Seite 2: Rainbow Six: Siege im Test - Ein Traum für Teamplayer

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Grandioser Multiplayer

Aber genug zu den kleineren Modi von Rainbow Six: Siege und zurück zum einzigartigen Moment vom Anfang. Denn der findet im PvP statt, dem Herzstück des Spiels. Ich hocke noch immer in der Deckung des Biker-Clubs, als plötzlich Gewehrfeuer zu meiner Linken explodiert. Das verfluchte Kellerfenster ist ungesichert! Für einen meiner Kollegen ist es zu spät, er sackt tot zu Boden. Respawns gibt's in Rainbow Six: Siege nicht. Gleichzeitig detonieren zwei unserer verbarrikadierten Türen, Blendgranaten fliegen uns um die Ohren und das nächste Team-Mitglied fällt blind dem feindlichen Feuer zum Opfer. Die nahezu komplett zerstörbaren Umgebungen sind sowohl technisch als auch spielerisch enorm beeindruckend - jede halbwegs leichte Oberfläche lässt sich in die Luft jagen und als Durchbruch taktisch nutzen.

Ich habe hinter meinem Schild mehr Glück, erwische einen Gegner, indem ich mich vorsichtig über die Kante lehne. Das Schussgefühl von Siege ist klasse - die Soundeffekte klingen satt, jeder Schuss fühlt sich wirksam an und die Waffen unterscheiden sich spürbar. Ein weiterer Gegner wird vom versteckten C4 weggerissen. Trotzdem sterben alle meine Team-Mitglieder (mich eingeschlossen) in diesem Raum - der Feind hat sich verflucht geschickt koordiniert und den Angriff von drei Seiten gleichzeitig begonnen. Hilft ihm aber nicht, wir gewinnen die Runde trotzdem. Unser fünfter Mann hat sich nämlich in Absprache mit uns fernab im Obergeschoss versteckt und fällt dem anderen Team jetzt gnadenlos in den Rücken. Ein knapper Sieg.

Die Multiplayer-Matches von Rainbow Six: Siege sind gnadenlos - und gerade deshalb war der vorangegangen Moment der Stille auch atmosphärisch so großartig. Jeder von uns weiß, wie schnell die Situation eskalieren kann. Zwei, drei Treffer sind tödlich, eine Blendgranate verheerend. Siege ist nicht nur Taktik-Shooter, sondern auch eine echte Hardcore-Erfahrung. Dabei gibt's eigentlich nur zwei recht ähnliche Spielvarianten: Bomben entschärfen und Geiseln retten. Das ist nicht viel, allerdings verbirgt sich der taktische Anspruch wie bei Counter-Stirke in der Komplexität der Mechaniken. Einsteiger müssen sich trotz Solo-Tutorials auf eine steile Lernkurve gefasst machen - aber gerade dieser Schwierigkeitsgrad macht das Spiel so spannend.

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Denn der Lerneffekt passiert in Siege ganz organisch. Ich kriege permanent auf die Mütze, also muss ich was dagegen tun. Schritt Nummer Eins: die elf Karten kennenlernen. Die unterscheiden sich atmosphärisch nicht wirklich, weil es in der Regel immer auf Kämpfe innerhalb von Gebäuden hinausläuft - selbst wenn es theoretisch größere umliegende Außenareale gibt. Aber bei derart tödlichen Kugeln wagt sich niemand freiwillig nach draußen.

Im direkten Feuergefecht entscheiden Millisekunden. Zum Glück habe ich die Deckung als Vorteil. Lehnen hilft. Im direkten Feuergefecht entscheiden Millisekunden. Zum Glück habe ich die Deckung als Vorteil. Lehnen hilft.

Allerdings spielen sich die Karten trotz aller Gemeinsamkeiten taktisch wunderbar unterschiedlich. Im Hamburger Hafen kämpfen wir beispielsweise in einem großen Gebäudekomplex - allein das Finden des Feindes wird hier zur Herausforderung. Zu Beginn jeder Runde starten die Angreifer nämlich in einer Spähphase und senden kleine Drohnen aus, die den Gegner, seine Bomben beziehungswiese Geisel und eventuelle Fallen finden sollen. Hier ist es ein großer Vorteil, wenn man die Hotspots kennt.

In der Bank gibt es hingegen eine große Foyer-Halle, durch die sich die Angreifer je nach Gegnerposition anders, aber stets umsichtig vorarbeiten müssen. Wer sich als Verteidiger mit seinen Kollegen abspricht, kann hier nämlich enorm fiese Fallen legen. Und das ist Schritt Nummer Zwei beim Meistern von Rainbow Six: Siege: Kommunikation mit anderen Spielern. Wer auf Teamwork verzichtet, verliert in der Regel - besonders gegen Feinde, die ihrerseits miteinander reden. Diese Diskrepanz kann man selbst mit viel Shooter-Erfahrung kaum ausgleichen.

Eine der größten Stärken von Siege ist die Tatsache, dass für den Sieg das taktische Ausmanövrieren der Gegner viel wichtiger ist als einfach nur Abschüsse aneinanderzureihen. In einer Situation hat sich das andere Team im Geiselraum fest verbunkert. Ich signalisiere meinen Leuten, während wir den Raum umkreisen, dass sie die Aufmerksamkeit durch Krach auf sich ziehen sollen. Gleichzeitig zerbreche ich auf der anderen Seite die Wand mit meinem Hammer, erledige unachtsame Gegner und schnappe mir die Geisel. Mission erfolgreich.

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