Islands of Wakfu im Test - Kampfsport mit viel Drumherum

Ein Downloadspiel als Promotion für ein MMORPG: Ob Islands of Wakfu mehr ist, als nur Werbung für ein Onlinegame, lest ihr im Test für XBLA.

Schon mal von Dofus gehört? Nein? Macht nix, denn schließlich ist das Ding ein Free-to-Play MMORPG für den PC. Und sogar ein recht beliebtes, das sagen zumindest die Spielerzahlen. Dofus ist sogar so beliebt, dass Entwickler Ankama Games nicht nur fleißig am Nachfolger Wakfu werkelt, sonder quasi als Lückenfüller zwischen zwei Online-Rollenspielen gleich noch ein Spiel nachschiebt. Islands of Wakfu ist aber kein MMORPG sondern eine beinah chaotische Mischung aus Rollenspiel, Beat’em Up und Action Adventure. Lahmer Marketing-Gag oder gelungenes Downloadgame für Konsolen-Zocker?

Das Fernost-Flair und die Grafik sind zum verlieben gut. Das Fernost-Flair und die Grafik sind zum verlieben gut.

Die vordergründige Intention von Islands of Wakfu ist es klarerweise, Nichtspieler des MMORPGS das Setting von Dofus und bald auch Wakfu schmackhaft zu machen. Das gelingt vor allem wegen der grandiosen Atmosphäre. Die Welt von Islands of Wakfu ist wunderschön gezeichnet und sehr detailliert, ganz wie direkt aus einem farbigen Manga entsprungen. Passend dazu gibt es asiatische Klänge, mal beruhigend, mal dramatisch, je nach Situation. Islands of Wakfu ist so ein Spiel, in das man sich auf den ersten Blick verlieben kann, einfach wegen des tollen Zeichenstils. Hat man sich an der Optik sattgesehen, bekommt man den nächsten Brocken vor die Füße geschmissen: Die Story. Und die ist für Neuankömmlinge im Wakfu-Universum schwer bis kaum verdaulich. Gemeinsam mit der Eliatropin Nora und dem Drachen Efrim kämpft man gegen ein großes Übel, das die Welt von Wakfu bedroht. Klingt zunächst simpel, doch Islands of Wakfu knallt euch andauernd neue Begriffe und Feinheiten des Wakfu-Universums vor den Latz. Neulinge sitzen da unweigerlich ratlos vor dem Schirm. Interessant ist das Ganze aber trotzdem, besonders für Fans von Dofus.

Eines der vielen, vielen Features: Man teleportiert sich hinter die Feinde. Eines der vielen, vielen Features: Man teleportiert sich hinter die Feinde.

Ebenso wie die Präsentation, so hinterlässt auch das eigentliche Spielprinzip einen etwas zwiespältigen Eindruck. In der Haut von Nora und ihrem Drachen streift man in der Vogelperspektive durch die hübschen Landstriche, kämpft gegen Monster und – ja wie soll man es beschreiben? – erledigt irgendwelchen Kram. Manchmal teleportiert man sich über Abgründe, dann wieder bringt man Wakfu-Blumen zum Blühen, saugt Wakfu-Energie auf, besorgt Quest-Gegenstände, lässt sich Gedichte vorlesen (ja in Videosequenzen!), redet mit Leuten, lernt Spezialkräfte und so weiter und so fort. Auch hier geht’s ein wenig verwirrend zu. Klar, alles hat seinen Charme, dennoch finden sich Wakfu-Neulinge nur sehr schwer zurecht, beziehungsweise verstehen die Zusammenhänge nicht. Im Kampf wird Islands of Wakfu zu einem waschechten Beat’em Up. Mit Nora drescht ihr auf meist eine Handvoll Gegner ein, nutzt die verschiedenen Angriffskombos und auch die Teleport-Kraft der jungen Dame am besten ausgiebig. Mit dem rechten Analogstick steuert man nämlich einen blauen Kreis, zu dem sich Nora auf Knopfdruck hin teleportiert. So weicht man nicht nur Attacken aus, sondern beamt sich auch fieserweise in den Rücken der Feinde und bearbeitet sie gleich wieder mit Schlägen und Tritten. Alternativ wechselt man auch zum Drachen und spuckt aus der Ferne Feuerbälle auf die Widersacher. Kleines Manko: Die nicht vorhandene Zielerfassung erschwert die Klopperei unnötig. Ohne ein bisschen Übung haut man zu oft ins Leere oder teleportiert sich mitten in ein Gegnerknäuel, statt aus der Gefahrenzone.

Vielleicht hat sich Entwickler Ankama Play einfach zu viel vorgenommen, denn Islands of Wakfu platzt aus allen Nähten. Ein bisschen zu viel Story, ein paar Spielelemente zu viel, ein Eck zu verwirrend für Einsteiger ist es geworden, und deshalb kein Spiel für jedermann. Dennoch: Islands of Wakfu hat auch eine tolle Atmosphäre und eine faszinierende Welt, die vor allem Dofus-Veteranen begeistern wird. Alle anderen ziehen sich mal lieber zuerst die Demo und/oder lesen sich erstmal online in die Wakfu-Welt ein. Wem das zu mühsam ist, der wird auch mit dem Spiel wenig Freude haben.

Islands of Wakfu

Preis:

ca. 10 Euro (800 Punkte)

Spieler:

1 bis 2 (lokal)

HD optimiert:

ja

Speicherplatz:

819,65 MB

Entwickler:

Ankama Play

Hersteller:

Microsoft

USK:

ab 12 Jahren

Wertung:

80 %

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