Warren Spector - »Wären Spiele nicht so überteuert, wäre der Gebrauchtmarkt kein Problem.«

Die Hersteller machen den Gebrauchtmarkt selbst zum Problem, findet Warren Spector. Wären Spiele günstiger, hätten viele Hersteller mehr davon, als überzogene Preise zu verlangen und gleichzeitig zu versuchen, den Second-Hand-Markt einzudämmen.

Wären Spiele günstiger, würde die Spielerschaft wachsen und der Ruf nach Gebrauchtspielen wäre deutlich kleiner. Meint Warren Spector. Wären Spiele günstiger, würde die Spielerschaft wachsen und der Ruf nach Gebrauchtspielen wäre deutlich kleiner. Meint Warren Spector.

Wenn bekannte Designer gerade keinen festen Job haben, scheinen sie ihre Freiheit und Ungebundenheit gegenüber einem Unternehmen gerne damit zu verbringen, zu allem möglichen ihre Meinung kundzutun. In den letzten Monaten konnte man das etwa bei Ex-Epic Games Cliff Blezsinksi beobachten, seit einiger Zeit auch beim ehemaligen Junction Point-Oberhaupt Warren Spector, welcher sich zuletzt mit Meinungen wie »Spiele wie Jollipop Chainsaw oder Wolfenstein: New Order braucht die Welt nicht« nicht unbedingt sonderlich beliebt machte.

Nun hat er gegenüber Forbes.com ein anders, aktuell äußert hitzig diskutiertes Thema angesprochen und dabei die selbe Kernaussage getroffen, die viele Spieler den größeren Herstellern schon seit Jahren gerne (ohne viel Gehör zu finden) predigen. Es geht um das Gebrauchtspiele-»Problem«.

Und laut Spector wäre das Ganze schlicht kein »Problem«, wenn viele Spiele nicht mit überzogenen 60 Euro-Preisen auf den Markt kommen würde.

»Hey, ratet mal, was passieren würde, wenn unsere Spiele nicht so überteuert wären: Die Leute müssten keine gebrauchten Spiele mehr kaufen. Die Spielebranche redet immer davon, wie viel größer sie doch als die Film-Branche ist. Was die Einnahmen angeht mag das wohl stimme, aber großer Gott: Ich bin mir zwar nicht zu 100 Prozent sicher, aber ich würde viel Geld darauf verwetten, dass mehr Leute am Startwochenende [den Film] 'Oben' gesehen haben, als andere Call of Duty gespielt haben.«, so Spector.

»Der Grund dafür, warum unsere Spiele soviel Einnahmen generieren ist der, dass wir dumm genug sind, 60 Dollar für eine Retail-Version zu verlangen. Doch wir brauchen den Gebrauchtmarkt, weil sich viele Menschen diese Preise nicht leisten können. Sie kaufen und spielen dann einfach weniger.«

Dadurch würden sich viele Unternehmen kostenlose PR durch die Lappen gehen lassen und ihre Fan-Gemeinde unsinnigerweise kleiner halten, als sie sein könnte - etwa mit Blick auf weniger gut betuchte und/oder jüngere Menschen. Die Hersteller würden den Second-Hand-Markt dadurch vor allem durch eigenes Verschulden zum Problem machen.

»Mal ehrlich: Jedes andere Medium erlaubt den Wiederverkauf. Man kann gebrauchte Bücher kaufen. Man kann gebrauchte Filme kaufen. Man kann gebrauchte CDs kaufen. Warum zur Hölle brauchen wir also eine Extrawurst? Ich habe kein Problem mit Gebrauchtspielen. Ich habe selbst einige davon.«

Quelle: Forbes.com

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