Fazit: The Last Guardian im Test - Eine Hassliebe mit Happy End

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Fazit der Redaktion

Tobias Veltin
@FrischerVeltin

Wer mich beim Spielen von The Last Guardian beobachtet hat, dürfte sich über die Wertung wundern, die ich dem Spiel verpasst habe. Denn ich habe fast durchgehend gemeckert, mich über die ungenaue Steuerung beklagt, die Kamera verflucht und Trico vor dem Fernseher die schlimmsten Beleidigungen an die gefiederte Birne geworfen, wenn er mal wieder bockig war. Ein mieses Spiel also? Mitnichten! Denn The Last Guardian ist einfach zu außergewöhnlich, zu großartig in einzelnen Momenten, um es mit einer Durchschnittswertung abzuspeisen. Hinzu kommt natürlich Trico, Dreh- und Angelpunkt des Spiels und für mich ab jetzt einer der coolsten und trotz seines kuriosen Aussehens glaubwürdigsten Spiele-NPCs aller Zeiten. Der wohl beste Indikator für die Qualität des Spiels ist aber: Ich wollte trotz der ganzen Stolpersteine bis zum Ende nicht aufhören und wurde auch nicht enttäuscht.

Mir ist aber sehr wohl bewusst, dass viele von euch The Last Guardian seine vielen Mängel übler nehmen werden als ich. Deswegen nochmal eine Warnung von mir: Ungeduldige Naturen und alle, die sich mit der doch sehr eigenen Erzählweise von Uedas Spielen nicht anfreunden können, werden auch durch The Last Guardian nicht bekehrt. Nichtsdestotrotz ist TLG ein Erlebnis, das gerade heutzutage aus dem oft gleichförmigen Bumm-Bumm-Einerlei wohltuend heraussticht. Wer also Lust auf ein sehr atmosphärisches und ungewöhnliches Action-Adventure mit Herz und Seele hat, sollte dem ungleichen Charakter-Duo auf jeden Fall eine Chance geben.

Mirco Kämpfer
@Khezuhl

Im Vorfeld habe ich von The Last Guardian vor allem einen Satz gehört: "In seinen besten Momenten ist es brillant, in seinen schlechtesten aber wirklich mies". Tatsächlich nervte mich die Steuerung bereits in den ersten 5 (!) Sekunden: Eigentlich wollte ich die Ruinen hinter mir erkunden, das Spiel wollte die Kameraperspektive aber partout auf Trico richten. Kein Wunder, das Fantasiegeschöpf ist schließlich der große Held des Spiels, der strahlende Leuchtturm, der Stern am eher tristen Grafik-Firmament.

Als Tier- beziehungsweise Katzenliebhaber ist es einfach nur wunderschön anzusehen, wie sich diese Kreatur verhält, wie sie auf mich reagiert - und wie die beiden im Spielverlauf zusammenwachsen. Ich habe Tricos Wunden gepflegt, ihn gefüttert, ihm den Schädel getätschelt und das Fell gekrault, wenn er nach einem Kampf aufgeregt war. Das alles sind Schlüsselmomente, an die ich mich gern erinnere.

Obwohl die Rätsel nicht wirklich schwer sind und ich eigentlich nichts anderes mache, als durch Höhlen, Ruinen oder Tempel zu kraxeln, hat The Last Guardian mein Herz erobert - teils durch verzaubernd schöne Panoramen, teils durch emotionale Momente. Es ist daher wirklich schade, dass die verkorkste Steuerung diesen wunderschönen Momenten manchmal im Weg steht. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle, aber in jedem Falle ein Abenteuer, das man meiner Meinung nach erlebt haben muss.

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