Wir testen Destiny - Erstes Fazit mit der Verkaufsversion

Wir sind mitten im Test zu Destiny, der Shooter-Hoffnung von Bungie. Jeden Tag gibt es begleitend dazu in diesem Artikel neue Infos zu Inhalten wie Kampagne, Planeten, Multiplayer und Klassen.

Destiny - Live-Action-Trailer: Werde zur Legende Video starten 2:08 Destiny - Live-Action-Trailer: Werde zur Legende

Auf Seite 1 behandeln wir den Tag der Serverstarts, also den 8.9. und fassen zusammen, was wir in den ersten Stunden gesehen haben und wie stabil die Release-Version läuft. Auf Seite 2 geht es dann mit den Inhalten weiter, die noch nicht in der Beta spielbar waren. Auf Seite 3 befassen wir uns mit den Multiplayer-Modi und fassen zusammen, was wir auf der Venus erlebt haben. Auf Seite 4 schließen wir mit dem Mars ab, der letzten Location von Destiny.

Als wir im vergangenen Juni die Beta-Version des Online-Shooters Destiny spielten, hatten wir ein wenig Angst. Angst darum, dass das vermeintlich mehrere hundert Millionen Dollar teure MMO der Halo-Erfinder von Bungie ein monotones Ballerspiel werden könnte, ein Blender, dem nach wenigen Stunden die Puste aus geht. Da Bungie bereits einen Tag vor Release die Server hochgefahren hat, konnten wir endlich die Verkaufsversion ausprobieren - und haben dabei durchaus eine Menge Spaß, der ganz große Begeisterungssturm blieb bislang aber aus. Anfangen müssen wir übrigens bei null, die Charaktere aus der Beta wurden nicht übernommen.

Aber zunächst ein paar gute Nachrichten: Destiny läuft. Zumindest hatten wir bislang keine technischen Probleme, auch nicht mit den Servern. Nach der automatischen Installation von Version 1.02 (300 MB großer Patch) geht es los. Wie sich die Server in den nächsten Tagen schlagen werden, bleibt abzuwarten. Grafische Unterschiede zur Beta-Version sind uns nicht mehr aufgefallen. Auch bei der Steuerung hat sich nichts mehr grundlegend geändert, aber da hatten wir auch vorher nix zu meckern. Die Xbox One lag uns allerdings heute noch nicht vor, wie sich der angekündigte Sprung auf die nun 1080p auswirkt, wissen wir noch nicht.

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Tag 1: Worum geht es überhaupt?

Worum es in Destiny geht und wie das Spiel überhaupt funktioniert, haben wir in unserer letzten Beta-Vorschau im Detail erläutert. Hier nur eine grobe Zusammenfassung: Zu Beginn haben wir die Wahl zwischen drei verschiedenen Hüterklassen, die sich anfangs allesamt recht ähnlich spielen.

Der Titan etwa ist besonders dick gepanzert und greift auf durchschlagskräftige Waffen zurück, wohingegen sich der Jäger schneller fortbewegt und lieber mit Fernkampfwaffen ballert. Der Warlock ist schließlich der Zauberer in Destiny, doch zumindest in den ersten Spielstunden sind die Unterschiede kaum der Rede wert. Jede Klasse wirft mit Granaten um sich, knüppelt Angreifer mit einem Nahkampfangriff nieder und lässt eine besondere Superattacke vom Stapel - die immerhin optisch einiges hermacht.

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All About: Destiny (Folge 01) - FAQ Video starten 9:10 All About: Destiny (Folge 01) - FAQ

Im Orbit, sozusagen der Hauptbildschirm des Spiels, suchen wir uns eine Mission aus. Schon nach wenigen Minuten wird wieder deutlich: Gutes Shooter-Gameplay beherrschen die Bungie-Jungs einfach, da hat sich seit der Beta nichts geändert. Kugel für Kugel ballern wir den Feinden die Lebensenergie aus dem Leib, bunte Schadenszahlen ploppen auf, die Schüsse lassen imposant unsere Lautsprecher krachen.

Wie im Fieber blasen wir unser Magazin in die Außerirdischen und übersehen beinahe unsere bedrohlich rot blinkende Lebensanzeige. Also kurz hinter einem Hindernis verstecken, warten, bis sich die Energie automatisch wieder aufgeladen hat und weiter geht's. In den späteren Story-Missionen kommen wir allein aber nicht weit und müssen ein bis zwei Kumpels um Hilfe bitten. Das geht in Destiny sehr intuitiv: Einen Freund können wir vor jeder Mission im Hauptbildschirm oder direkt im Spiel in die Partie einladen.

