Videospiele - Studie - Suchtgefährdung verschwindend gering

Videospielsucht ist ein Mythos. Über 98% Prozent aller Spieler über 14 zeigen kein auffälliges Spielverhalten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie aus Hamburg.

Das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg hat eine Studie mit dem Thema »Kompetenzerwerb, exzessive Nutzung und Abhängigkeitsverhalten. Chancen und problematische Aspekte von Computerspielen aus medienpädagogischer Perspektive« auf Basis einer repräsentativen Umfrage unter Computerspielern durchgeführt.

Das Ergebnis ist, dass mit 98,6 Prozent nahezu alle Spieler ab 14 Jahren kein auffälliges Spielverhalten zeigen. Lediglich 0,9 Prozent werden als »suchtgefährdet« eingestuft und sogar nur 0,5 Prozent gelten als »abhängig«. Laut der Studie verbringen Personen über 14 rund 6,25 Stunden pro Woche mit Spielen. Davon können 17 Prozent als »extensive« Spieler bezeichnet werden, die durchschnittlich mehr als 90 Minuten täglich spielen. Dies betrifft vor allem das männliche Geschlecht.

Laut der Studie sind insbesondere Jugendliche, die über kein stabiles Umfeld verfügen, gefährdet. Ohne Halt und Anerkennung von Freunden und Familie, würden manche nach einem Ausgleich in Online-Spielen suchen, welche auch die größte Sogwirkung hätten. Dabei werden in der Studie World of Warcraft und FarmVille als Beispiele genannt.

Innerhalb der Studie wurden allerdings nicht nur mögliche Risiken untersucht, sondern auch die positiven Effekte von Computerspielen. So benötigen Spieler, laut Studie, viele unterschiedliche Fähigkeiten, um ein Spiel zu schaffen. Diese Kompetenzen können auch abseits des Computers eingesetzt werden. So bleibt abschließend zu sagen, dass ein Großteil der Spieler vernünftig mit dem Hobby umgeht und nicht alle – wie schon manches Mal behauptet wurde – Süchtige sind, die mit ihrem Leben nicht zurechtkommen.

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