The Witcher 3 und CD Projekt RED - Brillant oder arrogant?

The Witcher 3 zeigt das polnische Studio CD Projekt in Höchstform: Mit einer Mischung aus Selbstvertrauen und Risikofreude eröffnet das Studio die wilde Jagd auf Bethesdas Skyrim-Thron.

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»Sie waren einfach unglaublich arrogant, damals«, erinnert sich ein Produzent an seine erste Begegnung mit CD Projekt RED vor vielen Jahren. Der Mann möchte lieber anonym bleiben - man weiß ja nie, wann man sich doch wieder über den Weg läuft. »Für ein Studio, das nichts vorzuweisen hatte und deren Spiel noch etliche Probleme aufwies, benahmen sie sich, als wären sie sonstwer und stellten die irrsten Forderungen«, sagt er. Am Ende brach seine Firma damals die Verhandlungen mit dem Studio ab. Das war im Jahr 2004. »Das sie das Spiel drei Jahre später tatsächlich rausgebracht haben und es dann auch noch wirklich gut war, hätte ich damals nicht gedacht«.

Inzwischen ist viel Zeit ins Land gegangen, The Witcher gilt auch dank der Enhanced Edition vielen als eine der besten Rollenspiel-Reihen überhaupt und das Team darf sich über eine wachsende, loyale Fangemeinde freuen. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Entwickler seit jeher stark um ihre Community kümmern. Für ihr Spiel gibt es keine kostenpflichtigen Downloads oder dergleichen. Wer einmal The Witcher gekauft hat, bekommt bislang alle späteren Inhalte und Patches kostenlos.

Selbst als für die Konsolenfassung von The Witcher 2 einige Zusatzlevel entworfen wurden, portierte das Team die neuen Inhalte kostenlos für seine PC-Spieler. Als der Kopierschutz von The Witcher 2 Probleme machte, meldete sich nach ein paar Tagen CEO Marcin Iwinski zu Wort und versprach:»In Zukunft werden wir keinen DRM in unseren Spielen mehr einsetzen«.

»Wir lassen euch nicht hängen«

Von der vermeintlichen Arroganz ist zumindest im Gespräch mit den Entwicklern daher nicht viel zu spüren. Das Team weiß sehr genau, dass es auf das Wohlwollen seiner Fans angewiesen ist. Immerhin hat CD Projekt RED noch kein Spiel herausgebracht, das nicht mindestens einen dicken Patch brauchte, um Dutzende von Kinderkrankheiten auszumerzen. Insbesondere der erste Teil der Reihe kam in einem Zustand heraus, der mit »mehr schlecht, als recht« noch wohlwollend beschrieben ist.

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Doch CD Projekt hängte sich rein, ließ sogar die kompletten Sprachaufnahmen neu aufzeichnen und einen über ein Gigabyte großen Patch später, waren die Käufer ebenso überrascht, wie zufrieden. »Wir wollen, dass die Spieler wissen: Wir machen vielleicht Fehler, aber wir lassen sie nicht hängen«, sagt Marek Ziemak, ein ehemaliger Level-Designer, der bei Witcher 3 ins leitende Design-Team aufgerückt ist. Genau deswegen aber lässt sich die Frage nicht vermeiden, ob das am Ende wohl gutgehen wird, mit The Witcher 3.

Kampfansage an Bethesda

Das als »Finale der Trilogie« angepriesene Spiel vollzieht erstmals den Schritt in eine komplett offene Spielwelt. Schon der vorige Witcher-Titel spielte in oft recht ausladenden Arealen, doch der neue Ableger geht auf's Ganze, soll heißen: auf Konfrontationskurs mit Skyrim. Die Demo von The Witcher 3 auf Gamescom und E3 könnte das kaum deutlicher machen.

The Witcher 3: Wild Hunt - E3 2013: Gameplay-Trailer Video starten 2:07 The Witcher 3: Wild Hunt - E3 2013: Gameplay-Trailer

Geralt, der Held der Serie, reitet darin über steinige Bergpässe, trottet im strömenden Regen an einer Hafenbucht vorbei und stapft über eisige Berggipfel. In einer Bergfestung trifft unser Hexer auf Jarl Creite, einen alten Freund und auf begrünten Plateaus kämpft er gegen fantastisch designte Monster. Typisch nordische und keltische Gestaltungselemente bestimmen fast die gesamte Demo des Spiels, obwohl die Welt von The Witcher 3 im Vergleich zum Vorgänger angeblich das 35fache der Fläche bereithält und selbstverständlich viele unterschiedliche Landstriche zu sehen sind. Die Kampfansage an Bethesda könnte kaum deutlicher ausfallen.

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