Thor 2: The Dark Kingdom - Die Ernst gewordene Heiterkeit

Mit Thor 2 geht Marvels sogenannte »Phase Zwei« in die nächste Runde. Frischen Wind bringt der Regie-Wechsel jedoch nicht: The Dark Kingdom ist trotz guter Unterhaltung ein recht uninspirierter Aufguss, dem viel Grundlegendes des Vorgängers fehlt.

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Während sich das Jahr langsam dem Ende neigt, fährt der Oktober für das Kino noch einmal ein paar ganz dicke Geschütze auf. Nach »Rush - Alles für den Sieg«, »Gravity« und dem großartigen »Prisoners« kommt zum Monatsabschluss nun mit »Thor - The Dark Kingdom« (im Original: »The Dark World«) noch ein weiterer heiß ersehnter Blockbuster. Doch ob die Fortsetzung des von Kenneth Branagh 2011 inszenierten Thor den zuletzt wahnsinnig erfolgreichen Iron Man 3 an den Kinokassen schlagen kann, bleibt fraglich.

Dabei liefert Teil 2 vielversprechende Argumente: So überraschte uns der Vorgänger vor zwei Jahren nicht nur mit seiner Leichtigkeit, sondern auch mit einem sehr gelungenen Skript. Zudem wurde mit Alan Taylor für den Regie-Posten jemand an Bord geholt, der mit mehreren Folgen der Fantasy-Serie Game of Thrones wie gemacht für das Marvel-Universum ist. Dazu ist neben dem gewohnt smarten Hauptakteur Chris Hemsworth wieder Tom Hiddleston als Publikumsliebling Loki dabei. Doch dem neuen Thor fehlt an vielen Stellen das, was den Vorgänger noch ausgemacht hat - obwohl er dasselbe Rezept verwendet.

Die Story

The Dark Kingdom spielt wie schon Iron Man 3 nach den Ereignissen von Joss Whedons The Avengers. Nach seinem gescheiterten Versuch, die Menschheit zu unterjochen, wird Thors Bruder Loki höchstpersönlich von seinem Vater und König von Asgard Odin (Anthony Hopkins) eingesperrt. Währenddessen hilft Donnergott Thor (Chris Hemsworth) souverän im alltäglichen "Asgard-Verteidigungskampf" an der Front aus. Doch die wirkliche Bedrohung ist eine Andere: Die Armee der Dunkelelfen, ein alter Feind aus der Vergangenheit, greift unter ihrem Anführer Malekith (Christopher Eccleston) aus heiterem Himmel Asgard an. Derweil hat Thor noch ganz andere Probleme. Seine Flamme Jane Foster (Natalie Portman) hat sich mit einer uralten dunklen Macht infiziert, welche mehr und mehr Besitz von ihr ergreift. Da Odin dem besorgten Thor jede Hilfe untersagt, wendet dieser sich an seinen Bruder Loki.

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Bunter Fantasy-Mix

Die Synopsis deutet es schon an: Thor 2 wirft ziemlich viele Themen in den Topf. Dadurch entsteht potenziell zwar mehr Tiefe, jedoch wird nie klar, welchem Konflikt wo jetzt gerade die Aufmerksamkeit gilt. Ständig wechseln die Schauplätze, mal geht es um die gefährdete Jane, dann um Thors Vater-Sohn Konflikt mit Odin und plötzlich wieder um die Dunkelelfen, die ja die eigentliche Problematik darstellen. Alan Talyor und das neu besetzte Autoren-Team behandeln einfach jede Handlungsebene viel zu oberflächlich und führen lieber noch ein paar mehr Elemente ein, um den 112 Minuten Laufzeit möglichst viel Spritzigkeit zu verleihen.

Thor bittet seinen Bruder um Hilfe, doch kann er ihm trauen? Thor bittet seinen Bruder um Hilfe, doch kann er ihm trauen?

Richtig gelungen ist jedoch der Konflikt zwischen den Brüdern Thor und Loki. So stellt sich schnell die Vertrauensfrage, als der Ex- (oder "Noch-" ?) Bösewicht Thor im Kampf gegen Malekith und seiner Schergen zur Seite steht. Tom Hiddleston agiert hier wieder einmal grandios und schafft es mit seiner Mimik, im Zuschauer starkes Misstrauen zu erwecken und gleichzeitig unglaublich sympathisch zu wirken. Gerade gegen Ende verpasst Loki allen noch einmal einen genialen Überraschungs-Schachzug, welcher niemand anderem so genial gelungen wäre.

Während Natalie Portman als schöner Blickfang solide spielt, meist aber nur nebenher rennt, Stellan Skarsgard als gelungener Gag-Lieferant dient und Chris Hemsworth mit beeindruckendem Körperbau für die Rolle des Thors wie gemacht ist, enttäuscht dagegen der komplett unterforderte Christopher Eccleston mit seiner Darbietung des Antagonisten Malekith. Der Anführer der Dunkelelfen ist so erschreckend austauschbar geraten, dass jedes Profil verloren geht. Mehr als "Dieser Mann ist böse" gibt die Figur keinesfalls her. Gerade in Zeiten von sehr interessanten Gegnern wie in Star Trek Into Darkness oder Iron Man 3 ist das ziemlich schwach.

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