Yakuza Kiwami 2 im Test - Traumhaft inszenierte PS2-Nostalgie

Yakuza Kiwami 2, das Remake des 10 jahre alten PS2-Klassikers, erzählt einen der spannendsten Krimis überhaupt - und das mit einer beeindruckenden Grafik.

Yakuza Kiwami 2 - Test-Video: Japanischer Gangster-Krimi Video starten 6:08 Yakuza Kiwami 2 - Test-Video: Japanischer Gangster-Krimi

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Yakuza Kiwami 2, das Remake des bereits 2006 für die PS2 erschienenen Yakuza 2, sieht richtig gut aus. Das liegt nicht nur daran, dass das Action-Adventure mit der Dragon Engine läuft, die auch in Yakuza 6 für beeindruckende Grafikeffekte sorgt. Auch das Spiel- und Charakterdesign hat sehr viel damit zu tun.

Kiwami 2 verfügt nämlich nicht nur über eine ganze Reihe toller Figuren und eine wirklich packende Krimi-Geschichte aus der Welt der japanischen Yakuza, es führt gleichzeitig ein paar Gameplay-Mechaniken ein, die die Geschichte perfekt erweitern. In unserem Test erklären wir, was das genau bedeutet. Erst einmal solltet ihr jedoch Kazuma Kiryu kennen lernen.

Kazuma Kiryu hat keinen Bock mehr

Die ganzen Reibereien zwischen rivalisierenden Gruppierungen, all die Intrigen und Verrat, das ganze Geschwafel rund um Rache, Rufmord und Ehre - Kazuma hat genug davon. Vor allem, nachdem geliebte Menschen gestorben sind, will er einfach nur ein normales Leben als Zivilist führen. Doch kaum hat er sich vorgenommen die Vaterrolle für das kleine Waisenmädchen Haruka zu übernehmen, zieht es ihn unfreiwillig in den Sumpf des Verbrechens zurück.

Kazuma kommt einfach nicht zur Ruhe. Kazuma kommt einfach nicht zur Ruhe.

Ein blutiger Bandenkrieg zwischen den Clans von Osaka und Tokio bahnt sich heran, ausgelöst durch den Mord an dem 5. Vorgesetzten des Tojo-Clans. Wer ist der Drahtzieher? Und was waren seine Beweggründe? Nach kurzer Zeit wird klar: Die Sache ist kompliziert. Ein jüngst verübter Bombenanschlag auf den Millennium Tower, ein zwei Jahrzehnte zurück liegendes Massaker an der koreanischen Mafia, und Kazumas neuer Erzfeind namens Ryuji Goda - alles hat irgendwie miteinander zu tun. Kazuma macht Bekanntschaft mit der halbkoreanischen Kommissarin Kaoru Sayama und klärt gemeinsam mit ihr den Mordfall auf.

Im eigenen Takt abgelenkt werden

Aber keine Eile! Das hat Zeit. Wie wäre es denn vorher mit einer Runde Karaoke? Oder einer Runde Virtua Fighter 2 in den Arcades? Oder doch lieber Dart, Golf oder Mahjong? Nicht schlüpfrig genug? Wie wäre es dann mit Fotoshootings mit echten Darstellerinnen von Erotikfilmen? Die Vielfalt der Seitenaktivitäten ist erneut sehr groß, und sie reichen von harmlos bis "Huch! Was ist denn hier los?". Dabei habt ihr keinen Zeitdruck.

Ihr könnt der Haupthandlung nach eigenem Ermessen folgen, oder euch stundenlang mit Kram beschäftigen, der gar nichts damit zu tun hat. Die beiden Handlungsorte Sotenbori (in Osaka) und Kamurocho (in Tokio) sind in ihrer Fläche im Vergleich zu anderen Spielen überschaubar, aber dafür wimmelt es an jeder Ecke von Dingen, die es zu entdecken gilt. Viele Geschäfte, Einkaufspassagen, Restaurants oder Freizeiteinrichtungen können ohne Ladezeit betreten werden.

NPCs haben kleine Anliegen, die in Nebenquests verpackt sind. Das sind oft nur Botengänge oder Kloppereien, aber die Charaktere sind oft richtig skurril. Zum Beispiel die Obatarian-Oma, die Fans schon von Yakuza Zero kennen. Sie ist eine energiegeladene Powerfrau, die sich von niemandem einreden lässt, dass sie zu alt für etwas sei. Bemerkenswert ist dabei, wie Kazuma selbst den abgefahrensten Charakteren vorurteilsfrei begegnet.

Wie die Faust auf's Auge

Nur bei Ungerechtigkeit haut Kazuma drauf. Und zwar ordentlich. Kiwami 2 weicht nicht von der Formel ab und ist zum einen Teil Action-Adventure und zum anderen Teil ein brachialer Brawler. Aufmüpfige Kleinganoven, randalierende Betrunkene oder eben Mitglieder von Gangs - wo Kazuma Menschen in Not oder selbst keinen Ausweg sieht, wird die Faust für die Gerechtigkeit geschwungen.

Das Spiel nimmt dabei fast 1:1 das Kampfsystem aus Yakuza 6 mit, da es ebenso auf der neuentwickelten Dragon Engine basiert. Im Gegensatz zu Zero oder dem ersten Kiwami gibt es nicht mehr vier verschiedene Kampfstile, sondern nur noch einen, der aber in einem umfangreichen Upgrade-Menü üppig aufgewertet werden kann.

Kämpfe lauern überall, auch mitten auf der Autobahn. Kämpfe lauern überall, auch mitten auf der Autobahn.

Jede Kampfbewegung hat ein saftiges Gewicht. Tritte, Schläge, Kopfnüsse: Wuchtig! Mit dabei sind auch wieder die Heat Actions, bei denen Kazuma die Umgebung mit einbeziehen kann. In absurd-überdrehten Wrestling-Moves wirbelt er dann seine Gegner in alles hinein, was irgendwie Schmerzen verursacht. Wir haben uns oft dabei erwischt "Autsch!" zu rufen, wenn Bowling-Kugeln in Zeitlupe auf Gesichter treffen. Im Gegensatz zu Yakuza 6 kann Kazuma diesmal wieder Hiebwaffen ausrüsten. Außerdem sind Partner-Moves möglich. Bei bestimmten Quests stehen die Verbündeten am Rand des Kampfareals und beteiligen sich im richtigen Moment.

Oft ist Kazuma aber auch mit Partnern unterwegs, wie Kaoru oder Ex-Polizist Makoto. Mit Ausnahme von der kleinen Haruka kämpfen alle Freunde mit. Die KI übernimmt dabei die Kontrolle, aber in besonderen Situationen können gemeinsame Manöver ausgeführt werden. Das sieht stylisch aus und ist das Sahnehäubchen auf einem Kampfsystem, das richtig fetzt. Trotz vieler Combos ist es vielleicht nicht der komplexeste Brawler, den es gibt. Aber das Gefühl für Gewicht, Treffer, Momentum, als auch purer Kraft ist konkurrenzlos.

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