Seite 2: Syndicate - Hart, härter, Syndicate

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Die Taktik: Noch einmal mit Gefühl

Technisch stark: Die hauseigene Starbreeze-Grafik-Engine lässt die Sonne sehr realistisch durch das Firmenlogo brechen. Technisch stark: Die hauseigene Starbreeze-Grafik-Engine lässt die Sonne sehr realistisch durch das Firmenlogo brechen.

Jetzt noch mal mit Taktik: Ein Kamerad bleibt auf Distanz und gibt Deckung mit dem Scharfschützengeweh. Zwei rücken vor, der vierte dient als Sanitäter. Tatsächlich klappt die strategische Vorgehensweise deutlich besser. Der Scharfschütze hält die Verteidiger in Schach und braucht außerdem »nur« zwei direkte Kopftreffer um einen der Soldaten auszuschalten.

Aber so richtig läuft’s trotzdem nicht: Wir kommen nur bis zu einer Treppe, dort rattert eine Selbstschussanlage los. Wer hier nicht sofort in Deckung sprintet, beißt sofort ins Gras. Okay, dritter Anlauf: Wir müssen die Selbstschussanlage deaktivieren. Das Kontrollsystem dafür ist in einem Sicherheitsraum oberhalb der Treppe. Nur wie reinkommen? Einen Gegner zu hacken, dauert zu lange. Bis dahin hat uns längst das Automatik-MG im Visier.

Syndicate - Koop-Trailer Video starten 1:38 Syndicate - Koop-Trailer

Inzwischen hat Andreas Gschwari von Starbreeze neben uns Platz genommen und amüsiert sich köstlich über die verzweifelten Versuche der Journalisten. »Ihr müsst die Gegend beobachten«, rät der Senior Level Designer. »Achte mal auf das Verhalten der KI, wenn die Selbstschussanlage losrattert.« Uns gehen mindestens ein Dutzend Lichter auf: Die Künstliche Intelligenz zieht sich zurück, damit die Wachleute nicht selbst getroffen werden.

Also muss einer von uns das Feuer der Selbstschussanlage auf sich lenken, die anderen beiden stoßen zum Kontrollraum vor und müssen drinnen gemeinsam einen Soldaten-Gehirnchip nach dem anderen hacken. Wenn wir die »Breach«-Fähigkeit zu zweit auf einen Gegner anwenden, geht der Vorgang deutlich schneller, außerdem können wir währenddessen weiterschießen. Der vierte Mann behält derweil seinen Sani-Job und heilt von Hinten. Also im Grunde wie in Mass Effect 3.

Die Rollenspiel-Elemente: Neue Waffen braucht der Agent

Kein Schubladendenken: Es gibt keine Klassen, stattdessen kann sich auch der Scharfschütze heilen oder Schutzschilder freischalten. Kein Schubladendenken: Es gibt keine Klassen, stattdessen kann sich auch der Scharfschütze heilen oder Schutzschilder freischalten.

Vor dem nächsten Durchlauf rufen wir schnell das Menü auf und investieren die ersten Erfahrungspunkte in ein Schutzschild. Damit überleben wir den Dauerbeschuss des MGs lange genug damit die Kollegen ins Kontrollzentrum eindringen und das MG deaktivieren können.

Insgesamt schalten wir so 19 Waffen frei, darunter an das Ur-Syndicateangelehnte Klassiker wie die EMW-56 Gauss Gun, deren zielsuchende Geschosse sogar um Ecken fliegen können. Außerdem zwölf Hack-Applikationen, von denen jeweils sechs zur Verteidigung dienen (Selbstheilung etc.) und sechs zum Angriff: Der Virus-Pfeil beispielsweise zieht dem Gegner kontinuierlich Energie ab.

Die Möglichkeit Widersacher fernzusteuern und dazu zu bewegen, ihre Kollegen und sich eine Kugel in den Kopf zu jagen, gibt’s hingegen nur in der Kampagne.

