Äußerst kontrovers wurde zuletzt im Internet über ein neues Projekt diskutiert, das sich an einer Finanzierung über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter versuchte: Ein Peripheriegerät für gängige Konsolen, das den Spielern bei einem Treffer etwa in einem Shooter Blut abzapfen soll.
Die »Blood Sport: The Ultimate in Immersive Gaming« genannte Vorrichtung sollte dabei über die Rumble-Funktion von Konsolen-Controllern angesteuert werden. Bei jedem mechanischen Rüttler am Eingabegerät, wie sie bei Shootern meistens bei Treffern und folglich Blutverlust ausgelöst werden, würde das Gerät dem jeweiligen Spieler über einen zuvor angelegten intravenösen Zugang Blut abzapfen, heißt es von Seiten der Initiatoren.
Eine Sicherheitsvorkehrung soll zudem das abgezapfte Blut nachhalten und die Maschine bei einem zu hohen Blutverlust herunterfahren. Die Spieler müssen dazu vor Spielbeginn ihr Alter und Gewicht sowie ihren medizinischen Zustand eingeben.
Allerdings ist das Blood-Sport-Gerät wohl weniger für den Heimgebrauch vorgesehen, sondern viel mehr für öffentliche Spenden-Aktionen. Deshalb erhalten Unterstützer des Projekts auch kein eigenes Exemplar des Geräts zugeschickt, sondern dürfen das Konzept lediglich vor Ort ausprobieren. Ab einer Spende in Höhe von umgerechnet rund 3.559 Euro gibt es immerhin eine Anleitung zum Selberbauen.
»Unser Ziel ist es, ein verfeinertes Multiplayer-Gerät zu entwickeln, das durchs Land getragen und etwa für Blutspende-Gaming-Events genutzt werden kann«
Trotz dieser ehrbaren Absichten war Kickstater die gesamte Aktion aber offenbar deutlich zu heiß: Die Crowdfunding-Kampagne wurde zwischenzeitlich eingestellt. Gesammelt wurden bis dahin etwa 2.400 Euro. Angepeilt waren 177.951 Euro. Das Geld sollte für die Entwicklung des Geräts und eine anschließende Blood-Donation-Tour durch Kanada genutzt werden.
Möglicherweise ist diese Entscheidung aber auch dem fragwürdigen Hintergrund von Brand & Grotesque geschuldet. Das für die Kickstarter-Kampagne verantwortliche Unternehmen fiel in der Vergangenheit vor allem durch reichlich absurde PR-Aktionen auf. 2009 ließ man Internet-Nutzer mit einer ferngesteuerten Paintball-Waffe auf als Banker gekleidete Opfer schießen. 2010 konnten im Rahmen von Prank House die Bewohner einer Art von Reality-TV-Haus durch Paintball-Schüsse, Elektroschocks und andere Maßnahmen gequält werden.
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