Seite 3: The Last of Us - Gegen den Strom

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Mit dem Ohr an der Wand

Zum brillant-widerlichen Design der Monstren gesellt sich ein knackiges Spielprinzip. Indem die verschiedenen Gegnertypen jeweils eigene Fähigkeiten mitbringen, entspinnt sich ein immer wieder neues Katz-und-Maus-Spiel. Besonders starke Gegner müssen wir von ihrer Gruppe trennen und am besten mit einem Stealth-Kill von hinten leise ausschalten. Dafür braucht es allerdings Messer, die durch gefundene Bauteile hergestellt werden können. Ein Monster, ein Messer, lautet die Devise.

The Last of Us - Entwickler-Video: So entstanden die Infizierten Video starten 3:26 The Last of Us - Entwickler-Video: So entstanden die Infizierten

Das macht vielleicht nicht irre viel Sinn, sorgt aber für irre viel Spannung. Der clevere Spieler überlegt sich ob der knappen Ressourcen zweimal, bevor er überhaupt jemanden umbringt und schleicht am liebsten unentdeckt an allen Feinden vorbei.

Damit das überhaupt möglich wird, gibt es den »Lauschen-Modus«. Auf Tastendruck könnt ihr selbst durch Wände hindurch erahnen, wo sich Gegner aufhalten. Solange keine Sichtlinie besteht, zeigen euch allerdings nur Fußstapfen an, dass sich dort etwas bewegt. Was für eine Art Gegner es ist, bleibt unbekannt. Vorsichtiges, planvolles Vorgehen zahlt sich aus.

Ein Hauch Metal Gear

Spielerisch erinnert The Last of Us daher an taktische Klassiker wie Metal Gear Solid. Es ist extrem wichtig, über die Positionen und Fähigkeiten der einzelnen Gegner im Bilde zu sein. Man muss mit den eigenen Ressourcen haushalten, aber auch wissen, wann die Zeit gekommen ist aggressiv zuzuschlagen.

Wer sparsam ist, kommt zudem mit der Zeit immerhin an einen erklecklichen Munitionsvorrat, so dass man nicht gezwungen ist, den Titel ausschließlich im Schleichmodus zu spielen. Gedankenlos um sich schießen, funktioniert aber nie. Wer unbedacht inmitten eines Raumes voller starker Gegner eine Schusswaffe abfeuert, ist trotzdem geliefert.

Diese Situation sollten wir tunlichst vermeiden, denn Patronen sind in der Welt von The Last of Us wohl eine Seltenheit. Diese Situation sollten wir tunlichst vermeiden, denn Patronen sind in der Welt von The Last of Us wohl eine Seltenheit.

Wunderbar eingesetzt sind bei all dem übrigens auch unsere beiden Begleiterinnen (wobei Tess nur einen Teil des Spiels dabei sein wird). An einer Stelle im Spiel mussten wir beispielsweise zusehen, wie sich Ellie hinter einen Küchenanrichte kauert, während eines der blinden, von Pilzparasiten zerfressenens Monstrenum auf sie zustolpert. Verängstigt blickt sie zu Joel und ruft flüsternd um Hilfe.

Da die so genannten "Clicker" nur auf Geräusche reagieren, müssen wir als Joel aber regungslos hinter einem anderen Schrank verharren und tatenlos zusehen, wie sich die Situation entwickelt. Obwohl man schnell spitz kriegt, dass unsere Sidekicks selbst keinen »Alarm« auslösen, verstärkt ihre Angst die eigene Bedrohungssituation nur noch mehr.

nsere Eindrücke vom Spiel, das betonen wir an dieser Stelle nochmal, sind noch vorläufig. Nur knapp 45 Minuten lang durften wir uns in Gestalt von Hauptfigur Joel durch das von der Natur zurückeroberte Boston schlagen. Doch was wir in dieser Zeit von The Last of Us gesehen haben, war eine große, positive Überraschung.

Das Spiel machte eine hervorragende Figur und wirkte in keinem Moment wie ein typischer Blockbuster von der Stange. Auch wenn hier sozusagen nur das B-Team von Naughty Dog am Werk ist, während ihre Kollegen vermutlich am Next-Gen-Uncharted basteln, sind viele der Tugenden des Studios klar zu sehen: Die Charaktere sind hervorragend animiert und wirken sehr lebendig. Die Spielumgebung strotzt nur so vor Details, und das Spieldesign ist nicht überladen, sondern auf einen funktionierenden, dem Genre angemessenen Kern reduziert.

Kurz: Wenn der Rest dieses Spiels hält, was unser Probierhäppchen verspricht, füllt sich im Mai das Vakuum, das Dead Space 3 hinterlassen hat.

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