Die Kampagne: Chips können töten

Die Protagonisten wie Agent Merith wirken sehr eindimensional, Marke »Prototyp eines eiskalten Agenten, der auch seine Oma verkaufen würde«. Die Protagonisten wie Agent Merith wirken sehr eindimensional, Marke »Prototyp eines eiskalten Agenten, der auch seine Oma verkaufen würde«.

Um alle Tricks des Dart-6-Gehirnchips kennenzulernen, sollten wir ohnehin zuerst die Kampagne Miles Kilo durchspielen. Wir machen eine Zeitreise, geben die Pläne zur Koop-Weltherrschaft vorerst auf und schlüpfen stattdessen in die Rolle von Agent Miles Kilo, der die Drecksarbeit für Eurocorps erledigt.

Unser erster Job: Einem Wissenschaftler des Syndikats Aspari das Hirn aussaugen, auf seiner Chip-Speicherzelle soll sich militärischer Code befinden. Schon zu Beginn liquidiert unser Begleiter und Mentor Merith quasi im Vorbeigehen zwei Wachleute per Kopfschuss, ehe er einen wehrlosen Wissenschaftler in einem Fahrstuhl niederstreckt. »Er war mir im Weg«, grummelt er mit der dunklen Stimme eines typischen Bad-Ass-Helden aus jedem beliebigen Actionfilm.

Das klingt nach Klischee, passt aber zur Stimmung und zum Szenario. Schließlich werden Eurocorp-Agenten schon als Kinder zu Kampfmaschinen gedrillt. Sie wurden geboren, um zu töten. Das Syndicate-Universum ist nun mal kein blumiges Utopia, sondern ein düster-schmutziger Zukunftsmoloch. Dementsprechend ist Syndicate ein Spiel für Erwachsene, das nicht an Brutalität spart.

Um Gegner auszuschalten, müssen wir nicht immer selbst schießen. Nachdem sich Merith von uns getrennt hat, stapfen wir alleine weiter und erreichen einen Sicherheitsraum. Durch dessen Spiegelglas-Scheibe beobachten wir, wie zwei Wächter einen Gefangenen verprügeln.

Wir können zwar die Gegner mit Waffengewalt umlegen, per Hack geht’s ungefährlicher: Einfach den Kopf anvisieren, aufs Knöpfchen drücken, den Chip überschreiben. Schon dreht der eine Wachmann durch, erschießt erst seinen Kollegen, schiebt sich dann selbst die Knarre in den Mund und drückt ab. Das Sicherheitsglas platzt, der Tote wird aufgespießt, der Weg ist frei. Wie gesagt: Ein Spiel für Erwachsene.

Ohne die Röntgensicht geht im Koop gar nichts: So erspähen wir Feinde auch hinter Mauern und können hier direkt mal frische Technologie für unseren eigenen Chip abzapfen. Hirne sind die Blaupausen des 21. Jahrhunderts. Ohne die Röntgensicht geht im Koop gar nichts: So erspähen wir Feinde auch hinter Mauern und können hier direkt mal frische Technologie für unseren eigenen Chip abzapfen. Hirne sind die Blaupausen des 21. Jahrhunderts.

Auch ansonsten müssen wir nicht unbedingt selbst schießen, sondern lassen andere den Job machen: Schnell eine Selbstschussanlage gehackt, schon leiden die anstürmenden Sicherheitskräfte unter Bleivergiftung. Und wenn wir von Drohnen beschossen werden, übernehmen wir kurzerhand die Kontrolle über zwei Soldaten, missbrauchen die Jungs als lebenden Kugelfang und knacken währenddessen das Energieschild der fliegenden Kampfroboter.

Allerdings dürfen wir das »Breach«-Talent nicht beliebig oft einsetzen, jeder Hacking-Vorgang kostet Energie. Die laden wir auf, indem wir uns mitten ins Gefecht stürzen – nix mit Schleichen! Aber auch nix mit Vorstürmen: Die Gefechte spielen sich auch im Solo-Modus knifflig, weil die cleveren KI-Gegner in Deckung hechten und hinter Hindernissen kauern. Trotzdem schießen wir uns bis zum gesuchten Forscher durch und erfüllen den Auftrag. Der knochige Finger des Todes zieht sich zurück, jetzt lachen wir.

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