Seite 2: The Unfinished Swan im Test - Ein Spaziergang durch ein Kunstwerk

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Farbe in die Welt bringen

Das grundlegende Spielprinzip ist zugleich eines der größten Alleinstellungsmerkmale von The Unfinished Swan: Ihr bringt mit Hilfe von Farbklecksen Farbe in die Welt von Monroe. In den ersten Spielminuten lauft ihr durch vollkommen leere, weiße Räume und macht mit schwarzer Farbe nach und nach die Umgebung sichtbar.

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Hin und wieder findet ihr gelbe Fußspuren des entlaufenen Schwans, die euch den Weg zeigen. So fühlt man sich beinahe ein wenig vom Spiel betrogen: Man ertappt sich zwar häufig bei der Frage »Wie komme ich hier jetzt weiter?«, wird aber fast immer augenblicklich wieder an der Hand genommen.

Fiese haarige Spinnen warten im Wald nur darauf den kleinen jungen Monroe zu verspeisen. Fiese haarige Spinnen warten im Wald nur darauf den kleinen jungen Monroe zu verspeisen.

In den späteren Levels (insgesamt sind es vier) könnt ihr mit der Farbe, die Monroe über den silbernen Pinsel seiner Mutter versprüht, Schalter umlegen, Wege freilegen oder Ranken zum Wachsen bringen, um an unerreichbare Orte zu kommen und im Waldabschnitt Früchte zum leuchten bringen – der Lichtschein hält die fiesen Spinnen fern, die euch an den Kragen wollen.

Die Rätsel sind nett gemacht, aber nicht allzu fordernd, sodass beim Spielen kein Frust aufkommt und sich ein angenehmes Wohlgefühl einstellt. Insbesondere die Stellen im Spiel, die es ermöglichen, sich mit Plattformen seinen eigenen Weg zu bauen, machen viel Spaß.

Nicht selten ertappt man sich auch dabei, wie man ganze Räume, wie beispielsweise den Festsaal des Königs, mit Ranken überwuchert — nur um auch den letzten Winkel zu sehen. Der Jäger und Sammler im Spieler wird außerdem von einsammelbaren Ballons angesprochen, über die ihr beispielsweise Konzeptzeichnungen freischaltet.

Formvollendet

Leere, weiße Räume, schwarzer Waldpfad, blaue Hausabschnitte. Das Design von The Unfinished Swan besticht durch seine Einfachheit und die starken farblichen Kontraste, die die Levels voneinander unterscheiden. Ähnlich wie im Märchen die Logik von Gut und Böse gilt, gestaltet sich auch die Spielwelt des Titels kontrastreich.

Mit Farben wird allerdings generell eher gespart, und wenn Gegenstände bunt sind (etwa die gelben Leitern in der Stadt des Königs), dann haben sie meist eine Bedeutung für den Spieler. Bei The Unfinished Swan gilt einmal mehr: Weniger ist manchmal mehr. Der Look des Spiels ist schlichtweg hervorragend und transportiert die märchenartige Odyssee des kleinen Monroe glaubwürdig.

Die Entwickler waren sich des Vergleichspotentials mit Journey durchaus bewusst, wie man an diesem Easter Egg sehen kann. Die Entwickler waren sich des Vergleichspotentials mit Journey durchaus bewusst, wie man an diesem Easter Egg sehen kann.

Auch der Sound ist eher minimalistisch gehalten, setzt aber im richtigen Moment die passenden Akzente. So kommt beispielsweise im Festsaal des Königs eine verspielte, adlige Atmosphäre auf. Ein Kritikpunkt, der häufig bei Spielen fällt, ist die deutsche Sprachausgabe. In diesem Fall ist sie allerdings ein Pluspunkt und verdient Lob. Die Erzählerin spricht die Textabschnitte, als ob sie einem Kind ein Märchen vorlesen würde, und auch der König muss sich vor guten Hörspielsprechern nicht verstecken. Technisch gibt es schlichtweg keinen Grund zum Meckern.

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