Pro Evolution Soccer 2015 im Test - Gefühlskick

PES 2015 kommt in diesem Jahr zwei Monate später als gewohnt zum Test. Haben die Macher die Nachspielzeit sinnvoll genutzt?

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Es ist fast schon Tradition. Kaum landet ein Fußballspiel in der Redaktion, dröhnen nach kurzer Zeit Sätze durch die Gänge wie »Ich hab doch gedrückt«, »Dem Schiri fallen doch schon die Geldscheine aus der Tasche« oder »Das war doch Abseits«. Pro Evolution Soccer 2015 macht da keine Ausnahme. In diesem Jahr erscheint der Konami-Kick zwei Monate nach Konkurrent FIFA und endlich auch für die Next-Gen-Konsolen PlayStation 4 und Xbox One. Im Vorgänger feierte die Fox-Engine ihre Premiere, wohl auch deshalb wirkte PES 2014 eher wie ein - wenngleich gelungenes - Experiment. Mit PES 2015 will Konami alles noch besser machen und auf dem soliden Fundament aufbauen.

Die erste große Veränderung fällt uns direkt beim Spielstart auf. Das Hauptmenü wirkt nun modern und übersichtlich, nicht mehr wie von Vorschulkindern zusammengebastelt. Häufig genutzte Modi können wir auf die Startseite des Kachelmenüs pinnen und so schneller auswählen. An den Modi selbst hat sich dagegen wenig verändert. Entweder hüpfen wir direkt in ein schnelles Freundschaftsspiel oder nehmen an diversen Ligen und Turnieren teil.

Die geniale Ballphysik sorgt immer wieder für kuriose Situationen. Die geniale Ballphysik sorgt immer wieder für kuriose Situationen.

Die Lizenzen für die Champions League, die Europa League, die Copa Libertadores und die AFC Champions League aus Asien sind in diesem Jahr wieder mit an Bord, obwohl nicht alle Teams dieser Wettbewerbe enthalten sind. Besonders cool ist das Herausforderungstraining, in dem wir für schnelles und fehlerfreies Ausführen der Lektionen wie Passen oder Schießen mit Punkten belohnt werden. Das motiviert nicht nur, sondern hilft uns später zudem auf dem Platz.

Besonders tiefgängig sind ganz serientypisch die Modi »Meisterliga und »Werde zur Legende«. In ersterem verkörpern wir Trainer und Manager in Personalunion und sorgen dafür, dass unser Club möglichst erfolgreich ist. Und dabei gibt's eine Menge zu tun. Scouting-Abteilung, Transfers, Finanzen, Training - all das will im Auge behalten werden. In PES 2015 dürfen wir erstmals Nationalteams übernehmen. Die Überarbeitungen in der Spielerentwicklung und der Jugendspieler sind nur marginal und kaum spürbar.

Schade: Die Präsentation der Meisterliga ist erneut erschreckend öde. Uns lächeln lediglich zig Menüpunkte und Tabellen entgegen; Zwischensequenzen gibt es kaum bis gar nicht. Ähnlich dröge zeigt sich ebenso der »Werde zur Legende«-Modus, in dem wir einen einzelnen Spieler zu Ruhm und Ehre führen müssen. Auch hier hat sich gefühlt wenig getan. Spaß macht es dennoch, unseren anfangs noch unerfahrenen Kicker zu begleiten.

Das leidige Thema Lizenzen

Machen wir uns nichts vor: FIFA ist PES im Bereich Lizenzen meilenweit voraus. Das ändert sich in diesem Jahr nicht, selbst wenn PES 2015 ein wenig aufgeholt hat. Jetzt sind zum Beispiel die zweiten Ligen aus Frankreich, Italien, England und Spanien mit an Bord, außerdem ein ganzer Schwung brasilianischer Mannschaften. Die Bundesliga sucht man aber nach wie vor vergeblich, EA hat sich die Lizenz für das deutsche Oberhaus langfristig exklusiv gesichert.

Immerhin: Bayern München, Bayer Leverkusen und Schalke 04 sind vertreten, außerdem stehen etliche Nationalteams zur Auswahl, darunter unser DFB-Weltmeisterteam. Auch an den Spieler- und Mannschaftswerten wurde ordentlich geschraubt, insgesamt wirken die Statistiken nun realitätsnäher als im letzten Jahr. Manche Teams wie der FC Barcelona (Angriffswert 94) sind im direkten Vergleich aber immer noch viel zu stark.

Fast wie in echt

Viele Spieler wie hier Arjen Robben sind an ihren charakteristischen Bewegungsmustern erkennbar. Viele Spieler wie hier Arjen Robben sind an ihren charakteristischen Bewegungsmustern erkennbar.

Modi hin, Lizenzen her, die Sternstunde von Pro Evolution Soccer 2015 schlägt - ganz traditionell - auf dem Platz. Denn kaum ist der erste Anpfiff ertönt und der erste Pass aus dem Anstoßkreis gespielt, stellt es sich ein: das Pro-Evo-Gefühl. Noch im letzten Jahr gab es in Pro Evolution Soccer 2014 einige Probleme mit der damals neuen Fox-Engine, alles wirkte verzögert und träge, so als hätten sämtliche Spieler in der Kabine einen kräftigen Schluck Valium genommen. Spielfluss kam damals zwar zustande, jedoch erst nach einer langen Eingewöhnungszeit.

PES 2015 macht es besser. Das Spieltempo wurde leicht angehoben, und die Kicker steuern sich nun deutlich direkter und zackiger. Drehungen um die eigene Achse, Ballannahmen, direkte Weiterleitungen und Kurzpässe zum Mitspieler: Das kleine Fußball-Einmaleins fühlt sich schon in den ersten Spielminuten gut und richtig an. Mit Leichtigkeit ziehen wir Sprints an, variieren das Tempo, spielen tödliche Pässe oder zirkeln Bananenflanken in den Strafraum, steigen zum Kopfball hoch und köpfen das Leder in die Maschen. Keine Frage: PES ist wieder voll da. Dass sich die 2015-Inkarnation so gut anfühlt, hat vor allem zwei Gründe.

Erstens: die Physis der Spieler. Größe und Gewicht der Kicker sind von zentraler Bedeutung und werden fast schon beeindruckend realistisch simuliert. Ein Lionel Messi ist beispielsweise klein und wendig, hat gegen eine Abwehrkante wie Bayerns Dante aber keine Chance, wenn der Lockenkopf seinen Körper einsetzt. Hier hilft nur: Schnelligkeit nutzen und um den Verteidiger herumwuseln. Der ganze Spielablauf ähnelt deshalb den von den Fans vergötterten Teilen Pro Evolution Soccer 5 und Pro Evolution Soccer 6.

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