Mad Riders im Test - Die kleine Schwester von Pure und Nail‘d

Kopfüber in den Dreck: Warum Mad Riders in den Downloadstores eine Bruchlandung hinlegt, lest ihr im Test für PSN und XBLA.

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Aus dem Hause Techland gab’s ja schon mal einen guten Quad-Racer, nämlich Nail’dim Jahre 2010. Für ihr nächstes vierrädriges Motorrad-Projekt, Mad Riders, setzen die polnischen Entwickler aber auf Downloadmarktplatz statt Vollpreisverkauf. Was erwartet die Fans der actionreichen ATV-Hatz? Um es kurz zu machen: Ein allzu abgespecktes Nail’d mit einigen Kratzern im Lack.

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Ganz wie die Großen

Der Ring hinten rechts bringt Extraboost. Der Ring hinten rechts bringt Extraboost.

Wie in vergleichbaren Vollpreis-Dreckschleudern (Pure, Nail’d) heizt ihr auch in Mad Riders mit Quads über aberwitzige Strecken. Ihr dreht den Gashebel bis zum Anschlag durch und setzt die Gesetze der Physik in übertriebenen Sprüngen außer Kraft. Auf den Offrad-Strecken gibt es zudem zig Möglichkeiten, wertvollen Boost zu sammeln. Um einen konstanten Turbo-Nachschub zu sichern könnt ihr lange Drifts hinlegen, nach Sprüngen Tricks zeigen, eine punktgenaue Landung hinlegen oder durch Boost-Tore brettern oder fliegen. Die verschiedenen Möglichkeiten den nötigen Extraschub zu ergattern, halten euch durchgehend auf Trab und machen die Rennen (wie auch in vergleichbaren Quad-Racern) schön spannend. Ganze 45 Strecken hat Techland in das Downloadspiel gepackt, doch viele davon sind lediglich Variationen mit ein paar neuen Abzweigungen. In den beiden Punkten Umfang und Präsentation kann Mad Riders aber durchaus mit Vollpreistiteln mithalten. Lediglich die etwas mageren Effekte (etwa spritzender Matsch) und das eine oder andere klobige Landschaftselement trüben den ansonsten guten Gesamteindruck.

Meist seid ihr im Turnier-Modus unterwegs. Der umfasst acht Events mit jeweils fünf Einzelherausforderungen. Die Palette reicht dabei von normalen Rennen gegen ein Feld von KI-Fahrern, über Zeitrennen und Stuntevents bis hin zu Arenageplänkeln, bei denen ihr Checkpoints abklappert. Für einen Platz auf dem Treppchen erhaltet ihr Sterne, mit denen ihr wiederum die nächsten Rennevents freischaltet. Außerdem gibt’s für gelungene Drifts und Stunts Erfahrungspunkte, die ihr in neue Fahrer, Klamotten, Lackierungen oder bessere Maschinen investiert. Seid ihr trotz der Mängel in der Spielmechanik motiviert, solltet ihr ein bisschen Anlaufzeit einplanen. Erst wenn ihr einige der besseren Quads gekauft habt, werden die Rennen richtig spannend und angemessen flott.

Mad Riders - Trailer Video starten 1:08 Mad Riders - Trailer

Tunnelblick und Sand im Getriebe

In Bewegung sieht die Grafik besser aus, dann wird euch aber beim übertriebenen Tunnelblick übel. In Bewegung sieht die Grafik besser aus, dann wird euch aber beim übertriebenen Tunnelblick übel.

Im Gegensatz zur Vollpreiskonkurrenz hat Mad Riders aber mit einigen Fahrmängeln zu kämpfen. Die Strecken sind zwar optisch ansprechend und abwechslungsreich, aber zu unübersichtlich designt. Ihr seht viele Abzweigungen erst im letzten Moment. Lenkt ihr zu spät, habt ihr dank der leicht trägen Steuerung meist keine Chance mehr, die Kurve passabel zu erwischen. Die Maschinen rutschen nämlich wie auf Kufen über den etwas zu rutschigen Untergrund. Das ist anfangs ungewohnt, nach ein paar Trainingsrunden habt ihr das Handling aber schnell im Griff.

Außerdem ist der übertriebene Tunnelblick-Effekt nicht jedermanns Geschmack. Schon ohne Turbo ist eure Sicht arg verzerrt (was wohl Geschwindigkeit simulieren soll), wenn ihr dann noch den Boost reinhaut verschwimmt der halbe Bildschirm. In Kombination mit der wenig intuitiven Streckenführung werden viele Rennen zu reinen Trial and Error-Angelegenheiten. Vollends nervig ist die misslungene Rücksetz-Funktion. Oft touchiert ihr kleine Hindernisse oder bleibt bei Sprüngen leicht an Objekten hängen. Das könntet ihr locker korrigieren aber das Spiel respawnt euch erbarmungslos auf die Strecke zurück und ihr müsst erst mal wieder einige Plätze gutmachen.

Ihr sammelt nicht nur verschiedene Quads, sondern auch neue Fahrer und Lackierungen. Ihr sammelt nicht nur verschiedene Quads, sondern auch neue Fahrer und Lackierungen.

Die Multiplayer-Unterstützung ist dagegen wieder okay. Zwar vermissen wir einen Splitscreen-Modus, doch über Lobbys kommen wir schnell an Online-Gegner. Sind wir mal zu spät dran, können wir die Rennen auch gegen KI-Gegner austragen. Und gegen menschliche Gegner macht die Raserei typischerweise auch mehr Laune als solo. Trotz dieses Lichtblickes sollten auch Genrefans zuerst mal die Demo zocken und testen, ob sie mit den Fahrmängeln leben können. Denn abseits dieser Stolpersteine ist Mad Riders ein durchaus gelungener Arcade-Racer.

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