Assassin's Creed 3 - Steuerstreit und Steuerrad

Ubisoft bittet zur Tee-Party – doch statt heilsamer Heißgetränke gibt es Klingen-Kämpfe. Wir haben Assassin's Creed 3 angespielt und uns für die Preview mit Rotröcken angelegt.

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Ob in Großbritannien, Indien oder Ostfriesland: Wenn Menschen aus Teetassen schlürfen, dann herrscht Harmonie. Schließlich ist das Getränk trotz seiner Temperatur dafür bekannt, das menschliche Gemüt zu beruhigen. Im 18. Jahrhundert hat Tee auf die Bevölkerung Bostons allerdings eine ganze andere Wirkung – er bringt das Blut in Wallung. Denn die getrockneten Blätter sind ein Politikum.

Die britische Krone möchte mit einer Tee-Steuer Geld aus den Kolonien abschöpfen, weshalb die Siedler an der Ostküste lieber niederländische Schmuggelware aufbrühen. Großbritannien reagiert und will sein Produkt zum Dumping-Preis anbieten. Das ist für die Bald-Amerikaner die pure Provokation: Am 16. Dezember 1773 versenken sie über 40 Tonnen der britischen Ware in einem Hafenbecken.

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Jene »Boston Tea Party« gilt als ein Schlüsselmoment der Amerikanischen Revolution, steht für Auflehnung gegen die Krone. Und es sind diese Momente, die Assassin's Creed 3so besonders machen werden. Denn statt einem schnarchnasigen Geschichtslehrer zuhören zu müssen, erlebt der Spieler im nächsten Teil der Meuchelmörder-Saga historische Geschehnisse der Amerikanischen Revolution am digitalen Leib. Bei Ubisoft in Düsseldorf durften wir mit einer fast fertigen PlayStation-3-Version des Spiels ausprobieren, wie sich das Auflehnen anfühlt.

Gefecht mit dem Fiskus

Vor dem historischen Moment gibt es klassisches Videospiel-Handwerk zu erledigen: In der Haut von Hauptdarsteller Connor - halb Brite, halb Mohawk-Indianer - galoppieren wir per Schnellreise-Funktion nach Boston. In der von uns gespielten Sequenz sechs, ungefähr in der Mitte der Handlung, muss Connor den Revolutionär Samuel Adams finden, um einen folgenschweren Handel zu stoppen: Das Land der Mohawks soll verkauft, die Indianer vertrieben werden.

Connor kann sich die Waffen der Rotröcke schnappen: Hier erledigt er zwei Soldaten auf einmal. Connor kann sich die Waffen der Rotröcke schnappen: Hier erledigt er zwei Soldaten auf einmal.

In der Stadt angekommen sehen wir, dass es den Aussiedlern nicht besser geht als den Ureinwohnern. Britische Rotröcke patrouillieren durch die Straßen, hämmern gegen Holztüren, um Steuern einzutreiben. Wer nicht gehorcht, bekommt den Gewehrkolben zu spüren. Eine Markierung auf dem Mini-Radar führt uns zu Adams' Unterschlupf. In einer blendend animierten und (deutsch) vertonten Unterhaltung stachelt er uns an - die britischen Sklaventreiber müssen gestoppt werden.

Unser erster Kampf wartet nur ein paar Straßen weiter: Soldaten werfen einen Mann mit Kochmütze aus seinem Haus, der offenbar keine Steuern zahlen will. Wir springen ihm zur Seite, zücken das Tomahawk. Bajonette blitzen auf, doch die Rotröcke sind zu langsam: Wir strecken die ersten zwei nieder, wehren Angriffe geschickt ab.

Zwei Beilhiebe später ist die Gefahr gebannt. Der Mann mit der Kochmütze schien trotz seines Hackebeils recht hilflos, hat dafür ein umso größeres Mundwerk. »Das war nicht mein erster Tanz« ,sagt er und spuckt auf eine der britischen Leichen. Stephane Chapheaux ist sein Name – wir werden ihn wiedersehen.

Aufstand des Metzgers

Ein Blick ins Menü, das wie in den Vorgängern als digitale Erinnerungs-Datenbank aufgemacht ist, verrät uns, dass der Kampf gegen die Geldeintreiber zur Mission gehört: Um an der Herrschaft der Briten in Boston zu rütteln, müssen wir drei Steuer-Truppen aufmischen, drei Waren-Depots zerstören und drei Lieferanten abfangen. Der letzte Part ist auch der leichteste: Symbole auf der Karte zeigen unsere Ziele, dank »Free Running« flitzen wir über die Dächer der Stadt. Als wir uns an die Lieferanten heranschleichen, reicht ein kleiner Schubser und sie lassen ihre Ware fallen – Teilmission abgehakt.

Die Steuereintreiber sind da schon härter: Zwar strecken wir sie mit wenigen Stichen nieder, dafür sind die anderen Soldaten alarmiert. Nach einigen Minuten ist der Aufmerksamkeitslevel auf Stufe drei, Connor wird immer wieder attackiert. Die Lösung: Wir sprinten durch die Straßen, hechten und klettern über Dächer und reißen zwischendurch Fahndungsposter mit unserem Konterfei von Hauswänden (und fragen uns, wer die in so kurzer Zeit gezeichnet hat). Der Alarm-Level sinkt, unser Puls auch.

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Jetzt alle Konzentration auf die Waren-Depots. Wir eilen zum Hafen, erkennen aus der Ferne einen Stapel Kisten – der natürlich im Sperrgebiet steht. Eine unauffällige Route ist Pflicht. Zu unserer Linken steht ein Schiff mit offenem Rumpf, es wird gerade fertiggestellt. Connor kriecht in dessen Eingeweide, hangelt sich von Balken zu Balken. Das Ziel rückt näher, aber wie zerstören? Ein kleines Fass liegt verlockend in der Nähe. Vorsichtig heben wir es auf, stellen es neben den Stapel … und der Hafen wird von einer Explosion erschüttert. Rotrücke eilen herbei, Connor flieht. Als auch die übrigen Depots zerstört sind, wollen wir zu Sam Adams zurück.

Doch der Kerl mit der Kochmütze kommt uns in die Quere: Stephane Chapheaux ist ganz offensichtlich in Rage und hat sein Hackebeil dabei. Es folgt eine Mission, in der Mut und Schrecken Hand in Hand gehen. Genauer: Der Mut des Revolutionärs, der Schrecken des Mörders. Wir müssen Chapheaux schützen, während er sich mit seinem Beil durch die Straßen hackt. Jeder britische Soldat wird angegriffen, Stephane ist im Blutrausch. »Macht die Rotröcke nieder! Das haben sie hundertfach verdient!«, verflucht er die Unterdrücker.

Auch Tomahawk und Klinge unseres Assassinen bohren sich ins Fleisch, doch Connor widerstreben solche Methoden. »Wir können gegen Unrecht kämpfen, aber nicht so«, ruft er. Zuerst bleibt es ungehört, doch nach einigen Minuten versiegt der Blutstrom. Chapheaux' Wahn ist vorbei. Durchatmen.

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