Seite 2: Watch Dogs im Test - Besser als die NSA erlaubt?

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Schema GTA

Spielerisch sieht das völlig anders aus. Grundsätzlich orientiert sich Watch Dogs an der Schablone, die von Grand Theft Auto vorgegeben wurde: Fahrzeuge aller Art sind Freiwild, es gibt viele Third-Person-Shooter-Passagen, und auf der großen Stadtkarte wimmelt es nur so von Hauptmissionen, Nebenaufträgen und Minispielen.

Watch Dogs bemüht sich jedoch erkennbar darum, eigene Akzente zu setzen, und das mit Erfolg. Der beste neue Aspekt ist dabei die Umsetzung der in ein allgegenwärtiges Datennetz verwobenen Stadt. Aidens Fähigkeit, sich in das CTOS zu hacken, schafft in allen Teilbereichen des Spiels interessante, neue Handlungsmöglichkeiten.

Watch Dogs - Grafikvergleich: PC gegen PS4 gegen Xbox 360 Video starten 6:34 Watch Dogs - Grafikvergleich: PC gegen PS4 gegen Xbox 360

Um ein schwer bewachtes Firmengelände zu infiltrieren, müssen wir nicht unbedingt jeden darin umlegen. Wir müssen es nicht mal betreten. Aiden ist in der Lage, sich buchstäblich von einer Überwachungskamera zur nächsten zu hacken, bis er den gesuchten Rechner im Visier hat. Sobald eine direkte Sichtlinie zum benötigten Objekt besteht, kann er seinen Job erledigen, ohne einen Fuß in die Lobby zu setzen.

Technisch vielleicht unlogisch, aber spielerisch fantastisch, da die verschiedenen Hacker-Tricks den zuweilen monotonen Spielablauf anderer Open-World-Spiele durch viele neue Handlungsmöglichkeiten aufwerten - gerade im späteren Spielverlauf, wenn Watch Dogs dieses Prinzip clever variiert.

KI mit System?

Plötzlich müssen wir dann auch mal die Helmkamera einer Wache hacken und abwarten, bis die am Netzwerkknotenpunkt vorbei trabt, in den wir gerade eindringen wollen. In einigen Missionen lotsen wir sogar einen unbewaffneten Spielcharakter durch Gegnerhorden hindurch, indem wir zwischen verschiedenen Kameraperspektiven hin und her springen und ihn wie in einem Echtzeitstrategiespiel von Deckung zu Deckung schicken.

Noch später kommen Rechner ins Spiel, die wir nur noch persönlich hacken können. Das ist deshalb knifflig, weil wir mit Aiden einen verwundbaren Helden steuern, der nur wenige Treffer einstecken kann und daher Gegner besser aus dem Hinterhalt abknallt.

Deckung ist das A und O in Watch Dogs: Ohne schützende Wand ist das Zeitliche nämlich schnell gesegnet – zwei, drei Kugeln reichen da schon aus Deckung ist das A und O in Watch Dogs: Ohne schützende Wand ist das Zeitliche nämlich schnell gesegnet – zwei, drei Kugeln reichen da schon aus

Also scannen wir bei Ankunft die Umgebung, markieren alle Gegner und huschen wenn möglich ungesehen zum Zielpunkt. Geht das nicht, platzieren wir eine ferngezündete Bombe an einem Auto, lösen dann die Alarmanlage aus und sprengen die herbeieilenden Wachen kurzerhand in die Luft. Oder wir schleichen durch den Spielabschnitt und schalten einen Gegner nach dem anderen mit einem schallgedämpften Kopfschuss aus.

Wird uns das irgendwann zu mühselig, stapfen wir alternativ eben doch grimmig zum Haupteingang, während wir auf den Granatwerfer wechseln. Erfahrene Spieler werden dabei leider von der dümmlichen KI unterfordert.

Die legt bisweilen eine Zirkusnummer hin, etwa wenn wir durch die Helmkamera eines Soldaten beobachten, wie er am Umrunden einer Mülltonne scheitert. Dafür bleiben die Gegner berechenbar, ohne dass wir zuvor eine halbe Stunde ihre Marschrouten und Reaktionen studieren müssten.

In der Regel haben wir die Wahl, ob wir mit Waffengewalt gegen lästige Wachen vorgehen oder ob wir uns aufs Gelände schleichen. Hier in der Gefängnis-Mission sind wir erst unbewaffnet und zum Schleichen gezwungen und müssen uns dann mit einer Shotgun gegen gut gepanzerte Gegenspieler zur Wehr setzen. In der Regel haben wir die Wahl, ob wir mit Waffengewalt gegen lästige Wachen vorgehen oder ob wir uns aufs Gelände schleichen. Hier in der Gefängnis-Mission sind wir erst unbewaffnet und zum Schleichen gezwungen und müssen uns dann mit einer Shotgun gegen gut gepanzerte Gegenspieler zur Wehr setzen.

Zudem gibt es auch Interaktionsmöglichkeiten mit den Feinden. Einige tragen Granaten am Gürtel, die wir hacken und fernzünden können, andere rufen Verstärkung (falls wir nicht gerade ihre Kommunikationswege blockieren) und wieder andere reagieren irritiert, sobald wir ihr Handy klingeln lassen.

Das alleine ist noch keine sensationelle Aktionsvielfalt, aber die feindlichen Figuren in unsere taktischen Möglichkeiten einzubeziehen, ist ein weiteres Beispiel für das Repertoire des Spiels. Kurz: Watch Dogs tut, was ein gutes Spiel tun muss: die Spielmechaniken einführen, weiterentwickeln und schließlich vom Spieler frei kombinieren lassen.

Multiplayer in Watch Dogs

Allein ist Watch Dogs ein großer Spaß, mit Onlineanbindung taugt es noch mehr: Regelmäßig hacken sich Freunde per Tablet ins Spiel oder sie helfen bei Aufgaben. Auch die Versus-Modi, vom Stealth-Spiel bis zum Autorennen sind unterhaltsam.

Hacking-Aufträge - Ein rivalisierender Fixer hat Informationen, die wir benötigen. Unser Auftrag: Das Smartphone des Fixers hacken, Backdoor installieren und die Daten stehlen, bevor wir auffliegen und gefunden werden.

Beschattungs-Aufträge - Hier können wir unsere Stealth-Fähigkeiten unter Beweis stellen. Es gilt, einen Fixer zu beschatten und alles zu dokumentieren, was er macht. Wir dürfen dabei allerdings nicht zu nah ran an den Fixer, sonst werden wir entdeckt und unsere Arbeit wertlos.

Rennen - Wir treten gegen andere Fixer im Autorennen an. Wer Abkürzungen kennt, ist hier im Vorteil.

Freeroaming - Eine ganze Stadt voller Fixer: Freunde einladen und Chiacago erkunden, andere Fixer jagen.

Dekodierungs-Aufträge - Mehrere Fixer suchen in der Stadt nach einem verlorengegangenen File. Wer es zuerst findet und dekodiert, gewinnt.

Companion App - Mit der Smartphone-App können Mobile-Spieler das CTOS (Ampeln, Poller, Brücken, …) und die Polizei steuern. Als Watch Dogs-Spieler müssen wir nun Checkpoints erreichen, bevor die Zeit abläuft.

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