Seite 2: Saints Row: Gat Out of Hell im Test - Hölle, Hölle, Hölle

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Teuflischer Plan

Tatsächlich ist Satan persönlich für das Kidnapping unseres Freundes verantwortlich. Der Höllenfürst hat für unseren Kumpel nämlich eine ganz besondere Aufgabe im Visier. Zusammen mit unseren neuen Verbündeten stiften wir deshalb noch mehr Chaos in der Unterwelt, um den teuflischen Plan zu stoppen. So richten wir etwa mit Panzer und Raketenwerfer maximale Zerstörung innerhalb eines Zeitlimits an, retten stürzende Seelen oder rasen im Sturzflug durch Checkpoint-Rennen.

Vandalismus Unter Zeitdruck richten wir mit vorgegebenen Waffen maximale Zerstörung an. Mit Panzern und Raketenwerfern sehr erheiternd.

Höllenflug Ein Checkpoint-Flugrennen mit Extra-Ausdauer und zunehmender Geschwindigkeit – eine tolle Abwechslung zur den Schießereien.

Folterbetrug Wir schlüpfen in die Rolle einer verlorenen Seele und werfen uns mit Anlauf vors Auto, um uns maximalen Gewinn zu ergaunern.

Erlösung In der wohl schwierigsten Aktivität müssen wir möglichst viele fallende Seelen auffangen, am besten ganz ohne Bodenkontakt.

Außerdem lassen wir uns für den profitablen »Folterbetrug« möglichst theatralisch vom Straßenverkehr erfassen. Bei der Erkundung schnappen wir uns zudem Hunderte Seelenschwärme, die überall in der Stadt verteilt sind, diese Standardsammelei gestaltet sich durch die rasanten Gleitflüge mit limitierter Ausdauer spaßiger als gedacht. All die Aktivitäten machen zwar Spaß, leider sind sie in ähnlicher Form fast ausnahmslos aus Saints Row 4 bekannt. Im Vergleich mit den Vollpreisvorgängern verfügt Gat Out of Hell zudem über weniger Umfang. Das macht die Innovationsarmut noch deutlicher.

Gegen Ende der 15 bis 20 Spielstunden geht den Aufträgen deshalb allmählich die Luft aus. Die Missionen bewegen sich zwar auf dem hohen Niveau des Hauptspiels, für den 2015er Ableger hätten wir uns aber inzwischen etwas wirklich Neues gewünscht - auch wenn es sich nur um eine Standalone-Erweiterung handelt.

Kreative Kriegskunst

Der Mix aus Schusswechseln und Superkräften funktioniert auch in Gat Out of Hell wieder sehr gut. Wir bekämpfen die Dämonenbrut (die Polizei der Hölle) sowohl mit konventionellen Waffen wie Sturmgewehren oder Schrotflinten als auch mit diabolischem Kriegsgerät. Von tödlichen Insektenschwärmen über explodierende Frösche bis hin zum Seelenstaubsauger ist alles dabei. Die Entwickler haben sich beim Waffendesign übrigens von den biblischen Plagen inspirieren lassen. Entzückend!

Serientypisches Problemkind ist einmal mehr die künstliche Intelligenz: Sämtliche Dämonen nehmen uns zwar genau aufs Korn und verfolgen uns, von klugem Vorgehen kann aber keine Rede sein. Erst durch ihre schiere Masse werden die Kerle zur Bedrohung. Selbst bei mächtigeren Zwischengegnern kommt es hin und wieder zum zerebralen Totalausfall.

Saints Row: Gat Out of Hell - Musical-Trailer zum abgedrehten Actionspiel Video starten 5:12 Saints Row: Gat Out of Hell - Musical-Trailer zum abgedrehten Actionspiel

Die härtesten Gegner lassen sich aber trotzdem nur mit dem präzisen Einsatz unserer Superkräfte zur Strecke bringen. So hetzen wir etwa kleine Kobolde auf mächtige Zwischenbosse oder schwächen das Schutzschild der schwebenden Beschwörer mit einem betäubenden Stampfer, bevor wir ihnen mit dem brabbelnden »Gallows Dodger« den Rest geben. Ernsthaft: Die Waffe flüstert uns bei Gebrauch Kommentare ins Ohr. Durch erfüllte Aufträge, gesammelte Seelen und besiegte Gegner können wir sowohl unser Waffenarsenal als auch unsere Superkräfte nach und nach aufrüsten.

Aber bitte mit Feuerwerk!

Zur absoluten Hochform läuft Gat Out of Hell in der Koop-Kampagne auf. Denn Saints Row bereitet immer dann am meisten Spaß, wenn gerade irgendetwas explodiert. Klar, dass das zusammen mit einem Freund gleich doppelt so häufig passiert. Zudem gewinnen die Teamgefechte durch gegenseitige Wiederbelebungen und die vielfältigeren Möglichkeiten im Kampf an Dynamik. Kurz: Je mehr Chaos wir anrichten, desto mehr Laune macht es.

Ähnliches gilt auch für die Spielwelt: Immer wieder erhellen knallige Neonfarben und Explosionen die dunkle Umgebung. Wann immer etwas in die Luft fliegt, zeigt sich Gat Out of Hell auch grafisch von seiner besten Seite. Sobald wir aber innehalten, oder die Unterwelt in Ruhe erkunden, verfinstert sich das Bild - im wahrsten Sinne des Wortes. Das Grafikgerüst von Saints Row ist mittlerweile in die Jahre gekommen: Texturauflösung, Detailgrad und Effektqualität sind längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Da schlägt die dunkle und recht eintönige Spielwelt umso härter aufs Superheldengemüt.

Das Missionsdesign ist zum Glück genauso schräg wie in den Vorgängern. Hier vermöbeln wir die Studenten einer Unterwelt-Uni und schießen sie durch leuchtende Tore. Das Missionsdesign ist zum Glück genauso schräg wie in den Vorgängern. Hier vermöbeln wir die Studenten einer Unterwelt-Uni und schießen sie durch leuchtende Tore.

Auch die Figuren wirken angestaubt, durch die ordentlichen Animationen und die erstklassigen Sprecher besitzen sie aber dennoch viel Persönlichkeit. Trotz seiner betagten Engine zündet Saints Row besonders bei Dialogen und Zwischensequenzen ein witziges Unterhaltungsfeuerwerk. Letztlich liefert Gat Out of Hell im kleineren Maßstab hochwertigen Nachschub - ohne echte Neuerungen. Unterm Strich bietet es also einen fairen Deal für Serienfans, Koop-Spieler und Actionliebhaber mit einer Vorliebe für unkompliziertes Spektakel und kompromisslosen Humor. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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