Seite 2: Assassin’s Creed Unity im Test - Freiheit, Schönheit, Beliebigkeit

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Gute Charaktere vor historischer Kulisse

Der Unbekannte gibt sich als Assassine zu erkennen und weiht Arno in ein paar Geheimnisse ein, etwa dass Arnos Vater selbst Assassine war. Und dass sein Ziehvater und Elise den Templern angehören. Er lädt Arno ein, sich der Bruderschaft anzuschließen, was der auch tut - weil er Rache üben will. Was dann folgt, haben wir bereits in vielen anderen Teilen der Serie erlebt. Nach und nach meucheln wir uns durch die Helfer und Helfershelfer einer Templer-Verschwörung, wir werden vor dem Hintergrund eines bedeutenden historischen Moments in eine komplexe Verschwörung verstrickt, erleben plötzliche Wendungen, böse Überraschungen und stellen uns im Finale dem Anführer der fiesen Templer.

Wir erleben, wie die Generalstände tagen. Wir erleben, wie die Generalstände tagen.

Ehrensache, dass zwischen Arno und Elise obendrein eine kleine Romanze entbrennt. Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen, können wir sagen, dass diese Geschichte wirklich gut unterhält. Sie mag vorhersehbar und für Serienkenner reichlich vertraut wirken, doch sie ist jederzeit nachvollziehbar, klasse vertont und famos inszeniert. Endlich wirkt das Ensemble des Spiels nicht mehr, als bestünde es aus Schaufensterpuppen. Dank feiner Beleuchtung und toller Charaktermodelle macht es Spaß, den Dialogen zuzuhören.

Und weil wir es immer wieder mit Schlüsselmomenten der französischen Revolution zu tun bekommen, haben auch einzelne Missionen echten Schauwert. So schleichen wir uns durch die Versammlung der Generalstände und sind Zaungast, als Ludwig der XVI. seinen Kopf verliert. Wir treffen den jungen Napoleon Bonaparte, beschatten Robespierre oder wohnen den Exzessen des Marquis de Sade bei.

Technisch ein großer Schritt

Doch schon die Spielwelt allein, das revolutionäre Paris, ist ein echtes Highlight. Nie zuvor haben wir einem Assassin's Creed eine dermaßen lebendige Stadt erlebt. In den Straßen tummeln sich nicht mehr Dutzende, sondern Hunderte Passanten. Überall - auch in den vielen begehbaren Innenräumen - gehen die Pariser ihrem Alltag nach und jeder der 21 Stadtteile hat seinen eigenen Charakter.

Das virtuelle Paris ist sagenhaft detailreich gestaltet! Es macht Spaß, einfach nur durch die Stadt zu spazieren. Das virtuelle Paris ist sagenhaft detailreich gestaltet! Es macht Spaß, einfach nur durch die Stadt zu spazieren.

Es gibt die erbärmlichen Slums der Färber und Gerber, es gibt prunkvolle Nobelviertel und quirlige Amüsierbezirke. Zwar besuchen wir, abgesehen von der eher unspektakulären Kleinstadt Versailles keine anderen Schauplätze, doch die schiere Größe und Dichte des virtuellen Paris entschädigt dafür.

Und weil uns Unity mit diesem Schauplatz beeindruckte, bevor das Spiel wirklich in Fahrt kam, direkt ein Wort zur Technik, noch bevor wir zum Spielgefühl kommen: Man sieht dem neuesten Serienableger an allen Ecken und Enden an, dass er nicht mehr für die technisch veralteten Spielkonsolen PlayStation und Xbox 360 erscheinen muss. Das sorgt auf allen Plattformen für eine sichtbar modernere Optik.

Die Charaktere, hier der lüsterene Marquis de Sade, wirken sehr glaubwürdig. Die Charaktere, hier der lüsterene Marquis de Sade, wirken sehr glaubwürdig.

Insbesondere die Beleuchtung, die detailreichen Fassaden und toll eingerichteten Innenräume stechen im Vergleich zu den Vorgängern hervor. In diesen Punkten haben sich dramatische Schritte getan, in anderen gab es nur seichte oder gar keine Verbesserungen. So bemerken wir im sehr wohl beeindruckenden Meer von Passanten immer wieder Animationsaussetzer oder plötzliche Detail-Popups. Auch die Ragdoll-Effekte besiegter Gegner wirken teils unfreiwillig komisch.

Und beim Kampf mit Schwert, Axt oder Lanze wirkt Arno einfach nicht so geschmeidig wie wir es aus Schatten von Mordor oder Batman: Arkham Origins kennen. Auf den Konsolen Xbox One und PlayStation 4 kommt es außerdem gelegentlich zu spürbaren Rucklern, die uns das Spiel zwar nicht verderben, aber allemal störend auffallen. Mehr Feinschliff hätte Unity gut getan, alles in allem sind wir jedoch mit der Technik zufrieden. Denn endlich hat die Reihe hier einen großen Sprung getan - was wir zu gern auch vom Spielerischen behaupten würden. Können wir aber nicht wirklich.

Assassins Creed Unity - Das Schlimmste am Next-Gen-Assassins Creed Video starten 2:02 Assassin's Creed Unity - Das Schlimmste am Next-Gen-Assassin's Creed

2 von 6

nächste Seite


zu den Kommentaren (81)

Kommentare(80)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.