Marktforschung - Anzahl der Spiele mit Mehrspieler-Modus nimmt ab

Eine Analyse aller von 2006 bis 2012 in den USA veröffentlichten Retail-Spiele für Xbox 360 und PlayStation 3 hat nun ergeben, dass die Anzahl an Titeln mit Mehrspieler-Komponente ab statt zu nimmt.

Gerade erst haben wir darüber berichtet, wie Harvey Smith die Daseinsberechtigung reiner Singleplayer-Titel unterstreicht obwohl diverse Branchen-Angehörige immer wieder auf Mehrspieler- und Social-Komponenten pochen. Da taucht ein interessantes Forschungsergebnis auf.

Konkret geht es dabei um das Ergebnis einer vom Marktforschungs-Institut Electronic Entertainment Design and Research (EEDAR) getätigten Analyse [Anm.: nicht Weissagung] bezüglich Multiplayer-Komponenten in allen (!) klassischen Retail-Konsolen-Titeln (Xbox 360 und PlayStation 3) seit dem Jahr 2006.

Diese zeigt, dass der Anteil an Spielen mit (Online-)Mehrspieler-Modus nicht etwa zu, sondern tatsächlich abnimmt. So kamen im Jahr 2006 noch 67 Prozent aller Spiele mit einem Online-Multiplayer auf den Markt, 58 Prozent konnten auch Offline zusammen gespielt werden und gerade einmal 28 Prozent waren reine Singleplayer-Titel.

Das Marktforschungs-Institut hat alle Retail-Spiele für PS3 und Xbox 360 seit dem Jahr 2006 überprüft und festgestellt, dass die Anzahl an Titeln mit Mehrspieler-Komponente immer weiter abnimmt. Das Marktforschungs-Institut hat alle Retail-Spiele für PS3 und Xbox 360 seit dem Jahr 2006 überprüft und festgestellt, dass die Anzahl an Titeln mit Mehrspieler-Komponente immer weiter abnimmt.

Im Jahr 2012 hingegen zeigte sich ein unerwartetes Bild: Nicht einmal mehr die Hälfte der Spiele, sondern lediglich 42 Prozent warteten mit einem Online-Modus auf (Minus 25 Prozent), 44 Prozent aller Titel ließen sich auch Offline mit mehreren Spielern angehen und ganze 41 Prozent waren reine Einzelspieler-Erfahrung. Ein Anstieg von 16 Prozent. Kurz gesagt: Über die letzten Jahre haben immer weniger Spiele auf einen zusätzlichen Multiplayer-Modus gesetzt.

Geoffrey Zatkin, COO von EEDAR, erklärte dies damit, dass Multiplayer-Features zum einen Mehrkosten bedeuten und zum anderen keine höheren Verkaufszahlen versprechen, solange es sich bei ihnen um kein zentrales Elemente handelt (wie etwa bei Battlefield 3 oder Call of Duty).

Auf der PAX East, auf welcher Zatkin die Ergebnisse vorstellte, wurde er gefragt, ob Online-Support für Titel wie Bioshock Infinite, Batman: Arkham City, The Elder Scrolls 5: Skyrim oder Heavy Rain das Spielerlebnis aufgewertet hätte. Seine trockene Antwort:

»Einen Multiplayer zu implementieren nur um einen Multiplayer drin zu haben, macht keinen Sinn.« Also im Endeffekt das, was viele Spieler den Herstellern schon seit Jahren predigen.

»Ich denke, dass die Leute gute Spiele haben wollen und nicht, dass ein Spiel mehr Spaß macht, desto mehr einzelne Features es hat. 'Ein bisschen von allem' bedeutet oft, dass dein Spiel in keinem Bereich wirklich glänzen kann. Ein Spiel, welches dir eine tolle Erfahrung beschert ist das, was die Leute wollen. Wenn diese Erfahrung Multiplayer beinhaltet: Fantastisch. Wenn sie es nicht beinhaltet – nun, das kann auch fantastisch sein.«

Quelle: Penny-Arcade.com

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