Der Wolfpack-Modus
In Assassin's Creed 3 führte Ubisoft im letzten Jahr erstmals den Wolfpack-Modus ein. In dieser Koop-Variante traten bis zu vier Spieler gegen Computergegner an und balgten sich um die höchsten Punktzahlen. In Assassin's Creed 4: Black Flag bekommt der Wolfpack-Modus einen Neuanstrich und wird um einige Elemente erweitert. »Wolfpack kam sehr gut bei den Fans an, oft wurde mehr Koop als der Gegeneinander-Multiplayergespielt« sagt Damien Kieken.
In Black Flag gibt es zwei Varianten. Die erste nennt sich »Discovery«. Hier reisen bis zu vier Spieler durch die Karibik und erleben eine eigene kleine Geschichte, die in unterschiedlichen Missionen weitererzählt wird. Außerdem nutzen die Entwickler diesen Modus, um unerfahrenen Spielern die Wolfpack-Mechanismen näher zu bringen, was allerdings auch eine gewisse Linearität zur Folge hat. Ambitionierte Spieler stürzen sich dagegen direkt in die »Unleashed«-Variante. Hier können die einzelnen Inseln beliebig besucht und gespielt werden und lassen sich durch einstellbare Parameter verändern und dem eigenen Können anpassen. »Auf der einfachsten Schwierigkeitsstufe kann eine Mission knapp 20 Minuten dauern, auf der höchsten sind es dagegen so um die 40 Minuten«, ergänzt Kieken grinsend.
Synchron-Meucheln
Wie im »normalen« Mehrspieler-Modus geht es auch in Wolfpack darum, bestimmte Ziele auszuschalten. Allerdings ist es wichtig, sich mit den Mitspielern abzusprechen, denn sogenannte synchronisierte (also gleichzeitige) Kills bringen mehr Punkte und vor allem Zeit, Wolfpack ist in erster Linie ein Kampf gegen eine gnadenlos tickende Uhr. Wir probieren es in Annecy direkt aus und machen uns mit einem Mitspieler auf die Jagd. Die ersten beiden Wachen sind für unsere Klingen kein Problem, auch das gleichzeitige Erledigen klappt recht gut.
Noch mehr Punkte gibt es zum Beispiel für das Verstecken in einer Passantengruppe oder Kills während eines Sprungs. Außerdem dürfen uns unsere Ziele möglichst nicht erkennen oder Verdacht schöpfen, weswegen Wolfpack stets eine feine Balance zwischen dem langsamen Anschleichen und den Sprints zum nächsten Ziel erfordert. Je mehr Punkte wir einsacken, desto schneller erreichen wir die nächste Sequenz - auch deren Anzahl lässt sich im Unleashed-Modus festlegen. Je höher die Sequenz, desto herausfordernder die Gegner und desto lauter klingelt es auf dem Punktekonto - gerade für Highscore-Fetischisten ein enormer Anreiz!
Da das ständige Meucheln auf Dauer aber etwas zu langweilig wäre, gibt es zwischendrin auch auflockernde Sequenzen. In Annecy müssen wir in Stufe 9 (von 25) zum Beispiel drei Schatzkisten vor plündernden Wachen verteidigen. Da die Kisten aber auf der Karte verstreut sind, ist auch hier ständige Kommunikation mit den Mitspielern notwendig, um alles im Blick zu behalten. In Stufe 12 treffen wir außerdem auf Gegner, die wir nur ausschalten können, wenn wir für ein paar Sekunden in einem bestimmten Bereich stehen bleiben - coole Idee! Beim Anspielen macht der Wolfpack-Modus auf jeden Fall schon enorm Spaß und könnte somit zum heimlichen Star von Assassin's Creed 4: Black Flag werden.
Einzelspieler-Freiheiten
Im Mehrspieler-Modus gibt es mehr Freiheiten, denn je und auch in der Kampagne erwartet Piraten-Fans und Hauptcharakter Edward Kenway vermutlich die bisher größte Assassin's Creed-Spielwelt. Große Teile der virtuellen Karibik ist erkundbar und bietet einige Überraschungen, darunter zum Beispiel eine lebendige Tierwelt (beispielsweise Echsen, Haie und exotische Vögel) oder Schatzkarten, die wir immer wieder auf unseren Touren finden - etwa bei einsamen Seemännern, die schiffbrüchig auf kleinen Sandbänken im Meer verdurstet sind. Schippern wir zu den eingezeichneten Punkten, gibt es häufig Belohnungen in Form von Blaupausen, die wir beim örtlichen Hafenmeister gegen Upgrades für unser Schiff eintauschen.
