Fazit: Star Wars: Battlefront im Test - Volle Packung Star Wars, halbe Packung Shooter

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Fazit der Redaktion

Johannes Rohe(@DasRehRohe)

Mit Star Wars: Battlefront überrascht mich Dice gleich doppelt. Erstmal positiv: Ich habe noch nie einen Shooter des schwedischen Studios gespielt, der von Beginn an so rund lief. Battlefront hat keinerlei Kinderkrankheiten, keine auffälligen Balanceprobleme und sogar der Netzcode - die Schwachstelle der Frostbite-Engine - macht keine Probleme. Battlefront funktioniert einfach. Und es macht unheimlich viel Spaß. Von den Spielmodi über das Waffenhandling bis zum cleveren Kaschieren der Ladezeiten ist alles gut gedacht und gut gemacht.

Die negative Überraschung: Ich habe noch nie einen Shooter von Dice gespielt, der so wenig Tiefgang hat. Mir fehlen Klassen, mir fehlt die Möglichkeit meinen Spawnpunkt selbst zu wählen, mir fehlt jegliche Interaktion mit meinen Teamkameraden, mir fehlen Fahrzeuge, die auf der Karte stehen und nicht als Power Ups herumliegen. Und allen, die mir vorwerfen, ich würde mir nur ein Battlefield im Star-Wars-Universum wünschen, sage ich: Ja, natürlich würde ich das! Wenn die Alternative ein Mainstream-Shooter ohne Ecken und Kanten ist, hätte ich hundertmal lieber ein Star Wars: Battlefield. Die alten Battlefront-Spiele waren doch im Grunde nichts Anderes.

Für mich ist Battlefront in erster Linie eine verpasste Chance. Es hätte einfach so viel besser sein können, wenn sich Dice nur mehr getraut hätte. Denn obwohl mir so viele Dinge fehlen, macht es mir auch so sehr viel Spaß.

Mirco Kämpfer (@MircoCommander)

Im Gegensatz zu den meisten meiner Kollegen bin ich kein großer Star-Wars-Fan. Mir kommen nicht die Freudentränen, wenn ich als Luke Skywalker mit dem Lichtschwert herumfuchtel oder als Imperator meine Feinde mit Blitzen brutzle. Immun bin ich gegen die fantastische Atmosphäre deswegen aber noch lange nicht, denn optisch und akustisch ist Star Wars: Battlefront enorm beeindruckend. Wenn neben mir dicke Kampfläufer durch den Hoth-Schnee stapfen und Tie-Fighter mit Lasersalven die Luft zerreißen, kommt ein super Schlachtengefühl rüber - vor allem im Kampfläufer-Angriff-Modus mit insgesamt 40 Spielern.

Spielerisch ist der Shooter ganz klar auf Mainstream getrimmt. Battlefront ist kein Battlefield und kein Call of Duty, sondern vielmehr eine glattgebügelte Casual-Ballerei, die mir abends für ein, zwei Stündchen durchaus viel Spaß macht, länger aber auch nicht. Hier ein paar Erfahrungspunkte abstauben und Sternenkarten freischalten, dort ein paar Collectibles im Überlebensmodus sammeln - für Gelegenheitsspieler ist das perfekt. Mir als Shooter-Veteran fehlt auf Dauer jedoch die Abwechslung und der Tiefgang. Battlefront bietet für mich keine fesselnde Motivationsspirale wie andere Mehrspieler-Shooter. Daher hege ich auch die Befürchtung, dass die anfängliche Begeisterung wie bei Titanfall schnell wieder abflauen wird.

Dimitry Halley(@dimi_halley)

Wer meine Vorberichterstattung zu Battlefront mitverfolgt hat, der weiß, wie kritisch ich dem Spiel seit den ersten In-Game-Szenen auf der Star Wars Celebration im April gegenüberstehe. Für mich tritt EAs Star-Wars-Spektakel in gigantische Fußstapfen - nicht nur als Nachfolger der großartigen alten Teile, sondern auch als Wegweiser für die Zukunft der Marke Star Wars. Da spielt es keine Rolle, ob es jetzt ein Reboot sein soll oder nicht.

Aber ich habe mich drauf eingelassen, bin jetzt knapp Rang 20 und nach einigen durchzockten Feierabenden kann ich sagen: Battlefront macht am Anfang wirklich, wirklich viel Spaß. Und das liegt gar nicht so sehr am Walker Assault, der mit vier Karten schnell repetitiv wird. Mich begeistern die Team Deathmatches in den Eishöhlen von Hoth, dem Tie Hangar auf Sullust und dem Hafen von Tatooine. Wenn ich an der Seite meiner Freunde in einem Korridor kauere, mich vor Granaten ducke und Sperrfeuer gebe, dann fühlt sich das an wie die Corellianische Korvette am Anfang von Episode 4. Und das ist genau die atmosphärische Erfahrung, die ich suche.

Allerdings ebbt dieses Gefühl recht schnell ab. Spätestens wenn man alle Waffen freigeschaltet hat und merkt, dass sie sich nur marginal anders spielen. Ich kann Johannes nur zustimmen: Battlefront fehlt gegenwärtig das Fleisch auf den Knochen, um sich langfristig behaupten zu können. Da mag die Atmosphäre noch so herausragend sein - Battlefront ködert mich mit zu wenig Anreizen: Es gibt kaum sinnvolle Unlockables, wenige Planeten, keine Waffen- oder Charakterklassen. Für mich bleibt Battlefront 2 die ultimative Schlachtfantasie im Star-Wars-Universum, weil es abseits der Technik in jedem Aspekt um Längen mehr Inhalt bietet. Vielleicht ändern die vier DLC-Pakete das. Aber Spieltiefe sollte nicht von kostenpflichtigen Addons abhängig sein.

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