Jimi Hendrix und wie er die Welt sah
In Guitar Hero Live fällt es schwerer denn je, auf die Bildschirmanzeigen zu achten - denn hinsichtlich der grafischen Präsentation hat sich Revolutionäres getan. Alberne Polygon-Musiker mit überdrehten Animationen? Das war noch zu Zeiten von Sarah Connor. Heute ist waschechte Live-Atmosphäre angesagt.
Ob Band, Zuschauer oder Konzert-Location: Sämtliche Elemente wurden von den Entwicklern real mit HD-Kameras aufgezeichnet - und das stets aus der Ich-Perspektive des Gitarristen. Man spaziert also durch den Backstage-Bereich, betritt die Bühne und blickt den jubelnden Fans direkt in die Augen. Und trotzdem kommt niemals der Eindruck auf, Teil eines statischen Youtube-Videos zu sein.
Rock Band 4: Die Konkurrenz
Auch die ursprünglichen Serienerfinder von Guitar Hero schrauben aktuell an einem Next-Gen-Musikspiel. Doch Harmonix geht dabei den oldschooligen AC/DC-Weg: Rock Band 4 orientiert sich strikt an den Wurzeln des Genres, Innovationen bleiben die Ausnahme.
Der wohl größte Trumpf des kommenden Party-Beschleunigers ist seine ultimative Abwärtskompatibilität: Egal ob Plastik-Drumkit, Klampfe, USB-Mikrofon oder Song-DLC - Rock Band 4 soll alle zuvor erworbenen Produkte der Serie unterstützen, eventuell sogar plattformübergreifend. Harmonix befindet sich diesbezüglich allerdings noch in Verhandlungen mit diversen Rechteinhabern. Das Spiel erscheint Ende 2015 für Xbox One und PS4.
Denn Publikum wie Band-Kollegen reagieren auf die Qualität der Darbietung des Spielers. Wer ständig Noten vergeigt, der muss sich nicht wundern, wenn ihm der Keyboarder den Mittelfinger entgegenstreckt und die Mädels in der ersten Reihe enttäuschte Buhrufe absondern. Gitarrenvirtuosen freuen sich hingegen über ekstatisch ausflippende Anhänger und ein glücklich dreinblickendes Rock-Orchester.
Möglich wird diese verblüffende Interaktivität durch einen technischen Trick: Alle Szenen wurden in mehreren Varianten aufgenommen, ein vorab programmierter Kameraroboter sorgte dabei für die Synchronität der Blickwinkel. Während des virtuellen Auftritts schaltet Guitar Hero Live dann also alle paar Sekunden zwischen den einzelnen Clips hin und her - nur zu erkennen an einem Moment, in dem das Bild kurz verschwimmt.
Öffentlich rockendes Fernsehen
Trotz der Konzentration auf die Gefühlswelt eines berühmten Saitenhexers ist Guitar Hero Live keine strikte Solovorstellung, zwei Spieler können parallel musizieren - wahlweise im Koop oder als Duellanten.
Zudem arbeitet Activision an einem Onlineservice namens Guitar Hero TV. Dieser funktioniert tatsächlich wie eine Art Fernseher speziell für Rocker: Drückt man die entsprechende Taste am Korpus der Gitarre, so landet man postwendend im aktuellen Programm - und darf das gerade laufende Musikvideo nicht nur betrachten, sondern eben auch mitzocken.
Jede Musikrichtung (von Pop über Rock bis hin zu Heavy Metal) wird dabei ihren eigenen Sender spendiert bekommen - alle verfügbaren Songs können zudem einzeln angewählt werden. Damit aber nicht genug der modernen Features: Guitar Hero Live ist auch das mobilste Musikspiel aller Zeiten - es erscheint parallel nämlich auch für Tablets, der Gitarrencontroller verfügt über eine entsprechende Funktechnik.
Ob es sich dabei um eine abgespeckte Variante oder gar eine kostenlose Bonusdreingabe zur Konsolenversion handelt, das will Activision noch nicht verraten. Ebenso wortkarg geben sich die Macher in Sachen Songauswahl, beim Anspiel-Termin waren lediglich drei Lieder verfügbar - je eines von The Killers, The Black Keys und Fall Out Boy. Die finale Liste wird aber natürlich deutlich umfangreicher ausfallen, bestätigt sind bisher unter anderem Titel von My Chemical Romance, Rolling Stones, Green Day sowie Skrillex.
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