Zum Beispiel bauen wir uns eine schicke Mörserkanone ans Schiff, um auf dem Deck der feindlichen Schiffen größtmöglichen Schaden anrichten zu können. Überhaupt übernimmt unser Kahn - die »Jackdaw« - so etwas wie die zweite Hauptrolle im Spiel. Edward kann jederzeit an Bord klettern und ein nächstes Ziel ansteuern, der Übergang von Wasser- und Landgängen funktioniert dabei komplett ohne Ladezeiten. Die Crew ist ebenso wichtig, schließlich unterstützt sie Edward im Kampf (nahezu jedes Schiff im Spiel ist enterbar) und geht mit ihm gemeinsam auf Raubzug.
Mehr Waffen und Harpunen
Gefahren für die Jackdaw gibt es allerdings zur Genüge, zum Beispiel durch Stürme, die sich schnell am Himmel zusammenbrauen und Edwards schwimmenden Untersatz in höchste (See-) Not bringen können. Oder Forts am Ufer, deren Kanonenkugelhagel uns in Sekundenschnell auf den Grund des Atlantiks schicken. Später im Spiel ist es deswegen notwendig, die Jackdaw aufzurüsten, aber auch der Assassinen-Pirat Edward Kenway entwickelt sich im Verlauf der Kampagne.
Später kann er zum Beispiel mehr Waffen und Schwerter gleichzeitig tragen und lernt, mit einer Harpune umzugehen. Die kommt dann hauptsächlich beim Walfang zum Einsatz - schließlich lassen sich aus den riesigen Meeressäugern jede Menge wertvoller Rohstoffe gewinnen. Wie übrigens auch aus jedem Schiff, deren Inhalt wir vor einem Entermanöver mit unserem Fernglas checken können. Außerdem dürfen wir entscheiden, ob wir eine besiegte Crew frei lassen oder mit ihr getötete Mitglieder unserer eigenen Mannschaft ersetzen möchten.
Der Entwickler
Das Studio Ubisoft Annecy (1996 gegründet) ist gewissermaßen der Mehrspieler-Spezialist des französischen Publishers. Alle Multiplayer-Parts der Assassin's Creed-Reihe wurden im bildschönen Städtchen nahe der Schweizer Grenze entwickelt. Aber auch andere Titel darf sich das Studio auf die Fahne schreiben: Insgesamt arbeitete das Team an 13 Spielen, und steuerte zum Beispiel den »Spy vs. Mercs«-Modus in Splinter Cell: Pandora Tomorrow bei. Insgesamt 130 Menschen arbeiten im Moment an den Mehrspieler-Varianten von Assassin's Creed 4: Black Flag.
|
|
Assassin's Creed - Historie - Alle Teile der Serie in der Übersicht ansehen
Fazit
Tobias Veltin: Ich habe die Mehrspieler-Modi in den Assassin's Creed-Spielen bisher immer lediglich als nette Dreingaben empfunden, die ich vielleicht mal ein paar Stündchen angespielt, aber nie großartig weiter verfolgt habe. Das dürfte sich mit Assassin's Creed 4 ändern. Gar nicht mal so sehr im Gegeneinander-Modus. Der macht zwar auch Spaß, gerade im Pistolier-Modus wirkt die Steuerung aber noch viel zu überladen. Nein, es ist hauptsächlich der Wolfpack-Modus, der beim Anspielen wirklich für viele coole Coop-Momente und große Gaudi in Annecy sorgte. Sich mit seinen Kollegen abzusprechen, um möglichst viele Punkte zu kassieren, motiviert ungemein und ist ein Fest für Highscore-Jäger.
Aber auch darüber hinaus dürfte der Mehrspieler-Modus mit den vielen (anpassbaren) Modi, den gut designten Karten und der großen Charakterauswahl für viele Stunden unterhalten. Wer mit der umfangreichen Kampagne durch ist und ein paar Freunde zur Hand hat, sollte ruhig mal einen Blick riskieren. Schaden kann das bei der hohen Qualität der Mehrspieler-Balgerei sicherlich nicht.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.