Bigpoint - Schnäppchen: Deutscher Free2Play-Entwickler nach China verkauft

Das deutsche Software-Unternehmen Bigpoint wurde für 90 Millionen US-Dollar an den chinesischen Konkurrenten Youzu Interactive verkauft. Bemerkenswert: 2011 war die in Hamburg ansässige Firma noch 600 Millionen US-Dollar wert.

Mit Browser- und Free2Play-Spielen ist BigPoint groß geworden. Den Sprung in den Mobile-Sektor hat das deutsche Unternehmen aber nie geschafft - und wurde nun zum Schnäppchenpreis nach China verkauft. Mit Browser- und Free2Play-Spielen ist BigPoint groß geworden. Den Sprung in den Mobile-Sektor hat das deutsche Unternehmen aber nie geschafft - und wurde nun zum Schnäppchenpreis nach China verkauft.

600 Millionen US-Dollar - soviel war der deutsche Browsergame-Publisher Bigpoint im Jahr 2011 noch wert. Damals übernahmen die Investoren Summit Partners und TA Associates Firmenanteile im Wert von 350 Millionen US-Dollar und schraubten damit den Wert des Unternehmens in ungeahnte Höhen.

Gelohnt hat sich das nicht: Wie nun bekannt wurde, hat die chinesische Games-Firma Youzu Interactive die in Hamburg sitzende GmbH aufgekauft - zum Schnäppchenpreis von nur 90 Millionen US-Dollar (etwa 80 Millionen Euro).

Damit hat sich Bigpoint in genau die entgegengesetzte Richtung entwickelt als von den Investoren im Jahr 2011 vorgesehen. Die US-Anteilseigner gaben damals das Ziel aus, die weltweite Expansion des deutschen Unternehmens weiter voranzutreiben und den Unternehmenswert auf eine Milliarde US-Dollar zu steigern.

Der aktuelle Verkaufspreis ist aber nicht nur für Summit Partners und TA Associates eine schlechte Nachricht - auch der Firmengründer Heiko Huberth hielt bis zuletzt noch 30 Prozent der Anteile am eigenen Unternehmen.

Allerdings kommt der massiv gesunkene Unternehmenswert auch nicht von ungefähr: Nach dem Rekordergebnis von 126,7 Millionen Euro im Jahr 2012 gingen die Jahresergebnisse anschließend in den Sinkflug über. 2013 waren es zum Beispiel nur noch 93,4 Millionen Euro. Die letzten bekannten Zahlen stammen aus dem Jahr 2014: Damals wurde mit 66,9 Millionen Euro der vorläufige Umsatztiefpunkt erreicht. Hinzu kam ein Jahresverlust in Höhe von 21,5 Millionen Euro.

Erste Anzeichen für Probleme gab es indes bereits 2012: Im Oktober des Jahres wurden insgesamt 120 Mitarbeiter entlassen. Zudem trat Hubertz von seinem Posten als Geschäftsführer zurück. Die Schuld für die Krise gab man damals dem Standort in San Francisco, der hohe Lebenshaltungskosten und damit hohe Gehälter verursachte und dessen produzierte Spiele auf dem umkämpften Markt keinen Erfolg hatten. Hubertz hatte die US-Niederlassung seit 2010 selbst geleitet.

Bigpoint wurde 2002 in Hamburg gegründet und hat sich seitdem zu einem der erfolgreichsten Anbieter von Free2Play-Spielen entwickelt. Das Portfolio umfasst mehr als 80 Titel, darunter Battlestar Galactica Online, Drakensang Online und Farmerama, und ist in unterschiedlichen Varianten in mehr als 180 Ländern verfügbar. Insgesamt spielen mehr als 300 Millionen registrierte Spieler die Titel der Firma. Weltweit hatt Bigpoint 800 Angestellte.

Battlestar Galactica Online - Screenshots ansehen

zu den Kommentaren (0)

Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.