Tropes vs. Women - Feministin schaltet sich in Frauen-in-Spielen-Debatte ein

Die kanadisch-amerikanische feministische Medienkritikerin und Videobloggerin Anita Sarkeesian hat sich in die aktuelle Debatte um die Darstellung von Frauen in Videospielen eingeschaltet.

Die Video-Reihe Tropes vs. Women beschäftigt sich in einer neuen Ausgabe kritisch mit der Darstellung von Frauen in Videospielen. Die Video-Reihe Tropes vs. Women beschäftigt sich in einer neuen Ausgabe kritisch mit der Darstellung von Frauen in Videospielen.

Im Rahmen der E3 2014 kam es zu einigen Diskussionen um die Rollen von Frauen in heutigen Videospielen. In die Kritik geriet dabei vor allen Dingen Ubisoft: Sowohl in Far Cry 4 als auch in Assassin's Creed Unity verzichtete das französische Unternehmen auf weibliche Spielcharaktere und sah sich deshalb mit Sexismus-Vorwürfen konfrontiert. Zudem zeigte der Entwickler und Publisher dann auch noch einen Gameplay-Trailer zu Rainbow Six: Siege, in dem eine weibliche Geisel bereitwillig allen männlichen Figuren folgte, die in ihre Nähe kamen, was den Diskussionen weiteren Nährboden lieferte.

Wohl auch deshalb hat sich nun die kanadisch-amerikanische feministische Medienkritikerin und Videobloggerin Anita Sarkeesian mit einem Video-Blog-Beitrag in die Debatte eingeschaltet. In ihrem »Women as Background Decoration: Part 1« (Frauen als Hintergrunddekoration: Teil 1) genannten Video zeigt sie unter anderem am Beispiel der Spiele BioShock Infinite, Deus Ex: Human Revolution, Fallout: New Vegas, Mass Effect 2 und Watch Dogs, welche Rolle Frauen in Videospielen einnehmen (müssen).

Laut Sarkeesian wird das Frauenbild in diesen Spielen dadurch definiert, dass sie nur als Umgebungs-Texturen fungieren, die den männlichen Hauptcharakter besser aussehen ließen:

»Diese sexuell vergegenständlichten weiblichen Körper wurden so gestaltet, dass sie als Umgebungs-Texturen fungieren während sie den mutmaßlich heterosexuellen männlichen Charakteren schmeicheln. Manchmal werden sie auch erschaffen, um eine Art von glorifiziertem Mobiliar darzustellen, aber meistens sind sie nicht viel mehr als minimal interaktive Sex-Objekte, die genutzt und ausgenutzt werden sollen.«

Anita Sarkeesian wurde übrigens durch ihren Videoblog »Feminist Frequency« bekannt, in dem sie die Rollen weiblicher Charaktere in Spielen aus der feministischen Perspektive unter die Lupe nimmt. 2012 nutze sie die Crowd-Funding-Plattform Kickstarter, um eine mehrteilige Videoreportage über die Darstellung von Frauen in Videospielen vorzufinanzieren. Statt der angepeilten 6.000 US-Dollar kamen am Ende mehr als 150.000 US-Dollar zusammen. Anschließend sah sie sich einem massiven Shitstorm ausgesetzt, in dessen Verlauf es zu sexistischen und rassistischen Beschimpfungen, Gewalt- und Vergewaltigungsandrohungen und sexistischer Hetze kam.

Sarkeesian ließ sich jedoch nicht beirren: Aus der Schwarmfinanzierung hervorgegangen ist schließlich die Video-Reihe Tropes vs. Women, zu der auch das nun veröffentlichte Video gehört.

» Kolumne: Weltbilder und Spielewelten - Bitte nicht stören!

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