Seite 2: Der Hobbit: Eine unerwartete Reise - Altmodisch in 3D und High-Frame-Rate

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Weg von Tolkien

Knapp 170 Minuten ist Der Hobbit: Eine unerwartete Reise lang. Während solch einer Lauflänge feiern andere Regisseure ungleich dickere Klassiker der Weltliteratur ab. Doch in diesem Fall steht nur die Hälfte eines dünnen Kinderbuches zur Verfügung. Um den Film nicht mit heißer Luft aufzublasen, verwendet Peter Jackson einen einfachen Trick: Er vereinfacht nicht wie andere Romanverfilmungen, er erweitert vielmehr die Vorlage klug um eigene Einfälle, aber auch um Ideen aus Tolkiens anderen Büchern.

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Das tut der Handlung über weite Strecken sehr gut: Der Film charakterisiert seine Helden, arbeitet Konflikte zwischen den Charakteren heraus, baut die Handlung aus, choreographiert Kämpfe und – eine Seltenheit bei aktuellen Filmen – lässt sich sehr viel Zeit. Vieles deutet J.R.R. Tolkien in seinem Buch nur an, etwa das Treffen des weißen Rates, zu dem Gandalf im Laufe des Film eilt, oder die Bedrohung durch den Nekromanten. Diese Vorlagen nimmt Peter Jackson dankbar an, um dem kleinen Abenteuer der Zwerge und des Hobbits eine größere Dimension zu geben.

Gandalf (Ian McKellen) verlässt öfters die Zwergen-Hobbit-Abenteuertruppe, um wichtige Geschäfte zu erledigen. Gandalf (Ian McKellen) verlässt öfters die Zwergen-Hobbit-Abenteuertruppe, um wichtige Geschäfte zu erledigen.

Allzu weit entfernt sich Jackson in wichtigen Momenten aber nicht von der Vorlage. Gerade am Anfang, als sich die Abenteuergruppe das erste Mal sammelt, bildet der Film präzise bis ins letzte Detail fast jedes Wort der Vorlage ab, inklusive der gesungenen Gedichte. In weniger wichtigen Momenten nimmt sich der Film die Freiheit, allzu unlogische Handlungslöcher der Vorlage etwas anders zu interpretieren. Zum Beispiel das Abenteuer rund um die Trolle bekommt eine andere Wendung. Wie man es schon aus Der Herr der Ringe gewohnt ist, gibt es auch den einen oder anderen Slapstick-Moment.

Der kleine Hobbit

Die größte Überraschung in Der Hobbit: Eine unerwartete Reise ist Martin Freeman. Im Gegensatz zu Elijah Wood, der in Der Herr der Ringe Frodo verkörperte und auch beim aktuellen Film in der Rahmenhandlung auftaucht, spielt er als Bilbo Beutlin seine Kollegen förmlich an die Wand. Ihm nimmt man die Wandlung eines scheuen Hobbits, der im Laufe des Films immer weiter über sich hinauswächst, zu jeder Zeit ab. Von Angst über listige Bauernschläue bis hin zu Entschlossenheit hat Freeman ein großes Repertoire an Gesichtern. Zudem besitzt er komödiantisches Timing, was aus manch einer sonst sehr bizarren Situation ein lustiges Erlebnis macht.

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Ein guter Hobbit erscheint zu Terminen nie zu spät. Ein guter Hobbit erscheint zu Terminen nie zu spät.

Ihm wird es allerdings auch leicht gemacht, sich schauspielerisch zu beweisen. Inmitten von 13 Zwergen ist seine Präsenz auf der Leinwand alleine schon wegen der Menge seiner Auftritte natürlich am größten. Einzig der ebenfalls britische Schauspieler Richard Armitage (Spooks: Im Visier des MI5) als Zwerg Thorin Eichenschild profitiert davon, dass Peter Jackson ihm von Anfang an in seiner Funktion als Königserbe eine wichtige Rolle zuspricht. Er darf sich mit viel Pathos und großen Gesten mit einem Erzfeind messen.

Darüber hinaus springt sehr viel Prominenz über die Leinwand: Cate Blanchett als Galadriel, Christopher Lee als Saruman, Andy Serkis als Gollum und nicht zuletzt auch Ian McKellen als Gandalf sind bereits aus Der Herr der Ringe bekannt. Bis auf Gandalf hat jedoch keiner von ihnen eine sehr große Rolle.

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