Viel Geschicht, wenig erzählt

Apropos Story: Beim Erzählen tut sich Bungie wieder schwer. Eigentlich steckt das Destiny-Universum voller Mysterien und spannender Geschichten. Die werden im Spiel aber bislang nicht gut erzählt: Jedenfalls wissen wir selbst nach rund drei Stunden nicht, wo genau wir herkommen und was überhaupt auf der Erde passiert ist. Die Ingame-Render-Sequenzen sind zwar hübsch, aber auch äußerst kryptisch. Auch die ersten sechs Storymissionen (immerhin die komplette erste von wohl vier Hauptwelten) sind eher belanglos gestrickt. Stets ballern wir uns durch mehrere Gegnerhorden, um letzten Endes irgendwo unsere Begleiterdrohne zu aktivieren und anschließend weitere Gegnerwellen oder gar einen Bossgegner zu plätten.

So gut sich die Schusswechsel anfühlen, so schnell nutzen sie sich ab, zumal die Feinde schon wieder neu in der Spielwelt erscheinen, kaum dass wir uns zehn Schritte entfernt haben. Wenn wir im Laufe der Handlung zum zweiten Mal die Funkstation besuchen und abermals zig Viecher niederstrecken müssen, obwohl wir zuvor den gesamten Komplex gesäubert haben, können wir nur mit den Augen rollen.

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Naja, immerhin werfen getötete Bestien Beute ab, denken wir - und werden prompt enttäuscht. Denn selbst Bossgegner geben sich beim Loot bislang äußerst knauserig, und wenn wir mal etwas finden, dann meist Waffen, die sich kaum voneinander unterscheiden. Kein Vergleich zu Borderlands 2, das uns mit besonderen Waffen regelrecht überflutet. Auch die riesige Spielwelt erscheint uns noch arg leergefegt. Als wir mit unserem Fahrzeug über ein verrostetes Flugzeugwrack düsen und mit aktiviertem Schub in eine Felshöhle springen, finden wir - nichts.

Was ist vom Start weg freigeschaltet?

Ernüchterung macht sich auch beim Blick ins Hauptmenü breit, wo wir den nächsten Schauplatz auswählen. Bisher dürfen wir nämlich lediglich die Erde und den Mond unsicher machen, jene beiden Schauplätze die auch schon in der Beta enthalten waren. Wie in der Beta schalten wir also die Planeten nach und nach im Laufe der insgesamt 20 Story-Missionen frei. Wir müssen uns also noch gedulden, bevor es auf die Venus oder den Mars geht.

Oder wir springen in den Multiplayer, wo Maps auf Mond, Venus und Mars natürlich schon verfügbar sind. Allerdings sind wir auch im Multiplayer zunächst auf den aus der Beta bekannten Conquest-Modus beschränkt, die weiteren schalten wir mit aufsteigendem Charakterlevel frei - dachten wir zumindest am Anfang. Tatsächlich muss man aber nur jeden Modi einmal spielen, um auf den nächsten zugreifen zu können. Einen Serverbrowser oder wenigstens eine Kartenwahl gibt es bislang noch nicht, wir können - wie angekündigt - nur den Modus wählen.

Destiny - Beta angespielt: Multiplayer auf dem Mond mit Fahrzeugen Video starten 13:02 Destiny - Beta angespielt: Multiplayer auf dem Mond mit Fahrzeugen

Nach rund drei Spielstunden sind wir auf Stufe 6 angekommen. Die Maximalstufe beträgt 20, allerdings geht es danach über eine andere Mechanik mit dem Charakterausbau weiter. Mit Stufe 20 hat man zwar alle Fähigkeiten freigeschaltet, allerdings werden Charakterwerte und Fähigkeiten mit dem »Licht«-Attribut weiter gesteigert. Wieviel Grind, also das Farmen von Erfahrungspunkten in Destiny steckt, können wir bislang schwer abschätzen. Da man Missionen aber immer wieder starten kann, wird es sicher nicht beim einmaligen Durchspielen der Kampagne bleiben. Zumal Strike-Missionen und Raids für Endgame-Unterhaltung liefern. Und genau die werden wir uns in den kommenden Tage im Test zu Destiny genauer ansehen.

Wichtig wird auch die Frage, ob Destiny eine ähnliche Motivationsspirale wie beispielsweise ein Diablo 3 aufbauen kann. Bislang erscheinen uns die Rollenspiel-Elemente dafür noch nicht ausreichend. Aber wir stehen ja auch noch am Anfang. Unsere größte Sorge ist derzeit aber der Umfang. Nachdem wir die Erde verlassen und auf dem Mond gelandet sind, warten mit Venus und Mars nur noch zwei große Gebiete. Haben wir etwas schon ein Viertel des Spiels gesehen?

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