PlayStation 4 - Kamera - Das kleine Schwarze

Sonys PlayStation 4-Kamera präsentiert sich deutlich dezenter als Microsofts wuchtiger Kinect-Klotz. Doch braucht man das kleine Accessoire derzeit überhaupt?

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PlayStation-Konsole und Kamera, diese Beziehung gibt es nicht erst seit der PlayStation 4. Schon zu PS2-Zeiten sorgt Sony mit der Eye Toy-Kamera für Furore und etabliert das kleine Gerät mit zig witzigen Minispielen vor allem bei Partyspielern und Familien. Die Bildauflösung damals? Spartanische 640 mal 480 Pixel.

Das »PlayStation Eye« auf der PlayStation 3 wird dagegen hauptsächlich für die Erkennung des Bewegungscontrollers Move genutzt, nur wenige Titel wie Eye Pet oder Eye of Judgement nutzen die Kamera wirklich innovativ.

Auf der PlayStation 4 startet Sony nun einen neuen Versuch, macht um sein Kamerasystem aber anders als Konkurrent Microsoft kein großes Spektakel. Wir haben uns angeschaut, was die PlayStation Kamera auf dem kleinen Kasten hat.

Stabkamera

Während Microsoft jedem Xbox One-System eine Kinect-Kamera beilegt, muss die PlayStation Kamera separat zur Konsole gekauft werden. Knapp 60 Euro verlangt Sony für das Zubehör, in den einschlägigen Internetshops ist das Gerät aktuell nur sehr schwer und vereinzelt zu bekommen. Irgendwas muss also dran sein an der PlayStation Kamera.

Dank der geringen Größe lässt sich die Kamera unaufällig platzieren. Dank der geringen Größe lässt sich die Kamera unaufällig platzieren.

Die Größe kann es zumindest schon mal nicht sein, denn wer den länglichen Karton öffnet, ist zunächst einmal überrascht von den kleinen Abmessungen des Geräts. Es besteht aus einem schwarzen stabähnlichen Teil, das an einem kleinen Würfel befestigt ist, aus dem wiederum das Kabel zur Konsole kommt. Der Würfel dient sozusagen als Stabilisator, denn der größte Teil der Kamera lässt sich nach oben oder unten drehen, je nachdem, ob das Gerät über oder unter dem Fernseher platziert wird.

Doof: Während in Amerika eine kleine Halterung mitgeliefert wird, um das Zubehör oben am Bildschirm zu fixieren, fehlt diese in Europa komplett. Wer also keine Lust hat, die PlayStation Kamera oben auf seinem Fernseher freischwebend balancieren zu lassen, sollte sich zusätzlich einen »Camera Stand« von Drittherstellern (z.B. Hama etc.) zulegen oder improvisiert mit doppelseitigem Klebeband und Haft-Pads.

Die Kamera wird über den hinteren Aux-Anschluss mit der PlayStation 4 verbunden. Sehr schön: Ist das Teil erst mal installiert, fällt es danach kaum noch auf, weil es sich dank ihrer geringen Größe unauffällig ins Heimkino integriert. Microsofts Kinect-Sensor wirkt da im Vergleich wie ein unbeholfener Koloss.

Gesichts- und Spracherkennung

Aber was kann das Ding denn nun? Ähnlich wie mit Kinect darf man sich mit der PlayStation Kamera zum Beispiel mithilfe einer Gesichtserkennung anmelden. Dafür scannen die beiden verbauten Kameralinsen (die im Gegensatz zu Kinect »nur« über eine Auflösung von 1280x800 verfügen) das Gesicht des Nutzers. Da nicht jeder kerzengerade vor seinem Fernseher sitzt, wird man zudem bei der ersten Einrichtung aufgefordert, seinen Kopf zu drehen oder zu neigen.

Die Prozedur dauert nicht lang und bei unserem Test wurden wir beim Anmeldeprozess jedes Mal problemlos erkannt. Kleine Einschränkung: Der Spieler muss zusätzlich das Leuchtpad des Controllers in die Kamera halten, damit das System ihn erkennt. Auch Sprachbefehle werden dank insgesamt vier verbauten Mikrofonen unterstützt, nachdem man sie in den Systemeinstellungen aktiviert hat.

Die Gesichtserkennung ist schnell eingerichtet und funtkioniert gut. Die Gesichtserkennung ist schnell eingerichtet und funtkioniert gut.

Sagen wir etwa »PlayStation«, erscheint ein Menü mit ein paar vorgeschlagenen Kommandos, auch direkte Befehle wie »PlayStation Home-Bildschirm« oder »PlayStation, Screenshot aufnehmen« sind möglich. Die Erkennung funktioniert sehr gut, allerdings werden manche Befehle nicht richtig verstanden und es sollte möglichst leise im Raum sein. Dafür ist die PS4 deutlich kulanter beim Starten von Spielen als die Xbox One. Es reicht etwa »Starte Assassin's Creed« zu sagen, während Kinect auf »Gehe zu Assassin's Creed 4: Black Flag« besteht.

Kurios: Um die PlayStation 4 mit Sprachkommandos zu steuern, muss man nicht zwangsweise die Kamera kaufen, das beim System mitgelieferte Headset erledigt diese Aufgabe ebenso gut. Gestensteuerung wird bislang noch nicht unterstützt, dieses Feature soll laut Sony aber nachgeliefert werden.

Die PlayStation Kamera lässt sich ebenfalls dazu nutzen, um sich selbst beim Spielen zu filmen und das Material dabei live zum Beispiel über den Dienst Twitch zu streamen. Das Problem: Wenn man die ganze Zeit zum Beispiel den Kopf sehen soll, darf man sich nahezu nicht bewegen, da die Kamera nur einen starren Ausschnitt zeigt und nicht wie etwa Kinect bei Skype-Anrufen mit den Bewegungen mitzoomt. Änderungen des Bildausschnitts muss man wenn gewünscht selbst durch Drehen der Kamera vornehmen.

Apropos Skype: Das Unternehmen gehört mittlerweile zu Microsoft, Videochats über diesen Dienst sind damit auf der PlayStation 4 auch zukünftig so gut wie ausgeschlossen.

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